PDF

Personenregister

Verweise auf Seiten, die Biogramme enthalten, werden durch Sternchen (*) gekennzeichnet. Bei Personen, deren Vorname nicht ermittelt werden konnte, erfolgt an Stelle der Nennung des Vornames eine Kennzeichnung durch [?] und es werden – soweit vorhanden – eine Berufs- und Amtsbezeichnung, der Dienstrang bzw. Dienstgrad und die Dienststelle im Personenregister angeführt. MPr. Ehard und der stv. MPr. Hoegner sind aufgrund der vielfachen Nennungen in den Protokollen nicht indiziert. Zu den Biogrammen der Kabinettsmitglieder s. Protokolle Ehard III Bd. 1 Einleitung S. LIV-LXII.

A
Acheson, Dean 113
Dean Acheson 1893 1971 Dean Acheson (1893–1971), Jurist, Politiker, 1933 Berufung in das US-Finanzministerium, 1941 in das US-Außenministerium, hier 1945–1947 Vizechef (Under Secretary of State), 1949–1953 Außenminister der Vereinigten Staaten von Amerika. S. Beisner, Acheson ; Chace, Acheson ; McMahon, Acheson .
Adalbert, Prinz von Bayern 698, 700f.
Prinz Adalbert von Bayern 118958828 1886 1970 Dr. phil. Prinz Adalbert von Bayern (1886–1970), Offizier, Historiker, Publizist, Diplomat, Teilnahme am Ersten und am Zweiten Weltkrieg (bis 1941, Entlassung wegen Adelsabstammung), nach 1945 im Auftrag der US-Militärregierung beteiligt am Wiederaufbau des Bayerischen Roten Kreuzes, 1952–1956 Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Spanien. Vgl. Verzeichnis der Nachlässe im Bayerischen Hauptstaatsarchiv S. 41 ; zu den Botschafterjahren Adalberts vgl. Jehle, Kulturpolitik S. 162–165 .
Adam, Robert 715*, 732
Robert Adam 12058462X 1894 Dr. jur. Robert Adam (geb. 1894), Jurist, 1920 Große Juristische Staatsprüfung als Jahrgangsbester des Staatskonkurses, 9.12.1920 Regierungsassessor bei der Regierung von OB, 1.3.1921 bis 1.6.1925 Regierungsassessor im StMI, 1.6.1925 bis 15.2.1927 Bezirksamtmann in Alzenau, 15.2.1927 auf eigenen Wusch Entlassung aus dem Staatsdienst, anschließend bis 2.12.1944 Direktor des Arbeitsamtes München, März 1933 kurzzeitige „Schutzhaft“, Dezember 1944 Absetzung als Leiter des Arbeitsamtes München aus politischen Gründen, März/April 1945 Referent für Statistik und Kassenwesen im Gauarbeitsamt München, 5.5.1945 Wiedereinstellung als Direktor des Arbeitsamtes München durch die US-Militärregierung, 20.7.1945 Ernennung zum Stellvertreter des Präsidenten des Landesarbeitsamtes München-Oberbayern, 30.8.1945 bis 28.1.1946 automatic arrest aufgrund des dienstlichen Ranges einer MinRats, 1.3.1946 Bestellung zum vorläufigen Direktor des Oberversicherungsamtes München, 10.10.1946 bis 28.5.1948 Oberverwaltungsgerichtsrat, 28.5.1948 MinDirig und Stv. Leiter der Abteilung für Wohnraumbewirtschaftung und Flüchtlingswesen, zum 1.10.1951 Ernennung zum Senatspräsidenten beim Bayer. Verwaltungsgerichtshof, 1952–1957 Mitglied des Bayer. Verfassungsgerichtshofs, dort 1953–1957 Zweiter Vertreter des Präsidenten, Ruhestandsversetzung zum 1.9.1959.
Adenauer, Konrad XXXI*, XXXVf., 72, 77, 111, 113ff., 119, 145, 164, 177, 208, 224, 271–275, 278, 393, 398, 446f., 578, 627f., 634f., 695, 698, 756, 807
Konrad Adenauer 11850066X 1876 1967 Konrad Adenauer (1876–1967), Jurist, 1917–1933 Oberbürgermeister von Köln, 1948/49 Präsident des Parlamentarischen Rates, 1949–1963 Bundeskanzler, 1946 Vors. des CDU-Landesverbandes Rheinland und der britischen Zone, 1950–1966 Bundesvorsitzender der CDU, 1946–1950 MdL Nordrhein-Westfalen, 1949–1967 MdB; vgl. Lexikon der Christlichen Demokratie S. 169–176 ; Kempf/Merz S. 82–96 .
Ahnelt, Walter 237*, 302
Walter Ahnelt 1905 1961 Dr. jur. Walter Ahnelt (1905–1961), geb. in Karlsbad, Jurist, Studium in Prag, 1929 Promotion, 1934–1938 Rechtsanwalt, 1940–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1944/45 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft, Oktober 1945 Regierungskommissar für das Flüchtlingswesen im Regierungsbezirk OFr., 1.2.1946 Regierungskommissar für das Flüchtlingswesen im Regierungsbezirk OFr. und MFr., 1.6.1946 Stellvertreter des Staatskommissars für das Flüchtlingswesen, November 1946 suspendiert aufgrund der Anschuldigung der Parteizugehörigkeit (lt. Personalbogen von April bis Oktober 1938 Mitgliedschaft in der SdP), 1938/39 Anwärter des NSKK, 1.3.1947 Spruchkammerverfahren eingestellt, da vom BefrG nicht betroffen, März 1947 Abteilungsleiter im Staatssekretariat für das Flüchtlingswesen, 1.10.1948 vom StMI übernommen, 1949 RegDir und Leiter der Gruppe Wirtschaft und soziale Angelegenheiten des Flüchtlingswesens, 1953 MinRat, 1.4.1955 Versetzung in das StMArb.
Albertz, Heinrich 727*
Heinrich Albertz 118501542 1915 1993 Heinrich Albertz (1915–1993), Theologe, Politiker, ab 1933 Studium der Theologie in Breslau, Halle und Berlin, gleichzeitig aktiv in der Bekennenden Kirche, Festungshaft, 1939 Vikar, dann Pfarrer der Bekennenden Kirche in Breslau und im Kreis Kreuzburg/Oberschlesien, ab 1941 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1945 Flüchtlingspfarrer in Celle, 1946–1948 Leiter der kirchlichen Fürsorge in Celle und Leiter des Flüchtlingsamtes Regierungsbezirk Lüneburg, 1947–1955 Mitglied des Niedersächsischen Landtags (SPD), 1948–1950 niedersächsischer Minister für Flüchtlingsangelegenheiten, 1949–1965 Bundesvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt (AWO), 1950/51 Minister für Vertriebene, Sozial- und Gesundheitsangelegenheiten, 1951–1955 Sozialminister, 1955–1959 Senatsdirektor beim Senator für Volksbildung in West-Berlin, 1959–1961 Chef der Berliner Staatskanzlei, 1961–1966 Innensenator, 1966/67 als Nachfolger Willy Brandts Regierender Bürgermeister von Berlin, 1970 Pastor in Berlin, 1979 Eintritt in den Ruhestand. S. Die Kabinettsprotokolle der Hannoverschen und der Niedersächsischen Landesregierung Bd. 2 S. 1430 ; Abgeordnete in Niedersachsen S. 19 ; Biografisches Handbuch der Berliner Stadtverordneten und Abgeordneten S. 57 ; Schuster, Albertz .
Albertz, Luise 495*, 527
Luise Albertz 1901 1979 Luise Albertz (1901–1979), Verwaltungsangestellte, Sekretärin, Politikerin, bis 1921 Verwaltungslehre bei der Stadt Oberhausen, 1939 Dienstverpflichtung zur Verwaltung der Stadt Oberhausen, dort 1945/46 Sekretärin des Oberbürgermeisters, 1915–1921 Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend, bis 1933 SPD-Mitglied, ab 1945 Vorstandsmitglied der SPD und des DGB in Oberhausen, seit 1950 Mitglied des SPD-Bundesparteivorstandes, 1946 Stadtverordnete in Oberhausen, 1946–1948 und erneut 1956–1979 als erste Frau an der Verwaltungsspitze einer deutschen Großstadt Oberbürgermeisterin von Oberhausen, 1947–1950 MdL Nordrhein-Westfalen (SPD), 1949–1969 MdB (SPD). S. Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages Bd. 1 S. 10 .
Altmeier, Peter XL*, 633
Peter Altmeier 118648519 1899 1977 Peter Altmeier (1899–1977), Kaufmann, Politiker, bis 1946 Gesellschafter eines Lebensmittel-Großhandelsbetriebes in Koblenz, seit 1919 Mitglied des Zentrums, 1929–1933 Stadtverordneter in Koblenz (Z), 1945 Mitbegründer der CDP (Christlich-Demokratische Partei) im Regierungsbezirk Koblenz, 1946 Ernennung zum RP in Montabaur durch die französische Besatzungsmacht, 1946/47 Mitglied der Beratenden Landesversammlung von Rheinland-Pfalz, 1947–1969 MPr. von Rheinland-Pfalz (CDU), 1948–1967 gleichzeitig Minister für Wirtschaft und Verkehr und 1949–1951 Innenminister, 1954/55 u. 1965/66 Präsident des Bundesrates, 1947–1971 MdL (CDU), 1947 Fraktionsvorsitzender, 1947–1966 Landesvorsitzender der CDU in Rheinland-Pfalz. S. Protokolle des Ministerrats von Rheinland-Pfalz S. 885 ; Morsey, Altmeier .
Amelunxen, Rudolf 431*
Rudolf Amelunxen 118648764 1888 1969 Dr. jur. Wilhelm Rudolf Konrad Amelunxen (1888–1969), Jurist, 1909–1919 Studium der Rechtswissenschaften, Geschichte, Philosophie, Nationalökonomie und Psychiatrie in Freiburg, Berlin und Bonn, 1913 Militärdienst, wegen Untauglichkeit zum Waffendienst Teilnahme am Ersten Weltkrieg als Pflichtverteidiger an einem außerordentlichen Kriegsgericht, 1914 Promotion, 1916 Zivilgouverneur von Namur in Belgien, 1919 Mitglied der Zentrumspartei, 1919 Eintritt in das preußische Innenministerium, im gleichen Jahr Übertritt in das Wohlfahrtsministerium, 1922 Versetzung in das preußische Staatsministerium, hier MinRat und persönlicher Referent von MPr. Otto Braun, 1926 bis 1932 RP in Münster, Amtsenthebung durch Reichskanzler Franz von Papen, 1945 Oberpräsident der Provinz Westfalen, 24.7.1946 Ernennung zum ersten MPr. des Landes Nordrhein-Westfalen, nach der Landtagswahl am 20.4.1947 bis 1950 Sozialminister im Kabinett Karl Arnold (CDU), anschließend bis 1958 Justizminister in NRW, 1947 bis 1958 MdL (Z), 1949 kurzzeitig MdB (Z). S. Die Kabinettsprotokolle der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen 1946 bis 1950 S. 958 .
Ankermüller, Willi 829*
Willi Ankermüller 126093067 1901 1986 Dr. jur. Willi Ankermüller (1901–1986), Jurist, Studium in Würzburg, 1925 Promotion, 1927 Große Juristische Staatsprüfung, 1926–1928 Geschäftsführer Stadtjugendamt Schweinfurt, 1928–1945 Rechtsanwalt in Schweinfurt, BVP-Mitglied, 1933 Schutzhaft, Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1945 Landrat Hofheim, 1946 Landrat Bad Neustadt an der Saale, Mitbegründer der CSU in UFr., 10.1. bis 20.9.1947 Staatssekretär im StMI, 20.9.1947 bis 18.12.1950 Innenminister im Kabinett Ehard II, 16.10.1957 bis 9.12.1958 Justizminister im Kabinett Seidel I, 1946 Mitglied der Bayer. Verfassunggebenden Landesversammlung, 1946–1966 MdL (CSU), seit 1951 Leiter des Koordinierungsausschusses CSU-Landtags- und Bundestagsfraktion.
Arndt, Heinrich 582*
Heinrich Arndt 11634282X 1887 Dr. Heinrich Arndt (geb. 1887), 1908 Abitur Realgymnasium München, anschließend Studium der Geologie in Freiburg/Br., Bern, Berlin und ab 1910 in München, seit 1914 Mitarbeiter im Bayer. Geologischen Landesamt. Vgl. Geologica Bavaria S. 3 ; Protokolle Ehard III Bd. 1 Nr. 43 TOP I/5. Weitere Angaben nicht ermittelt.
Arnold, Karl 338*, 431, 627, 702, 807
Karl Arnold 118650394 1901 1958 Karl Arnold (1901–1958), 1945 Mitbegründer der CDU in Düsseldorf, 17.6.1947 bis 20.2.1956 Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, 1949/50 Präsident des Bundesrates, 1946–1958 MdL in NRW (CDU), 1957/58 MdB (CDU). S. Lexikon der Christlichen Demokratie S. 181f. .
Arnold, [?], ORR StMWV XXVII, 244, 246, 248
[?] Arnold [ORR StMWV] Nicht ermittelt.
Auerbach, Philipp 8*, 8, 20, 222, 239, 327, 749
Philipp Auerbach 12208795X 1906 1952 Philipp Auerbach (1906–1952), 1933 Emigration nach Belgien, später Frankreich, nach Kriegsausbruch interniert, 1940 verhaftet und an das Deutsche Reich ausgeliefert, Hochverratsverfahren, stand 1942/43 der Berliner Kriminalpolizei als Dolmetscher zur Verfügung, 1944 KZ Auschwitz, über KZ Groß-Rosen in das KZ Buchenwald, wo er im Mai von den Amerikanern befreit wurde, 1. September 1945 als ORR vom RP in Düsseldorf mit den Verwaltungsangelegenheiten ehemaliger KZ-Häftlinge und Verfolgter beauftragt, 22.12.1945 von den Briten entlassen, Mitbegründer und Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Düsseldorf, Vorsitzender des Zonenausschusses der jüdischen Gemeinden in der britischen Zone, zugleich Vizepräsident des Zentralkomitees für die befreiten Juden in der britischen Zone, wichtige Rolle bei der damals noch illegalen Auswanderung der DPs nach Palästina, später Mitglied der Israelitischen Kultusgemeinde München und ehrenamtl. Präsident des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern, 15.9.1946 Staatskommissar für die Opfer des Faschismus, dann umbenannt in Staatskommissar für rassisch, religiös und politisch Verfolgte in Bayern, Ende 1948 nach Differenzen mit dem Justizminister Josef Müller Amtsniederlegung, danach Generalanwalt für Wiedergutmachung, nach Verabschiedung des Entschädigungsgesetzes November 1949 Präsident des Bayer. Landesentschädigungsamtes, auf Grund umstrittener Amtsführung und unter dem Vorwurf der Korruption Dienstenthebung, März 1951 Verhaftung, nach fünfmonatigem Prozeß lautete das Urteil am 14.8.1952 auf 2½ Jahre Gefängnis, Selbstmord am Tag nach der Urteilsverkündung im Münchner „Josephinum“. S. Goschler, Auerbach ; Goschler, Attitude ; Ludyga, Auerbach .
B
Bachl, Helmut 607*, 755
Helmut Bachl 1060139731 1902 1970 Dr. jur. Helmut Bachl (1902–1970), Jurist, Studium der Rechtswissenschaften in Erlangen und München, Promotion 1927, 1928 Gerichtsassessor beim StMJu, 1929–1931 Dritter Staatsanwalt beim StMJu, 1931 kurz Zweiter Staatsanwalt beim Landgericht München, 1931–1933 Amtsgerichtsrat, dann 1933–1935 Erster Staatsanwalt beim StMJu, 1935 Landgerichtsrat beim Reichsjustizministerium (Abteilung Bayern), 1935–1937 Landgerichtsrat am Oberlandesgericht München, 1939 Oberlandesgerichtsrat im Reichsjustizministerium (Haushaltsabteilung), 1942 dort Oberregierungsrat, 1942 Einberufung zum Wehrdienst, 1943–1946 Kriegsgefangenschaft in den USA, 3.5.1948 ORR StMF, 1.11.1948 RegDir, 1.1.1950 MinRat, 1.10.1953 MinDir, zum 1.10.1955 Versetzung in das StMUK u. Beförderung zum MD, 1.2.1967 Versetzung in den Ruhestand.
Baer, Fritz XXVI*, XXIX, 28, 53, 80, 293, 351, 358, 366, 382f., 394, 547, 674f., 684, 776, 824, 830, 832f.
Fritz Baer 1027452175 1901 1993 Dr. jur. Fritz Baer (1901–1993), Jurist, zunächst Tätigkeit in der Reichsfinanzverwaltung, 1.9.1939 Leiter der Devisenüberwachungsstelle beim Oberfinanzpräsidium München, 1.9.1941 ORR, 1.1.1946 Vorstand Finanzamt München-Land, 19.6.1946 Hauptabteilungsleiter im Bayer. Landesamt für Vermögensverwaltung und Wiedergutmachung, 4.7.1946 zur Dienstleistung in die StK berufen, 1.8.1946 RegDir, 1.12.1946 MinRat, zunächst Leiter der Landesdienststelle des Länderrats in der StK, als ältester und ranghöchster Berufsbeamter der StK 1948/49 Vertretung des abwesenden Leiters der StK Pfeiffer, einer der einflußreichsten bayer. Beamten in den ersten beiden Nachkriegsjahrzehnten (Pfalzfrage), unter MPr. Seidel 1957–1960 als MD Leiter der StK, 1960–1962 leitete Staatssekretär Franz Heubl die StK und Baer war sein Stellvertreter, 1963 bis 31.8.1967 erneut Leiter der StK unter MPr. Goppel.
Bärnreuther, Otto 177f.*, 197, 262f., 749
Otto Bärnreuther 1908 1957 Otto Bärnreuther (1908–1957), Kaufmännischer Angestellter, Kommunalpolitiker, 1928 Kanzleigehilfe bei der Stadtsparkasse Nürnberg, 1933 Stadtratsoberassistent, 1934 Entlassung wegen seine Ehe mit einer jüdischen Frau, 1940–1942 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, seit 1925 Mitglied der Gewerkschaft, seit 1927 der SPD, 1945 Vorsitzender der Nürnberger SPD, 1945 Stadtinspektor in Nürnberg, dann Leiter der Stadtsparkasse Nürnberg, 1946 Mitglied des Stadtrats von Nürnberg, 1952 Oberbürgermeister von Nürnberg. S. Stadtlexikon Nürnberg [online: http://online-service2.nuernberg.de/stadtarchiv/objekt_start.fau?prj=verzeichnungen&dm=Lex_Internet&zeig=6043 (14.12.2018)] .
Balke, Siegfried 628
Siegfried Balke 1902 1984 Prof. Dr.-Ing. Siegfried Balke (1902–1984), 1953–1956 Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen, 1956–1962 Bundesminister für Atomfragen (ab Okt. 1957: für Atomkernenergie und Wasserwirtschaft, ab Nov. 1961: für Atomkernenergie), 1957-1969 MdB (CSU), 1964–1969 Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände.
Barbarino, Otto XXVIf.*, 53, 60, 63, 239, 289, 607
Otto Barbarino 116050489 1904 1999 Dr. oec. publ. Otto Barbarino (1904–1999), 1924–1929 Studium der Staatswissenschaften an den Universitäten Wien und München, 1929–1940 im wissenschaftl. Dienst des Statistischen Reichsamts, Berlin, nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft wiss. Arbeit, seit März 1946 StMF, November 1946 Abordnung zum Gemeinsamen Deutschen Finanzrat, Frühjahr 1947 Generalreferent für den Bayer. Staatshaushalt im StMF, führend an der Finanzpolitik Bayerns beteiligt, u.a. auch 1950 an der Gründung der Bayer. Landesanstalt für Aufbaufinanzierung und den Sanierungen der Messerschmitt und der BMW AG, 1948 RegDir, 1950 MinRat, 1954 MinDirig, 1958–1970 MD und Amtschef im StMF, seit 1966 Honorarprofessor für Haushaltswesen und Finanzausgleich an der Univ. München, 1971–1976 auf Vorschlag der Staatsregierung als Bundesratsvertreter in der Länderarbeitsgruppe der Enquete-Kommission Verfassungsreform. Vgl. Barbarino, Lebenslauf ; Barbarino, Staatsform .
Bastian, Claus 717*
Claus Bastian 11865344X 1909 1995 Dr. jur. Claus Bastian (1909–1995), Jurist, Künstler, Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwigs-Maximilians-Universität München und an der Sorbonne, nebenher künstlerische Tätigkeiten, März 1933 Verhaftung und Einlieferung in das KZ Dachau mit der Häftlingsnummer 1, September 1933 Haftentlassung und Abschluß der juristischen Ausbildung sowie Promotion, anschließend Tätigkeit als landwirtschaftlicher Verwalter in Tirol, Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, nach 1945 Tätigkeit als Rechtsanwalt in München, ab den frühen 50er Jahren Betätigung als Maler und Bildhauer. Vgl. Andlauer, Bastian .
Baumeister, Ludwig 475*, 546
Ludwig Baumeister 1897 1960 Dr. jur. Ludwig Baumeister (1897–1960), Jurist, 1916–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1918 Abitur Hum. Gymnasium Dillingen, 1918–1922 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1922 Erste Juristische Staatsprüfung und Referendar beim Amtsgericht München, 1925 Promotion und Große Juristische Staatsprüfung, 1.1.1.1926 Assessor beim Amtsgericht München, 1.1.1929 Amtsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Straubing, 1.8.1930 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Selb, ab 1.10.1931 beim Amtsgericht Wertingen, 1.4.1938 Landgerichtsrat beim Landgericht Augsburg, 1939–1941 und 1944–1946 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und französische Kriegsgefangenschaft, keine NSDAP-Mitgliedschaft, daher vom BefrG nicht betroffen, 15.12.1946 bis 23.8.1960 Oberlandesgerichtsrat am Oberlandesgericht München, 1946–1948 Abordnung an das Landgericht Augsburg, seit 1947 Mitglied des Bayer. Verfassungsgerichtshofes.
Baumgartner, Joseph 579, 692f.*
Joseph Baumgartner 129878081 1904 1964 Prof. Dr. rer. pol. Joseph Baumgartner (1904–1964), 22.10.1945 bis 15.1.1948 Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (CSU) in den Kabinetten Hoegner I, Ehard I und II bis zum Rücktritt am 15.1.1948, 26.1.1948 Übertritt zur BP, 1948–1952 und 1953–1959 Vorsitzender der BP, 1946–1962 MdL (bis 1948 CSU, anschließend fraktionslos, ab 1950 BP), 1949–1951 MdB (BP), 1954–1957 erneut Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und Stv. MPr. im Kabinett Hoegner II. Vgl. Protokolle Ehard II Bd. 1 Einleitung S. XXXIXf. ; auch Vossen, Baumgartner .
Baumgärtner, Franz Josef XXVI*, 1, 13, 28, 37, 90, 111, 126, 143, 162, 184, 199, 222, 244, 258, 269, 293, 307, 318, 337, 351, 367, 383, 397, 421, 441, 459, 469, 500, 510, 532, 582, 586, 592, 602, 614, 626, 645, 660, 675, 685, 703, 720, 738, 753, 769, 776, 787, 806, 824
Franz Josef Baumgärtner 1911 1994 Dr. phil. Franz Josef Baumgärtner (1911–1994), ab 1932 Studium der Geschichte, der Staatswissenschaften, Volkswirtschaft und Philosophie an der Universität München, 1934 erzwungene Studienunterbrechung wegen Verweigerung des Beitritts zum NS-Studentenbund, 1932–1934 Redakteur bei der Bayer. Staatszeitung, 1934/35 Wehrdienst, 1935–1939 Redakteur bei der Münchener Zeitung, 1939–1943 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, nach Kriegsverwundung 1943–1945 Dienst beim deutschen Militärattaché in Rom, 1945/46 Leiter der Presse- und Informationsstelle bei der Regierung von NB und der OPf., 1947 Promotion zum Dr. phil., Juni 1946 bis 10.7.1949 Referent beim Bayer. Statistischen Landesamt, 11.7.1949 Pressereferent in der Bayer. Staatskanzlei im Angestelltenverhältnis, 21.10.1959 Ernennung zum ORR, 5.10.1960 Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit, 1.1.1962 RegDir, zum 1.2.1963 Übertritt in das Staatsministerium für Wirtschaft und Verkehr, dort im Referat IV/4 zuständig für wirtschaftliche und technische Fragen des Flugwesens und des Luftverkehrs, 1.8.1970 MinRat, Ruhestandsversetzung zum 1.6.1973.
Bayerl, Josef 254*
Josef Bayerl 1894 Dr. jur. et rer. pol. Josef Bayerl (geb. 1894), Jurist, 1913 Abitur, 1913/14 und 1918/19 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Würzburg, 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 4.2.1920 Erstes Juristisches Staatsexamen, 1920 Promotion, 1920–1922 Rechtspraktikant bzw. Rechtsreferendar an verschiedenen Dienststellen in München, 1922 Großes Juristisches Staatsexamen, 1.12.1922 Regierungsassessor bei der Regierung von OB, Kammer des Innern, 3.4.1923 Abordnung an die Regierung der Pfalz, Kammer des Innern, 7.6.1923 Abordnung an das Bezirksamt Zweibrücken, 9.12.1923 Titel eines RR, 1.5.1925 wieder bei der Regierung von OB, 1.7.1925 Berufung in das StMI, hier 1.11.1925 Verleihung des Ranges eines RR, 16.6.1926 Bezirksamtmann beim Bezirksamt Hammelburg, 1.9.1933 beim Bezirksamt Freising, hier 1.11.1937 Ernennung zum RR I. Klasse, 1.7.1938 kommissarischer Bezirksoberamtmann (Landrat), dann ab 23.12.1938 Bezirksoberamtmann beim Landratsamt Parsberg, 1.5.1939 Abordnung als Kreishauptmann bei der Kreishauptmannschaft Brünn-Stadt (Protektorat Böhmen und Mähren), 15.7.1939 Abordnung zur Übernahme der Dienstgeschäfte des Oberlandrats in Proßnitz (Protektorat Böhmen und Mähren), hier 1.10.1939 Oberlandrat, 18.7.1940 Abordnung zur Übernahme der Dienstgeschäfte des Oberlandrates in Zlin (Protektorat Böhmen und Mähren), 15.6.1942 Übertragung der Dienstgeschäfte des Oberlandrates beim Oberlandratsamt Brünn (Protektorat Böhmen und Mähren), 12.1.1943 Abstellung an die Landesbehörde in Brünn/Reichsauftragsverwaltung Protektorat Böhmen und Mähren, 1945–1948 ohne Verwendung, NSDAP-Mitglied seit 1937, laut Spruch der Spruchkammer Parsberg vom 23.9.1947 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer, Aufhebung des Spruchkammerurteils durch Beschluß des Kassationshofes vom 4.12.1950, Einstellung des Verfahrens auf Beschluß der Hauptkammer München vom 20.12.1950, 2.7.1948 Tätigkeit beim Landratsamt Vilshofen im Angestelltenverhältnis, hier 1.2.1949 Ernennung zum RR und Beamter auf Probe, 1.8.1949 Versetzung an die Regierung der OPf., hier 12.1.1950 ORR und Beamter auf Lebenszeit sowie gleichzeitige Ernennung zum Staatsanwalt beim Verwaltungsgericht Regensburg, 26.2.1951 Beauftragung mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Leiters der Abt. Wirtschaft bei der Regierung der OPf., 12.12.1951 RegDir, 1.11.1952 Berufung in das StMWV, hier Leiter der Preisbildungsstelle, 31.3.1952 MinRat, ab 1958 Leiter der Abt. II – Wirtschaftspolitik, Handel, Bankwesen –, Ruhestandsversetzung zum 1.9.1959.
Becher, Walter 337*, 349, 355
Walter Becher 11898697X 1912 2005 Dr. rer. pol. Walter Becher (1912–2005), Volkswirt, Journalist, Politiker, Studium der Volkswirtschaft in Wien, dort wahrscheinlich 1931 NSDAP-Mitglied, seit 1933 Mitglied der Sudetendeutschen Heimatfront, Mitglied der SdP, 1936–1939 Tätigkeit für die sudetendeutsche NSDAP-Gauzeitung „Die Zeit“, ab 1940 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, amerikanische Kriegsgefangenschaft, 1945 zunächst Rückkehr in das Sudetenland, dann Flucht nach Bayern, hier 1945 Mitbegründer der Sudetendeutschen Hilfsstelle und der Wirtschaftshilfe, 1947 Mitbegründer, Geschäftsführer und von 1960–1982 hauptamtlicher Generalsekretär des Sudetendeutschen Rates in München, u.a. Mitbegründer und Vorsitzender des Witiko-Bundes und des Adalbert-Stifter-Vereins, 1950–1962 MdL (DG, ab 1954 GB/BHE), 1954–1962 Fraktionsvorsitzender, 1968–1982 Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft, 1965–1980 MdB (ab 1967 für die CSU). S. Franzen, Stamm S. 501 ; Schönwald, Integration S. 1032 ; Verzeichnis der Nachlässe im Bayerischen Hauptstaatsarchiv S. 66f. ; vgl. Becher, Zeitzeuge .
Bechert, Karl 716*, 732
Karl Bechert 1900 1955 Dr. jur. Karl Bechert (1900–1955), Jurist, 1920 Abitur Hum. Gymnasium Hof/Saale, 1921–1924 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Erlangen und Leipzig, 1924 Erste Juristische Staatsprüfung, 1925 Promotion, 1927 Große Juristische Staatsprüfung, 4.8.1924 Referendar beim Amtsgericht Hof/Saale, 1.7.1928 Assessor beim Amtsgericht Kulmbach, 1.4.1929 Dritter Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft München I, 1.3.1931 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Bamberg, ab 16.6.1933 beim Amtsgericht Nürnberg, 1.4.1934 Erster Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Bayreuth, 1.3.1943 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Bayreuth, 1944/45 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und amerikanische und französische Kriegsgefangenschaft, NSDAP-Mitglied seit 1937, mit Genehmigung der US-Besatzungsmacht vom 3.1.1946 Wiederverwendung als Amtsgerichtsrat in Bayreuth, Einstufung im Spruchkammerverfahren in die Gruppe V der Entlasteten, 16.2.1948 Landgerichtsdirektor beim Landgericht Bayreuth.
Behl, Wilhelm 506f.*, 528, 658
Wilhelm Behl 1889 1968 Dr. jur. Carl Friedrich Wilhelm Behl (1889–1968), Jurist, Publizist, Literaturhistoriker, 1907 Abitur Askanisches Gymnasium Berlin, 1907–1910 Studium der Rechtswissenschaften, Kunst- und Literaturgeschichte in München und Berlin, 1910 Erste Juristische Staatsprüfung, 1911 Promotion Universität Rostock, 1910–1915 Gerichtsreferendar u.a. 1911 Amtsgericht Perleberg, 1911/12 Landgericht Berlin I u. Staatsanwaltschaft Berlin III, 1914/15 Amtsgericht Berlin-Tempelhof und beim Wechselsenat des Kammergerichts, 1915 Assessorexamen, 1915/16 freiwillige Tätigkeit als Krankenpfleger für das Rote Kreuz, 1916 Gerichtsassessor beim Amtsgericht Wittenberge, 1916/17 Rechtsanwalts- und Notarvertreter in Sprottau, 1917–1921 Gerichtsassessor, dann bis 1923 Staatsanwalt beim Landgericht III Berlin (Wirtschaftsdezernat), 1923–1929 Abordnung an das AA (Abteilung für Schiedsgerichte und Staatsvertretungen) als Dezernent beim Deutsch-Englischen Gemischten Schiedsgerichtshof in Berlin und London, hier 1925 Amtsgerichtsrat, 1929 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Berlin-Mitte, dann beim Amtsgericht Berlin-Tempelhof, zugleich 1929–1932 Leiter der Prüfstelle für „Schund- und Schmutzschriften“ in Berlin, 1930 Übertritt in das Polizeipräsidium Berlin als Dezernent für Theater- und Kunstsachen und Leiter der Kriminalpolizeistelle zur Bekämpfung unzüchtiger Schriften sowie Ernennung zum RR, 1932 Dezernent für Wasserpolizei in der Verkehrsabteilung des Berliner Polizeipräsidiums, 10.9.1935 Versetzung in den Ruhestand aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 ( RGBl. I S. 175 ), anschließend Tätigkeit als freier Schriftsteller und Übersetzer, 1939 Wiederberufung in das Polizeipräsidium Berlin in das Dezernat des Justiziars, erneute Dienstentlassung und Ruhestandsversetzung zum 1.8.1941, anschließend Übernahme der Redaktion Gesamtausgabe der Werke Gerhart Hauptmanns (1862–1946) für den Suhrkamp-Verlag, Frühjahr 1945 Flucht vor der Roten Armee nach Kemnath/OPf. und Überführung der Manuskripte Gerhart Hauptmanns nach Schloß Kaibitz/OPf., 15.7.1945 Bestellung zum Richter und Gerichtsvorstand am Amtsgericht Kemnath durch die US-Militärregierung, 1.9.1946 Landgerichtspräsident in Schweinfurt, Ruhestandsversetzung zum 1.1.1955. S. Hildebrandt, C.F.W.Behl dort S. 137 auch ein Portraitphoto Behls ; ferner das autobiographische Material von Behl, Aufsätze ; zur Rolle Behls bei der Überführung des Gerhart-Hauptmann-Archivs in die OPf. vgl. auch Baron, Ebermayer hier S. 224ff. ; Knedlik, Schloß Kaibitz .
Behrisch, Arno 539*
Arno Behrisch 106936956 1913 1989 Arno Behrisch (1913–1989), Schriftsetzer, Politiker, 1933 Flucht nach Böhmen, 1938 nach Schweden, dort Tätigkeit in der Gewerkschaftsbewegung, Beteiligung an illegalen Aktionen gegen die Kriegsvorbereitungen des Deutschen Reiches, 1940 Verurteilung wegen Sabotage, bis Inhaftierung 1944 in Stockholm, 1945 deutscher Vertreter bei der dänischen Widerstandsbewegung in Kopenhagen, Mai 1945 Rückkehr nach Deutschland, beteiligt am Wiederaufbau der SPD in Franken, stv. Landesvorsitzender der SPD, 1946–1949 MdL (SPD), 1949–1961 MdB (SPD, kurz vor Ende der 3. Legislaturperiode Übertritt zur DFU).
Beier, Franz 640
Franz Beier 1898 1957 Franz Beier (1898–1957), Steuerberater, 1950–1957 MdL (SPD).
Bensegger, Rudolf 608*, 713
Rudolf Bensegger 1908 2008 Dr. jur. Rudolf Bensegger (1908–2008), Jurist, Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, an der Universität Rostock sowie der Universität Erlangen, 1934 Eintritt in die Reichsfinanzverwaltung als Finanzassessor beim Finanzamt Bad Tölz, nach Ernennung zum Regierungsassessor zum 1.12.1935 Versetzung an das Landesfinanzamt Thüringen in Rudolstadt, 1.8.1938 ORR, 1943 Versetzung an das Oberfinanzpräsidium Magdeburg, 1945 mandatory removal durch die US-Militärregierung, Herbst 1947 Übernahme in die bayer. Finanzverwaltung als RR beim Oberfinanzpräsidium München, November 1947 Eintritt in das StMF, hier 1949 ORR, 1952 RegDir, 1953 MinRat, 1960 MinDirig, 1969 MD, im StMF zunächst Generalreferent für den Staatshaushalt, ab 1960 Leiter der Haushaltsabteilung, als solcher zuständig und verantwortlich für Aufstellung und den Vollzug des Gesamthaushalts des Freistaates Bayern, Staatskommissar bei der Bayer. Staatsbank, Mitglied des Vorstands des Organisationskomitees für die XX. Olympischen Spiele in München 1972.
Bernard, Karl George 656*
Karl George Bernard 1890 1972 Karl George Bernard (1890–1972), Bankier, 1920 Tätigkeit beim Reichswirtschaftsgericht, 1929 Tätigkeit im Reichs- und Preußischen Wirtschaftsministerium, hier 1931 MinRat, 1935 Entlassung, 1936–1948 Vorstandsmitglied der Frankfurter Hypothekenbank, 1945–1947 Mitglied der Sonderstelle Geld und Kredit bei der Verwaltung für Finanzen des VWG, maßgebliche Beteiligung an der Vorbereitung der Währungsreform, 1948–1957 Vorsitzender des Zentralbankrates der Bank deutscher Länder. S. Vogel, Westdeutschland III S. 138–143 insbes. Anm. 4 ; Kabinettsprotokolle 1952 S. 166 Anm. 1 .
Berthold, Eleonore 579
Eleonore Berthold
Berthold, Friedrich (Fritz) 572, 579f.*
Friedrich (Fritz) Berthold 1909 1981 Dr. jur. Friedrich (Fritz) Josef Berthold (1909–1981), Jurist, ab 1935 hauptamtliche Tätigkeit als Schulungsleiter und Sachbearbeiter für den VDA, 1937 Große Juristische Staatsprüfung, 1939 Assessor und Ernennung zum Beamten auf Probe und Zuweisung zum Landratsamt Freising, allerdings seit Beginn des Zweiten Weltkrieges Tätigkeit im ‚Genaralgouvernement‘ in Krakau (Amt des Generalgouverneurs, Abt. Arbeit), hier u.a. Verfasser von Berichten über die Zustände im Warschauer Ghetto, die an ausländische Diplomaten weitergeleitet wurden, 1941 auf eigenen Wunsch Entlassung aus dem Dienst der Inneren Verwaltung, 1943–1945 als Freiwilliger Teilnahme am Zweiten Weltkrieg in Frankreich, hier Kontakte zur Rėsistance, Bertholds Ehefrau Eleonore stand der Weißen Rose nahe, nach 1945 Eröffnung einer Anwaltskanzlei in München, u.a. Rechtsvertreter der BP und Joseph Baumgartners, auch von Fritz Schäffer (Aufhebung von dessen politischem Betätigungsverbot 1945), 1959 im Zuge der sogenannten Spielbankenaffäre verhaftet, 1963 Rehabilitierung und Schadensersatzzahlung durch den Freistaat. S. Die CSU 1945–1948 Bd. 3 Bd. 3 S. 1846 ; An der Spitze der CSU S. 343 Anm. 85 ; Kock, Bayerns Weg S. 46f. Anm. 49 ; Verzeichnis der Nachlässe im Bayerischen Hauptstaatsarchiv S. 75 .
Bezold, Otto 158f., 215*, 352, 383, 395, 410, 657, 801
Otto Bezold 116160942 1899 1984 Otto Bezold (1899–1984), Jurist, 1945 Oberlandesgerichtsrat, 1954 Senatspräsident beim Oberlandesgericht München, 14.12.1954–8.10.1957 StM für Wirtschaft und Verkehr im Kabinett Hoegner II, 16.10.1957–5.12.1958 StM des Inneren im Kabinett Seidel I, 1946–1966 und 1970–1974 MdL (FDP), 1950–1954, 1958–1962 und 1970–1972 Fraktionsvorsitzender, 1946–1950, 1965/66 und 1972–1974 stellv. Fraktionsvorsitzender, 1962–1966 Vizepräsident des Bayer. Landtags.
Bischoff, Albert 507*, 528
Albert Bischoff 1905 1986 Albert Ludwig Bischoff (1905–1986), Jurist, 1924 Abitur Gymnasium Bayreuth, 1924–1918 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, 28.1.1928 Erste Juristische Staatsprüfung, 16.2.1928 Referendar beim Amtsgericht München, 16.2.1929 beim Landgericht München, 16.8.1929 beim Bezirksamt München und beim Stadtrat München, 16.8.1930 in einer Münchner Rechtsanwaltskanzlei, zugleich 1928/29 Tätigkeit als Bibliothekar am Institut für Rechtsvergleichung in München und anschließend bis 1931 als Assistent am Institut für Rechtsvergleichung, 22.4.1931 Große Juristische Staatsprüfung, 10.10.1931 Gerichtsassessor bei der Staatsanwaltschaft Bayreuth, 1.4.1932 bei der Staatsanwaltschaft Schweinfurt, 1.9.1932 Zweiter Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Bamberg, 1.11.1933 bis 15.1.1942 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Nürnberg, 1942–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und amerikanische Kriegsgefangenschaft, vom BefrG nicht betroffen und ab dem 19.10.1945 als Amtsgerichtsrat in Bamberg im Dienst belassen, 1.5.1946 bis 31.8.1948 Rechtsstadtrat in Bamberg, 17.1947 Oberlandesgerichtsrat beim Oberlandesgericht Nürnberg, 1.8.1950 Landgerichtsdirektor beim Landgericht Nürnberg, 1.11.1961 Vizepräsident des Landgerichts Nürnberg-Fürth, Ruhestandsversetzung zum 1.12.1970.
Blank, Theodor 578*
Theodor Blank 118865528 1905 1972 Theodor Blank (1905–1972), Schreiner, Metallarbeiter, Maschinenbauzeichner, Gewerkschafter, Politiker, 1929–1933 Sekretär im Zentralverband christlicher Fabrik- und Transportarbeiter, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1945 Mitbegründer des DGB, 1945–1950 Vorstandsmitglied der IG Bergbau, 1948–1950 deren 3. Vorsitzender, 1945 Mitbegründer der CDU in NRW, 1946–1949 MdL in NRW (CDU), 1947–1949 Mitglied des Wirtschaftsrates des VWG in Frankfurt/M., 1949–1972 MdB (CDU), Oktober 1950 „Beauftragter (später: Bevollmächtigter) des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der Alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen“, 1955/56 Bundesminister für Verteidigung, 1957–1965 Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung. S. Kempf/Merz S. 136–142 ; Lexikon der Christlichen Demokratie S. 196f.
Bleier, Josef 107*
Josef Bleier 1905 1982 Dr. jur. Josef Bleier (1905–1982), Jurist, 1924 Abitur Gymnasium Bamberg, 1924–1928 Studium der Rechtswissenschaften in Erlangen, 16.2.1928 Erste Juristische Staatsprüfung, 22.3.1928 Gerichtsreferendar beim Amtsgericht Bamberg, 1929 Promotion, 24.4.1931 Große Juristische Staatsprüfung, 1931/32 juristischer Hilfsarbeiter bei einer Rechtsanwaltskanzlei in Bamberg, 1932/33 Tätigkeit als Rechtsanwalt in Eichstätt, 1.6.1933 Gerichtsassessor bei der Staatsanwaltschaft Eichstätt, 1.9.1933 Amtsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, 1.7.1934 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht München, 1940 und 1944/45 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, keine NSDAP-Mitgliedschaft, laut Urteil der Spruchkammer München VIII vom 6.5.1947 vom BefrG nicht betroffen, 1.8.1946 Oberlandesgerichtsrat am Oberlandesgericht München, 1.5.1947 Abordnung an das StMJu, dort 1.12.1947 ORR, 1.10.1951 RegDir, 1.2.1953 MinRat, 1.3.1964 MinDirig, Ruhestandsversetzung zum 1.4.1970.
Blücher, Franz 628
Franz Blücher 119507234 1896 1959 Franz Blücher (1896-1959), Kaufmann, Politiker, 1946–1947 MdL Nordrhein-Westfalen (FDP), 1946-1947 Finanzminister in Nordrhein-Westfalen, 1949–1958 MdB (FDP, 1956 FVP, 1957 DP/FVP, 1957 DP), 1949–1957 Bundesminister für den Marshallplan, ab 1953 dann Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, zugleich Stellvertreter des Bundeskanzlers.
Böck, Karl 35
Karl Böck 1916 2009 Dr. phil. Karl Böck (1916–2009), Historiker, Bibliothekar, nach Promotion und Bibliothekarsausbildung Anfang 1949 Eintritt in das StMUK, hier persönlicher Referent der Minister Hundhammer und Schwalber, ab 1954 Referent für das Bibliotheks- und Archivwesen im StMUK, 1958 RegDir, 1966 MinDirig und Leiter des Ministerbüros, 1969–1981 MD im StMUK.
Böhm, Gustav 209, 538
Gustav Böhm 174054238 1891 1963 Dr. jur. et rer. pol. Gustav Böhm (1891–1963), Jurist, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, Januar bis Mai 1919 Referent beim Staatskommissar für Demobilmachung, München, 1920 Große Juristische Staatsprüfung, 1919–1921 Referent im Staatsministerium für Soziale Fürsorge, 1921/22 Bezirksamtmann Erding, 1922–1928 RR im Staatsministerium für Soziale Fürsorge, 1928–1933 als ORR ständiger Stellv. des Präsidenten des Landesarbeitsamtes Bayern, 1932 RegDir, 30.3.1933 Amtsenthebung und Beurlaubung wegen pol. Unzuverlässigkeit, November 1933–1936 ständiger Stellvertreter des Präsidenten des Landesarbeitsamtes Westfalen in Dortmund, 1936–1939 Direktor und Leiter der Haushalts- und Finanzabteilung der Hauptstelle der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung in Berlin, 1939 aus Anlaß der Übernahme der Reichsanstalt in unmittelbare Reichsverwaltung MinRat im Reichsarbeitsministerium, 1941 NSDAP-Mitglied, seit Januar 1947 aushilfsweise Beschäftigung beim Bayer. Statistischen Landesamt, laut Urteil der Spruchkammer Starnberg vom 18.6.1947 Einstufung in die Gruppe der Mitläufer, ab 1.4.1948 Beschäftigung im StMI als Angestellter, mit Wirkung vom 1.8.1948 MinRat StMI (vgl. Protokolle Ehard II Bd. 1 Nr. 51 TOP XII u. Protokolle Ehard II Bd. 1 Nr. 52 TOP IX), 28.2.1949 Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit, 1.2.1951 MinDirig und Versetzung zur OBB (Stellv. des MD), 1.5.1954 Senatspräsident am Verwaltungsgerichtshof (Flurbereinigungssenat), Ruhestandsversetzung zum 1.7.1956.
Borck, Walter 733*
Walter Borck 1890 Dr. jur. Walter Borck (geb. 1890), Jurist, 1908/09 Studium der Rechtswissenschaften in München, 1910/11 in Breslau, Juli 1911 bis März 1920 Referendar am Amtsgericht Trachenberg/Schlesien, 1920 Große Juristische Staatsprüfung, zwischenzeitlich 1914 bis 1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 16.9.1921 Landgerichtsrat am Landgericht Schneidemühle, 16.9.1932 bis 1.4.1934 am Landgericht Cottbus, 1.4.1934 bis 1.7.1940 Landgerichtsdirektor am Landgericht Glogau, August 1939 bis April 1940 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg (Polenfeldzug), 1.7.1940 bis Kriegsende Senatspräsident am Oberlandesgericht Posen, laut Bescheid der Spruchkammer Pegnitz vom 20.4.1948 vom BefrG nicht betroffen, 1.2.1949 Eintritt in das StMArb als Arbeitsgerichtsrat am Arbeitsgericht Regensburg, 1.7.1949 Landesarbeitsgerichtsdirektor am Landesarbeitsgericht, 1.7.1952 Vizepräsident des Landesarbeitsgerichts, Ruhestandsversetzung zum 1.8.1954.
Borowski, Richard 707*
Richard Borowski 1894 1956 Richard Borowski (1894–1956), Bergmann, Politiker, 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, ab 1925 Tätigkeit als Redakteur des Göttinger Volksblattes und Filialleiter eines Zeitungsgeschäfts, SPD-Mitglied seit 1919, 1925 SPD-Kreisvereinsvorsitzender in Einbeck, 1928–1933 SPD-Parteisekretär in Göttingen, während der NS-Herrschaft wiederholte Verhaftungen und zweimalige KZ-Internierung, 1945/46 Behördenleiter und Landrat in Einbeck, 1946–1950 Erster SPD-Bezirksvorsitzender in Hannover, 1946–1955 MdL, 1947/48 niedersächsischer Minister ohne Geschäftsbereich u. stv. MPr., 1948–1955 niedersächsischer Innenminister. S. Abgeordnete in Niedersachsen S. 45f. ; Die Kabinettsprotokolle der Hannoverschen und der Niedersächsischen Landesregierung Bd. 2 S. 1465f.
Botticelli, Sandro 574f.*, 693f., 821f.
Sandro Botticelli 1445 1510 Sandro Botticelli (1445–1510), Italienischer Renaissance-Maler.
Brand, Philipp Frhr. von 612*, 623
Philipp Freiherr von Brand 116396830 1898 1973 Philipp Frhr. von Brand (1898–1973), Jurist, 1917/18 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919–1923 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 18.7.1923 Erste Juristische Staatsprüfung, 1.10.1923 bis 1.10.1926 Referendar Amtsgericht München, November 1926 Große Juristische Staatsprüfung, 6.12.1926 Promotion Universität Erlangen, 1.7.1927 Eintritt in den bayer. Verwaltungsdienst als Assessor bei der Regierung von OB, 16.4.1928 Titel u. Rang eines RR bei der Regierung von OB, 1.5.1928 Beurlaubung und Attaché beim AA, 1933–1939 Botschaft Paris, seit 17.1.1934 als Legationssekretär, infolge dieses Übertritts in den auswärtigen Dienst des Reiches vorausgehend am 16.1.1934 Entlassung aus dem bayer. Staatsdienst, 1939–1940 Legationssekretär Botschaft Brüssel, 1940–1942 Stv. Leiter der Dienststelle des AA Brüssel, auf Grund von § 44 des deutschen Beamtengesetzes zum 15.5.1942 in den Wartestand versetzt (v. Brands Mutter war väterlicherseits jüd. Abstammung), 1.3.1944 bis 20.2.1944 Zivilangestellter beim Kommandostab Brüssel, seit 1934 12 Jahre nicht befördert, 16.6.1948 Wiedereintritt in den bayer. Staatsdienst als Angestellter in der StK, hier Leiter der Protokollabteilung, 8.12.1950 Beamter auf Lebenszeit u. RegDir, 23.4.1952 MinRat, 1.4.1959 MinDirig, Ruhestandsversetzung zum 1.8.1966.
Brandl, Felix 478*, 658
Felix Brandl 1184559627 1896 1963 Felix Brandl (1896–1963), Jurist, 1927 Bezirksamtmann Bezirksamt Dingolfing, 1929 RR bei der Polizeidirektion Regensburg, März 1933 in Schutzhaft, 1933 RR Bezirksamt Marktoberdorf, 1936 RR Bezirksamt Neuburg a.d. Donau, 1939–1943 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg als Major, 1943 erneut RR beim Landkreis Neuburg a.d. Donau, seit 1944 bei der Regierung von Schwaben, 16.5. bis 1.7.1945 kommiss., seit 1.7.1945 Landrat Neuburg a.d. Donau, 1.10.1945 Polizeidirektor Polizeipräsidium München, 24.11.1945 Polizeivizepräsident, 20.9.1946 Oberrechtsrat beim Stadtrat München, seit 7.3.1947 aushilfsweise im StMI, 1.4.1947 MinRat im StMI (vgl. Protokolle Ehard I Nr. 16 TOP XVI), 1.6.1950 MinDirig, u.a. Leiter der Polizeiabteilung, 1.3.1952 Senatspräsident am Bayer. Verwaltungsgerichtshof in München, Ruhestandsversetzung zum 1.6.1961.
Brandl, Josef 265*
Josef Brandl 1900 1974 Josef Brandl (1900–1974), Landwirt, Politiker, 1951–1970 Landrat in Wolfstein.
Brandt, Willy 727
Willy Brandt 11851444X 1913 1992 Willy Brandt (1913–1992), Politiker, 1930 Eintritt in die SPD, während der NS-Diktatur Flucht nach Norwegen und Tätigkeit im Widerstand, 1949–1957 u. 1965–1992 MdB, 1955–1957 Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, 1957–1966 Regierender Bürgermeister von Berlin, 1964–1987 Parteivorsitzender der SPD, 1966–1969 Bundesaußenminister und stv. Bundeskanzler, 1969–1974 Bundeskanzler, 1979–1983 MdEP.
Braun, Eva 605*, 634
Eva Braun 1912 1945 Eva Braun (1912–1945), seit 1932 Lebensgefährtin, seit dem 29.4.1945, einen Tag vor dem gemeinsamen Suizid, die Ehefrau Adolf Hitlers.
Braun, Otto 431
Otto Braun 1872 1955 Otto Braun (1872–1955), Drucker. Politiker, 1888 Eintritt in die SPD, 1898 Vorsitzender des SPD-Bezirks Ostpreußen, 1913 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses, 1919 Mitglied der Nationalversammlung, 1920–1932 Preußischer Minsterpräsident, 1933 Exil in der Schweiz.
Brenner, Eduard XXIII, LX, 1, 13, 28, 37, 53, 65, 80, 90, 111, 117, 123f., 126, 143, 152, 162, 184, 199, 215, 222, 244, 251ff., 258, 269, 293, 300ff., 305ff., 317f., 335, 337, 351, 367, 383, 391, 397, 421, 441, 459, 469, 500, 510, 532, 538, 548, 554f., 560, 572ff., 580, 582, 586, 592, 602, 614, 626, 645, 652, 660, 675, 685, 703, 720, 738, 753, 769, 776, 787, 806, 811, 821, 824
Eduard Brenner 116485930 1888 1975 Dr. phil. Eduard Brenner (1888–1970), ev., Hochschullehrer, Anglist und Amerikanist, 1907–1912 Studium an den Universitäten München und Würzburg, 1912 Promotion, 1919 Lektor Universität Erlangen, 1920–1945 a.o. Professor an der Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Nürnberg, 1925–1933 Direktor der Volkshochschule Nürnberg, 1940–1945 Lektor und Lehrstuhlvertreter an der Universität Erlangen, 1946 Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit und Ernennung zum o. Professor für amerikanische Kulturgeschichte an der Philosophischen Fakultät der Universität Erlangen, SPD-Mitglied seit 1919, 1951–1954 Staatssekretär im StMUK, Emeritierung 1955
Brentano, Lujo 240
Lujo Brentano 118673874 1844 1931 Lujo Brentano (1844–1931), Nationalökonom u. Sozialreformer. Vgl. NDB Bd. 2 S. 596f.
Breunig, Josef 254*
Josef Breunig 127366989 1895 1953 Dr. jur. Josef Breunig (1895–1953), Jurist, 1913 Abitur Oberrealschule Würzburg, 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919–1921 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Würzburg, Juli 1921 Erstes Staatsexamen und Promotion, 1924 Große Juristische Staatsprüfung, 1.3.1925 Regierungsassessor bei der Regierung von UFr., 1.5.1925 Abordnung an das Bezirksamt Zusmarshausen, 1926 Berufung zur Regierung von OB, 1927 Berufung in das StMI, hier Ernennung zum RR, 1929 Bezirksamtmann in Lichtenfels, 16.1.1933 RR I. Klasse im StMI, 1942 ORR, August 1945 Dienstenthebung durch die US-Militärregierung, aber mit vorläufiger Genehmigung der Besatzungsmacht vorübergehender Verbleib im Amt, 9.11.1945 mandatory removal durch die Militärregierung, NSDAP-Mitglied seit 1937, laut Spruch der Spruchkammer München I vom 25.10.1946 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer, Aufhebung des Spruchkammerurteils durch Spruch der Berufungskammer München vom 21.3.1947 und Einstellung des Verfahrens (Weihnachtsamnestie vom 5.2.1947), durch Spruch der Berufungskammer München vom 30.11.1949 Einstufung in die Gruppe V der Entlasteten, Mai 1947 Wiederberufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit und ORR im StMWi, hier stv. Leiter der Abt. III (Handwerksabteilung), 2.10.1950 RegDir, 2.4.1953 MinRat.
Brücher, Hildegard s. Hamm-Brücher
Brunner, Heinrich 253*, 332, 713
Heinrich Brunner 1888 Heinrich Brunner (geb. 1888), 1929 Reichsbahnoberrat, 1936 auf Grund der Nürnberger Gesetze in den Ruhestand versetzt, 1.5.1945 Reichsbahndirektion München, 23.6.1945 Ernennung zum Direktor des Transportwesens in Bayern, 20.9.1945 MinRat StMWi, Abteilungsleiter Verkehr, 1.7.1946 Versetzung ins StMVerkehr, 1.4.1947 unter Beförderung zum MinDirig mit Wirkung vom 1.11.1947 Abteilungsleiter und fachl. Vertreter des StMVerkehr, seit Dezember 1950 geschäftsführender Leiter des StMVerkehr, 1951 MD, nach der Auflösung des StMVerkehr 1952 MD im Staatsministerium für Wirtschaft und Verkehr.
Buchberger, Michael 181*
Michael Buchberger 118667874 1874 1961 Dr. theol. Michael Buchberger (1874–1961), 1900 Priesterweihe, 1906 Professor für Kirchenrecht an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Regensburg, 1924 Weihbischof im Erzbistum München und Freising, 1928–1961 Bischof (seit 1950 Erzbischof) von Regensburg, Herausgeber des Lexikons für Theologie und Kirche. S. BBKL Bd. 1 Sp. 786 .
Buchner, Ernst LXf.*, 215, 237, 463, 542, 695
Ernst Buchner 1892 1962 Dr. phil. Ernst Buchner (1892–1962), Kunsthistoriker, 1912 Abitur Theresien-Gymnasium München, 1912–1914 Studium der Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919–1921 Studium der Kunstgeschichte in Berlin, 1921 Promotion, 1921/22 Volontär, dann wissenschaftlicher Mitarbeiter bei den Bayer. Staatsgemäldesammlungen und der Graphischen Sammlung in München, 1922/23 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter im Residenz-Museum in München, 16.8.1926 Museumsassessor bei den Bayer. Staatsgemäldesammlungen, 1.8.1926 Beamter auf Probe und Konservator bei den Bayer. Staatsgemäldesammlungen, 1.10.1928 bis 28.2.1933 Direktor des Wallraf-Richartz-Museums in Köln, 1.3.1933 Generaldirektor der Bayer. Staatsgemäldesammlungen in München, 1939/40 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1942 Honorarprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 11.7.1945 Dienstenthebung durch die US-Militärregierung, NSDAP-Mitglied seit 1933, durch Spruch der Spruchkammer München IX vom 20.5.1946 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer, 24.3.1953 erneut Honorarprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1.4.1953 Wiederernennung zum Generaldirektor der Bayer. Staatsgemäldesammlungen, Ruhestandsversetzung zum 1.10.1957. Zur Person Buchners – überwiegend mit Fokus auf dessen Erwerbspolitik und Kunsttauschgeschäfte in den Jahren 1933–1945 – s. Schawe, Staatsgemäldesammlungen ; Schawe, Staatsgemäldesammlungen [2010] S. 92ff. ; Petropolous, Bargain S. 16–52 ; Pereña Sáez, Ernst Buchner ; Bambi, Museumspolitik .
Buhl, Hermann 460
Hermann Buhl 1924 1957 Hermann Buhl (1924–1957), Alpinist.
Bürkle, [?] 263
[?] Bürkle Nicht ermittelt.
Bungartz, Everhard 801*
Everhard Bungartz 133413977 1900 1984 Dr.-Ing. Everhard Bungartz (1900–1984), Physiker, Fabrikant, Studium in Zürich und Bonn, Promotion 1924, 1925–1934 Tätigkeit für die IG Farben im Werk Griesheim/M., 1934 Gründung der Maschinenfabrik Bungartz & Co in München, 1950–1954 MdL (FDP), u.a. stv. Präsident des Landesausschusses der bayerischen Industrie und des Vereins deutscher Maschinenbauanstalten. S. Köpfe der Politik S. 171 .
Burnikl, Max 253
Max Burnikl Nicht ermittelt.
Bußler, Peter Wolfgang Emil 818
Peter Wolfgang Emil Bußler 1060141493 1913 1990 Peter Wolfgang Emil Bußler (1913–1990), Jurist, 1924–1933 Oberrealschule Hof, 1933–1937 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Königsberg/OPr., Freiburg/Br. und Würzburg, 1937 Gerichtsreferendar, 1938 Regierungsreferendar, 1939–1943 Militärdienst, 1943 Regierungsassessor, 28.9.1945 Dienstenthebung, durch Spruchkammerbescheid vom 23.12.1946 eingestuft in die Gruppe der Mitläufer wegen Mitgliedschaft in der SA 1933–1945 (Scharführer seit 1936), im NS-Studentenbund 1933–1937, der NSDAP 1937–1945 und im NS-Altherrenbund 1937–1945, 28.8.1947 Wiederaufnahme in den Vorbereitungsdienst, 3.1.1949 Regierungsassessor im StMI, 12.11.1949 RR StMI, 7.6.1950 Abordnung an die StK, 1.10.1950 Versetzung in die StK, 10.10.1951 ORR, 1.7.1954 RegDir, 28.5.1957 MinRat, 12.3.1963 MD, 1.3.1970 Ernennung zum Stellvertreter des Leiters der StK für den Bereich der Abteilungen B III und C, Ruhestandsversetzung zum 1.5.1978.
Butenandt, Adolf 251f.*
Adolf Butenandt 1903 1995 Prof. Dr. phil. Adolf Butenandt (1903–1995), Chemiker, 1921 Abitur Oberrealschule Lehe (heute: Bremerhaven-Lehe), 1921–1927 Studium der Chemie und Biologie in Marburg und Göttingen, 1927 Promotion, 1931 Habilitation, 1933 Berufung zum o. Professor u. Direktor des Organisch-Chemischen Instituts der TH Danzig, 1935 Ablehnung eines Rufes an die Harvard University, Boston/MA, 1936 Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Biochemie in Berlin-Dahlem, 1937–1945 Honorarprofessor für Biochemie an der Universität Berlin, 1939 Zuerkennung des Nobelpreises für Chemie, Ablehnung des Nobelpreises auf Aufforderung der NS-Machthaber, 1946 Lehrstuhlinhaber für Physiologische Chemie und Direktor des Physiologisch-chemischen Instituts der Universität Tübingen, 1953 Berufung auf den Lehrstuhl für Physiologische Chemie der Universität München und Direktor des Max-Planck-Instituts für Biochemie in München, 1960–1972 Präsident der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, 1972 Emeritierung und Ehrenpräsident der Max-Planck-Gesellschaft. S. Karlson, Butenandt ; Schieder/Trunk, Butenandt ; Schieder, Butenandt ; Kinas, Butenandt ; Klee, Deutsche Medizin S. 350–355 u. 371–378.
C
Churchill, Winston 272ff.*
Winston Churchill 1874 1965 Winston Churchill (1874–1965), Politiker, 1900 Mitglied des britischen Unterhauses für die konservative Partei, 1904 Wechsel zur liberalen Partei, 1906 Unterstaatssekretär für die britischen Kolonien, 1908–1910 britischer Handelsminister, 1910/11 Innenminister, 1911–1915 Erster Lord der Admiralität, 1917/18 Munitionsminister, 1918–1921 Kriegs- und Luftfahrtminister, 1921/22 Kolonialminister, 1924 Rückkehr zur Konservativen Partei, 1924–1929 Schatzkanzler, dann zehn Jahre Rückzug aus der Politik, 1939 Erster Lord der Admiralität, 1940 britischer Premier- und Verteidigungsminister und Parteiführer der Konservativen, 1945 Wahlniederlage der Konservativen und Rücktritt als Premierminister, 1951–1955 erneut Premierminister. S. Gilbert, Churchill. A Life ; auch der Photoband von Gilbert, Churchill .
Clay, Lucius D. 276*
Lucius D. Clay 118521136 1897 1978 Lucius D. Clay (1897–1978), amerikanischer General, 1915–1918 Militärakademie West Point, 1918, 1926, 1934 Europareisen, 1934 u.a. in Deutschland, 1924–1928 Lehrtätigkeit West Point, anschließend Dienst in der Panama-Kanalzone und auf den Philippinen, im Rahmen des New Deal Leitung von Damm- und Flughafenbauprojekten in den USA, im Zweiten Weltkrieg Verwendung als Nachschuboffizier und Beauftragter für die Kriegsproduktion, April 1945 bis 15.3.1947 Deputy Military Governor and Commanding General OMGUS, 15.3.1947 bis 15.5.1949 Military Governor der US-Zone und Commander-in-Chief, European Command. S. Backer, Jahre ; Krieger, Clay ; Der Parlamentarische Rat Bd. 8 S. IXf.
Conant, James Bryant 216f.*, 344, 354, 378, 701
James Bryant Conant 1893 1978 Prof. Dr. James Bryant Conant (1893–1978), Chemiker, Diplomat, 1917 Promotion an der Harvard University, 1919 Professor für Organische Chemie in Harvard, dort 1933–1953 Präsident, 1941–1946 Vorsitzender des Forschungsausschusses für Landesverteidigung, 1946 Mitglied des Beratenden Ausschusses der Atomenergiekommission, 1953–1955 US-amerikanischer Hoher Kommissar in der Bundesrepublik, 1955–1957 US-Botschafter in Bonn. S. Kabinettsprotokolle online/Biographien/Conant, James Bryant (GND 118669850) [27.05.2022].
Consbruch, [?] 667
[?] Consbruch Nicht ermittelt.
Cube, Walter von XLVIf.*, 147, 162, 179
Walter von Cube 119078074 1906 1984 Walter von Cube (1906–1984), Journalist und Publizist, 1924–1931 Volontär und Redakteur beim „Berliner Tagblatt“, dann Tätigkeit als freier Mitarbeiter u.a. bei der „Frankfurter Zeitung“, 1936 Rückzug ins Privatleben, 1940–1944 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1944–1947 französische Kriegsgefangenschaft, 1947 Leiter des Ressorts Innenpolitik bei der „Neuen Zeitung“ in München, 1948 Herausgeber der Zeitschrift „Der Ruf“, 1948–1972 Chefkommentator und Chefredakteur beim Bayer. Rundfunk im Ressort Politik und Wirtschaft, seit 1954 auch im Ressort Erziehung und Kultur, 1956 kommissarischer Intendant des Bayer. Rundfunks, dort 1960 Programmdirektor und stellvertretender Intendant, ab 1972 Tätigkeit als freier Publizist.
D
Dannhäuser, Karl 614, 624
Karl Dannhäuser
Dantscher, Josef 680*
Josef Dantscher 1903 1978 Dr.-Ing. Josef Dantscher (1903–1978), Elektrophysiker, 1922 Abitur Hum. Maxgymnasium München, 1922–1927 Studium der Elektrotechnik und Technischen Physik an der TH München, 1927–1930 Tätigkeit im Elektrophysikalischen Laboratorium der TH München, 1931 Promotion, 1931–1934 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut der AEG in Berlin, 1934–1939 Sachbearbeiter und Referent beim Reichsverband der deutschen Luftfahrtindustrie in Travemünde, 1.2.1938 Übernahme als aktiver Flieger-Hauptingenieur in das Ingenieurkorps der Luftwaffe, 1939–1945 Gruppenleiter für Fernmeldetechnik bei der Versuchsstelle Karlshagen, 15.8.1942 Flieger-Oberstabsingenieur, 1945/46 britische Kriegsgefangenschaft, keine NSDAP-Mitgliedschaft, laut Mitteilung der Spruchkammer Bad Tölz vom 16.5.1947 vom BefrG nicht betroffen, 1.11.1946 Angestellter im Gewerbeaufsichtsamt München-Land, 1.3.1947 Abordnung, 1.9.1947 Versetzung in das StMArb, 10.12.1947 Regierungsgewerberat und Beamter auf Lebenszeit, 18.11.1949 ORR und Gewerberat, Leiter der Abt. V (Gewerbeaufsicht und Medizin), 1.12.1950 RegDir, 9.11.1953 MinRat, 1.7.1957 bis 29.10.1957 Abordnung an das Bundesministerium für Atomfragen, 1.1.1965 MinDirig, Zuletzt Leiter der Abt. I (Arbeit und Arbeitsschutz), Ruhestandsversetzung zum 1.6.1968.
Dehler, Thomas 443*, 515, 529, 628, 756
Thomas Dehler 118524348 1897 1967 Dr. jur. Thomas Dehler (1897–1967), Jurist und Politiker, 1946–1949 MdL (FDP), 1948/49 MdPR, 1949–1967 MdB, 1949–1953 Bundesjustizminister, 1954–1957 Bundesvorsitzender der FDP. S. Kempf/Merz S. 198–202 ; Wengst, Dehler ; Lange, Wegbereiter S. 196–206 .
Dengler, [?] , ORR StMF 343, 496
[?] Dengler [ORR StMF] Nicht ermittelt.
Deuerlein, Ernst 294ff.*, 570, 707
Ernst Deuerlein 1918 1971 Dr. phil. Ernst Deuerlein (1918–1971), Historiker, 1939 Abitur am Hum. Melanchton-Gymnasium Nürnberg, Sommer 1939 Studium der Geschichte und der Rechtswissenschaften an der Universität Wien, ab Herbst 1939 an der Universität Erlangen, ab Dezember 1939 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1942 schwere Kriegsverwundung an der Ostfront, in der Folge längere Lazarettaufenthalte und Tätigkeit in der NS-Gaustudentenführung Erlangen, 1944/45 Dienst im Ersatzheer in Fürth, zuletzt als Kompaniechef, dann als Batallionskommandant, Mai 1945 US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, 15.7.1945 Angestellter bei der Außenstelle Nürnberg des Präsidiums des Bayer. Roten Kreuzes, hier Leiter des Organisationsreferates mit Zuständigkeit für Franken und NB/OPf., 1946 Fortsetzung des Geschichtsstudiums an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Tätigkeit als Lektor, 1947 Promotion in den Fächern Mittlere und Neuere Geschichte sowie Bayerische Landesgeschichte und Philosophie, ab 1.11.1946 Tätigkeit im Bayer. Landesjugendausschuß sowie ab 15.4.1947 im Landesjugendamt des StMI, keine NSDAP-Mitgliedschaft, laut Spruch der Spruchkammer Nürnberg vom 18.2.1948 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer und Einstellung des Verfahrens (Weihnachtsamnestie), zum 1.4.1949 Wechsel in die CSU-Landesleitung, hier zuständig für die Pressearbeit und Redakteur der Parteizeitung „CS-Union“, zum 1.11.1949 Eintritt in die StK, hier 1.7.1952 RR, 1.7.1953 ORR, Referent im Presse- und Informationsamt sowie Stellvertreter Karl Schwends in der Leitung der politischen Abteilung, seit 1950 wichtigster Redenschreiber für MPr. Ehard, Anfang 1955 nach Regierungsantritt der Viererkoalition Versetzung in das Versorgungsamt München II, 1959 Beurlaubung und Leiter der Arbeitsgruppe „Internationale Deutschlandpolitik“ im Auftrag des BMG, anschließend Begründer und 1961–1971/72 Bearbeiter der vom BMG herausgegebenen Edition „Dokumente zur Deutschlandpolitik“, 1960–1963 Lehrstuhlvertreter für Geschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Dillingen, 1963 Habilitation in Erlangen, 1.3.1963 ao., dann 1.9.1964 o. Professor für Geschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Dillingen, 1970/71 o. Professor für Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. S. Wegmaier, Karl Schwend und Ernst Deuerlein ; Gelberg, Ehard S. 544 ; An der Spitze der CSU S. 592 .
Diess, Wilhelm 216
Wilhelm Diessp 118678337 1884 1957 Dr. jur. Wilhelm Diess (1884–1957), Jurist, Anwalt in München, 1918–1933 Mitglied des Vorstands der Anwaltskammer München, wegen jüdischer Abstammung seiner Frau benachteiligt, 1945 MinRat StMJu, 28. 5. 1946 StMUK, als Generaldirektor Leiter der dem StMUK unterstehenden Bayer. Staatstheater, 1947 den drei Intendanten übergeordneter Ministerialbeauftragter für die bayer. Staatstheater, seit 1945 Lehrauftrag an der Univ. München, 1950 Honorarprofessor für Urheber- und Erfinderrecht.
Donsberger, Josef 597*
Josef Donsberger 133459977 1898 1963 Josef Donsberger (1898–1963), 1922–1933 beim bayer. Eisenbahnerverband, zuletzt Bezirksleiter, 1920–1933 BVP-Mitglied, 1945 Mitbegründer der CSU in Nürnberg, seit 1946/47 Leiter des Katholischen Volksbüros Nürnberg, Mitbegründer der Beamtenorganisation in Bayern, seit 1950 2. Landesvorsitzender des Bundes Bayer. Beamtenverbände, 1946–1958 MdL (CSU), 1946–1950 und 1952–1962 Mitglied des Landesvorstands der CSU.
Drittler, Hans 827*
Hans Drittler 1890 1954 Hans Drittler (1890–1954), Jurist, Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten München, Kiel und Leipzig, 1916 Große Juristische Staatsprüfung, 1917 Eintritt in den bayer. Staatsdienst als Regierungsakzessist Bezirksamt Lauf, 1.12.1918 Regierungsakzessist Bezirksamt Feuchtwangen, 22.11.1919 Regierungsassessor, 1.9.1921 Abordnung an das Reichsversicherungsamt Berlin, dort 28.9.1921 RR, 1.1.1922 Tätigkeit am Reichsversorgungsgericht Berlin, dort 25.8.1923 ORR, 15.4.1940 Tätigkeit am Hauptversorgungsamt Brandenburg-Pommern, 12.1.1941 beim Reichsversorgungsamt Berlin, 1.11.1944 beim Versorgungsamt Bayreuth, 1.1.1947 Leiter der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft OFr. u. MFr., 1.11.1950 Senatspräsident beim Bayer. Landesversicherungsamt, 12.6.1951 Präsident des Bayer. Landesversicherungsamtes.
Dudek, Walter 103*
Walter Dudek 1014468736 1890 1976 Dr. jur. Walter Dudek (1890–1976), seit 1916 SPD-Mitglied, 1917–1919 stv. Landrat in Merseburg, 1919–1923 Bürgermeister von Fürstenwalde/Spree, 1925 Oberbürgermeister und Finanzdezernent in Harburg, 1933 Entlassung, anschließend kaufmännische Tätigkeit in der Textilbranche, 1946–1953 Finanzsenator von Hamburg (SPD), ab 1953 Tätigkeit als Finanzberater für den DGB. S. Kabinettsprotokolle online/Biographien URL: http://www.bundesarchiv.de/cocoon/barch/0000/z/z1960a/kap1_4/para2_78.html (12.1.2017).
Dürrwaechter, Ludwig 607*
Ludwig Dürrwaechter 118681095;17407347X 1897 1965 Dr. Ludwig Dürrwaechter (1897–1965), 1922–1924 Tierzuchtassessor an der Tierzuchtinspektion Donauwörth, 1924–1934 Vorstand der Tierzuchtaußenstelle Günzburg, 1934–1938 Abteilungsleiter und 1938–1945 Oberlandwirtschaftsrat bei der Landesbauernschaft Bayern, 9.5.1945 Oberlandwirtschaftsrat im Bayer. Landesamt für Ernährung und Landwirtschaft, seit 16.6.1947 im StMELF, 1.12.1947 RegDir, 1.10.1950 MinRat (vgl. Protokolle Ehard II Bd. 2 Nr. 80 TOP III), 1.10.1953 MinDirig, 1.10.1954 bis 30.6.1963 MD und Amtschef des StMELF, seit 1959 Honorarprofessor für Tierzuchtfragen Univ. München, 1961–1964 Vizepräsident der Europ. Vereinigung für Tierzucht.
Dulles, John Foster 113*
John Foster Dulles 118681168 1888 1959 John Foster Dulles (1888–1959), Jurist, Politiker, Studium an der Princeton University, 1908–1910 Studium an der Sorbonne in Paris sowie an der George Washington University und Promotion, 1911–1949 Teilhaber einer Anwaltskanzlei in New York mit Fachschwerpunkt Internationales Recht, 1918/19 Mitglied der US-amerikanischen Delegation bei den Friedens- und Reparationsverhandlungen in Versailles, ab 1945 US-Delegierter bei den Vereinten Nationen, 1945, 1947 und 1949 Berater des US-Außenministers bei Außenministerkonferenzen, 1950 Berater des US-Außenministers Dean Acheson, 1950/51 US-amerikanischer Chef-Unterhändler beim Friedensschluß mit Japan, 1953–1959 Außenminister unter Präsident Dwight D. Eisenhower, April 1959 Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen. Zur Person Dulles‘ s. die zahlreichen Biographien US-amerikanischer Provenienz: Beal, Dulles ; Gerson, Dulles ; Guhin, Dulles ; Pruessen, Dulles ; Toulouse, Transformation ; zum Verhältnis von Dulles zu Deutschland und zur US-Deutschlandpolitik unter dem Außenminister Dulles s. die Studie von Felken, Dulles .
E
Eberhard, Rudolf 188*
Rudolf Eberhard 118687484 1914 1998 Rudolf Eberhard (1914–1998), Jurist und Volkswirt, 1935–1939 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1947–1957 Landrat von Ebermannstadt, 1950–1974 MdL (CSU), 1951–1957 stv. CSU-Fraktionsvorsitzender, u.a. 1953–1964 Mitglied des CSU-Landesvorstandes, 1954–1964 des geschäftsführenden Landesvorstandes und gleichzeitig stv. Vorsitzender der CSU, 1957–1964 Bayerischer Staatsminister der Finanzen, seit 1958 Stv. MPr., 1964–1970 Präsident des Vorstandes bzw. dann Vorstandsvorsitzender der Bayer. Staatsbank. S. Die CSU 1945-1948 Bd. 3 S. 1857 .
Ehard, Annelore 398
Annelore Ehard 1891 1957 Annelore Ehard (1891–1957), geb. Maex, seit 1916 Ehefrau von Hans Ehard.
Ehard, Hans VII u. passim
Hans Ehard 118688154 1887 1980 Dr. jur. Hans Ehard (1887–1980), kath., Jurist, Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Würzburg und München, 1912 Promotion in Würzburg, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919 BVP-Mitglied, Große Juristische Staatsprüfung und Eintritt in das StMJu, 1923/1924 als Staatsanwalt beim Landgericht München I Untersuchungsführer und Anklagevertreter im Hitler-Prozeß, 1926 Landgerichtsrat, 1928 ORR, 1931–1933 MinRat im StMJu, 1933–1945 Senatspräsident am OLG München, 1937 Vorsitzender des Erbhofgerichts München, 1942 Vors. des Deutschen Ärztegerichtshofs, 1945 CSU-Mitglied, seit Mai 1945 durch MPr. Schäffer ohne Amt Betrauung mit dem Wiederaufbau der Justizverwaltung, 19.10.1945 Staatsrat im StMJu, 22.10.1945–21.12.1946 Staatssekretär im StMJu im Kabinett Hoegner I, 21.12.1946 bis 14.12.1954 (Kabinette Ehard I–III) und 26.1.1960–11.12.1962 (Kabinett Ehard IV) Bayer. Ministerpräsident, 1950 und 1961 Bundesratspräsident, 11.12.1962 bis 5.12.1966 Justizminister, 1946 Mitglied des Vorbereitenden Verfassungsausschusses, Mitglied der Bayer. Verfassunggebenden Landesversammlung und ihres Verfassungsausschusses, 1946–1966 MdL (CSU), 1954–1960 Landtagspräsident, 1949–1955 CSU-Landesvorsitzender, seit 1946 Mitglied des Landesvorstands, 1949–1965 Mitglied des geschäftsführenden Landesvorstands der CSU.
Eichhorn, Josef 478*
Josef Eichhorn 1905 Dr. jur. Josef Eichhorn (geb. 1905), Jurist, 1924–1928 Studium des Rechtswissenschaften und der Philosophie, 8.2.1928 Erste Juristische Staatsprüfung, 1.3.1928 bis 28.2.1931 Vorbereitungsdienst, 1.4.1931 Große Juristische Staatsprüfung, 1.5.1933 Zweiter Staatsanwalt am Landgericht München I, 1.6.1933 RR im StMF, hier RR I. Klasse und ORR, 1.8.1936 zur Dienstleistung in das StMJu abgeordnet, 12.12.1946 Ernennung zum Verwaltungsgerichtsdirektor beim Bayer. Verwaltungsgerichtshof, 2.3.1950 Oberverwaltungsgerichtsrat, 1953 Berufsrichter am Bayer. Verfassungsgerichtshof, 13.9.1961 Senatspräsident beim Bayer. Verwaltungsgerichtshof, Ruhestandsversetzung zum 1.3.1970.
Eisenhower, Dwight D. 113
Dwight D. Eisenhower 118529668 1890 1969 Dwight D. Eisenhower (1890–1969), General, Politiker, 1942 Leiter des amerikanischen Hauptquartiers in Europa, Ende 1943 Oberbefehlshaber der Alliierten Streitkräfte u.a. für die Invasion in Frankreich, 1945 Oberbefehlshaber über die amerikanischen Besatzungstruppen in Deutschland und Militärgouverneur in der US-Besatzungszone, Ende 1945 bis 1947 Generalstabschef in Washington, anschließend Präsident der Columbia University in New York, 1950–1952 Oberbefehlshaber der NATO-Streikräfte in Europa, 1953–1961 Präsident der Vereinigten Staaten.
Elisabeth II. 445
Elisabeth II. 1926 Eisabeth II . (geb. 1926), seit dem 6.2.1952 Königin des Vereinigten Königreichs.
Elmenau, Johannes von 256*
Johannes von Elmenau 121095193 1906 1998 Johannes von Elmenau (1906–1998), Jurist, Studium in München und Berlin, nach dem Referendarexamen historische Studien an der Univ. München, Gründungsmitglied der Studentenorganisation der BVP, aus rassischen Gründen konnte er die Große Juristische Staatsprüfung 1933 nicht mehr ablegen, 1934–1937 Bankhaus J.H. Vogeler & Co. in Düsseldorf, 1937–1939 Verwaltung eigener Liegenschaften und Beteiligungen, 1939–1945 Abteilungsleiter, später stellv. Betriebsleiter Kurt Graf Blüchersche Verwaltung in Berlin, 15.11.1945 Eintritt in die StK, 1946 stellv. Generalsekretär des Vorbereitenden Verfassungsausschusses in Bayern, in der StK als Referent Leiter der Landesdienststelle des Länderrats und der Zweizonenämter und damit für die Koordinierung der Gesetzgebung auf der Ebene der US-Zone bzw. der Bizone zuständig, RR, 1947 ORR, 1948/49 stellv., seit Juni 1949 kommissarischer Bevollmächtigter Bayerns beim VWG, gleichzeitig in der Direktorialkanzlei des VWG Leiter des Referats Wirtschaft, Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, 1.7.1948 ORR mit Dienstbezeichnung MinRat, 1949 kurzzeitig im Rahmen der Überleitung der Direktorialkanzlei des VWG in das Bundeskanzleramt dort tätig, 1.11.1949 StMUK, 29.3.1950 Ernennung zum MinRat, zunächst in der Hochschulabt., anschließend ein Jahr Leitung der Kunstabt., ab 1952 Leiter der Hochschulabt., 1960 MinDirig und Leiter des Hochschulausschusses der Kultusministerkonferenz, zuletzt im StMUK Leiter der Abt. I: Hochschulen, wissenschaftliche Anstalten und Einrichtungen, 1974 Ruhestandsversetzung. Vgl. Verzeichnis der Nachlässe im Bayerischen Hauptstaatsarchiv S. 145 .
Elsen, Franz 188*
Franz Elsen 137409761 1906 1980 Franz Elsen (1906–1980), Bankdirektor, Politiker, 1926–1933 Mitglied der BVP, 1945–1970 Direktor der Bayer. Staatsbank, 1948/49 Mitglied des Frankfurter Wirtschaftsrates, 1950–1966 MdL (CSU), 1949–1952 Landesschatzmeister der CSU, 1948–1980 Generalsekretär des Wirtschaftsbeirates der CSU.
Emmert, Heinrich 505*
Heinrich Emmert 133461203 1901 1974 Heinrich Emmert (1901–1974), Dipl.-Kaufmann, 1946–1950 MdL (CSU). Emmert hatte von Oktober 1947 bis zum 31.3.1956 das im StMWi, dann im StMWV angesiedelte Amt des „Staatsbeauftragten zur Durchführung des Art. 160 der Verfassung“ inne; zur Berufung Emmerts in dieses Amt s. Protokolle Ehard II Bd. 1 Nr. 2 TOP XVIII, Juli 1953 Sonderbeauftragter für Grenzlandfragen im StMWV.
Engelhardt, Karl XXVII*, 469, 471f.
Karl Engelhardt 137342810 1903 Dr. jur. Karl Engelhardt (geb. 1903), Jurist, 1929 Große Juristische Staatsprüfung und Eintritt in die bayer. Staatsverwaltung, 1932–1939 RR Landratsamt Aichach, 1.5.1937 NSDAP-Mitglied, 13.5.1939 mit der Wahrnehmung der Dienstgeschäfte des Landrats Landratsamt Bergreichenstein (Sudetenland) betraut, 29.8.1940 bis 1945 beim Regierungspräsidenten in Aussig, ab 1.8.1942 als ORR; 25.5.1945 Ausweisung als Reichsdeutscher aus der Tschechoslowakei, 3.9.1945–4.4.1946 automatic arrest im Internierungslager Hammelburg, Einreihung durch die Spruchkammer Aichach am 23.4.1947 in die Gruppe IV (Mitläufer), am 22.9.1948 in die Gruppe V (Entlasteter), 1.7.1948 juristischer Referent im StMELF (Angestellter), 1.3.1949 ORR und Beamter auf Probe, 30.12.1949 Beamter auf Lebenszeit, 1951–1960 Leiter der Obersten Siedlungsbehörde, 1952 RegDir, 1957 MinRat, 1960 Leiter der Abt. Allgemeine Verwaltung und Recht des StMELF, 1965 MinDirig, Ruhestandsversetzung zum 1.3.1968.
Engl, Manfred XXVII*, 74f., 218, 244, 246ff., 638
Manfred Engl Dipl.-Ing. Manfred Engl, Angestellter des Bayernwerkes, während des Zweiten Weltkrieges stellvertretender Hauptlastverteiler für das rechtsrheinische Bayern und Tirol, seit 1945 Leiter der Zentralverteilungsstelle des Bayernwerks in Karlsfeld bei München. Diese Informationen nach dem Schreiben von StM Seidel an StM Hoegner, 11.7.1951 (StK 14654). Weitere Angaben nicht ermittelt.
Erhard, Ludwig 75, 200*, 248, 313, 637, 655, 681, 766, 819
Ludwig Erhard 118530755 1897 1977 Prof. Dr. rer. pol. Ludwig Erhard (1897–1977), Nationalökonom und Politiker, 1913–1916 Lehre als Kaufmann in Nürnberg, 1916–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919 Handelshochschule Nürnberg, 1922 Dipl.-Kaufmann, anschließend Univ. Frankfurt, 1925 Promotion, 1928–1942 Mitarbeiter bzw. stellv. Leiter des bis 1938 der Handelshochschule Nürnberg angeschlossenen Instituts für Wirtschaftsbeobachtung der deutschen Fertigware, 1943–1945 Gründung und Leitung des Instituts für Industrieforschung, 1945 Chef des städtischen Wirtschaftsamtes in Fürth und wirtschaftlicher Berater bei der Militärregierung Mittel- und Oberfrankens, führende Mitarbeit im Ausschuß Geld und Kredit der VAfB., 22.10.1945 bis 21.12.1946 StMWi, 1947 Honorarprofessor Univ. München, 1948/49 Direktor der Verwaltung für Wirtschaft des VWG, 1949–1963 Bundesminister für Wirtschaft, 1963–1966 Bundeskanzler, 1949–1977 MdB (CDU), 1966/67 Bundesvorsitzender der CDU. S. zur Person Erhards auch Protokolle Hoegner I S. XLIIff. u. S. LV sowie die Biographie von Mierzejewski, Erhard ; zum ambivalenten Verhältnis Erhards zur CSU vgl. Löffler, Marktwirtschaft S. 490–503 : Erhard hatte trotz seiner bayerischen Herkunft eine Mitarbeit in der CSU immer abgelehnt, pflegte aber gute Kontakte zum Wirtschaftsflügel der CSU, insbesondere zu Fritz Schäffer und Hanns Seidel, und der Bundeswirtschaftsminister hatte in der CSU stets eine zuverlässige Stütze für seine Wirtschaftspolitik.
Esterer, Rudolf 216, 300, 391
Rudolf Esterer 116584726 1879 1965 Prof. Dr. Rudolf Esterer (1879–1965), Architekt, seit 1924 leitender Architekt der Bayer. Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, 1945–1952 Präsident der Bayer. Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, Vizepräsident der Bayer. Akademie der Schönen Künste.
Eulalia, Infantin von Spanien 699
Infantin Eulalia von Spanien 1864 1958 Infantin Eulalia von Spanien (1864–1958), Mitglied der spanischen Königsfamilie, Schriftstellerin.
F
Faulhaber, Kardinal Michael von 35
Kardinal Michael von Faulhaber 118532073 1869 1952 Kardinal Michael von Faulhaber (1869–1952), 1892 Priesterweihe, 1895 Promotion, 1899 Habilitation in Würzburg, 1903 o. Professor in Straßburg für alttestamentarische Exegese und biblische Theologie, 1911 Bischof von Speyer, 1913 Erhebung in den persönlichen Adelsstand durch Prinzregent Ludwig III, 1917 Erzbischof von München und Freising, 1921 Kardinal. S. NDB Bd. 5 S. 31f. ; Kardinal Michael von Faulhaber ; Körner, Michael von Faulhaber .
Fellner, Michael 657*, 711
Michael Fellner 143931091 1901 1998 Dr. jur. Michael Fellner (1901–1998), Jurist, 1928 Große Juristische Staatsprüfung, 16.11.1928 Regierungsassessor beim Regierungspräsidium Ansbach, 1.6.1930 RR beim Landratsamt Ebern, 1.6.1933 beim Landratsamt Schrobenhausen, 16.4.1938 beim Polizeipräsidium München, im Mai 1938 für ca. drei Wochen beim Regierungspräsidium München, dann wieder Polizeipräsidium München, 23.2.1942 ORR, Juni 1944 bis Mai 1947 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und Kriegsgefangenschaft, NSDAP-Mitglied seit 1937, laut Bescheid der Spruchkammer München I vom 11.3.1948 in die Gruppe der Entlasteten eingereiht, 1.5.1948 Beschäftigung im Angestelltenverhältnis bei der Regierung von OB unter gleichzeitiger Abordnung an das StMI, dort 1.8.1948 wieder ORR, 1.6.1949 RegDir, 1.7.1951 MinRat, 1.12.1955 RP von Schwaben, Ruhestandsversetzung zum 30.11.1966. S. Rehwald/Krauss, Fellner .
Feneberg, Hermann 220*, 514, 523
Hermann Feneberg 105550116 1903 1977 Dr. jur. Hermann Feneberg (1903–1977), Jurist, 1927 Promotion in Würzburg, 1930 Große Juristische Staatsprüfung und Eintritt in die bayer. Staatsverwaltung, seit 1922 aktiv im Bund Neudeutschland (ND), 1926/27 Führer dieses Studentenbundes für das Reich, Mitglied von Bayernwacht und Jungmannschaft der BVP, 1932 StMI (Gemeindefinanzreferat), 9.3.1933 RR Bezirksamt Passau, 1938 RR Bezirksamt Marktoberdorf, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1945 erneut Landratsamt Marktoberdorf, NSDAP-Mitglied seit 1.5.1937, 24.9.1945 Entlassung durch die Militärregierung, 10.12.1946 Einreihung in die Gruppe der Mitläufer durch die Spruchkammer Marktoberdorf, 16.7.1947 RR im StMI (zunächst im Angestelltenverhältnis), 1950 Einreihung in die Gruppe der Entlasteten durch die Hauptkammer München, 1.7.1948 ORR und Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit, 1.7.1949 RegDir, 1.9.1950 MinRat, 1.10.1955 MinDirig, 1.2.1958 Präsident des Bayer. Verwaltungsgerichtshofs, 1961 Ernennung zum Honorarprofessor für Verwaltungsrecht TH München, Ruhestandsversetzung zum 1.9.1968.
Feury, Otto Frhr. von 10*
Otto Freiherr von Feury 10556821X 1906 1998 Otto Frhr. von Feury (1906–1998), Nationalökonom, 1926 Abitur am Alten Realgymnasium München, 1926–1931 Studium der Volkswirtschaft in Frankfurt/M. und München sowie in London und Genf, 1931–1935 Tätigkeit in der Auslandsabteilung der Bayer. Vereinsbank in München, 1933 Übernahme des Gutshofs Thailing bei Steinhöring (LKr. Ebersberg), 1946 Kreisrat in Ebersberg (CSU), 1950–1978 MdL, 1957 MdB, 1949 Landesausschußmitglied der CSU, 1950 Mitglied des Ernährungsausschusses des Wirtschaftsbeirates der CSU, 1952 Mitglied des CSU-Landesvorstandes sowie des geschäftsführenden Landesvorstandes, von 1952–1961, 1963–1968 und wieder ab 1970 1. Landesschriftführer der CSU, 1961–1963 und 1968–1970 2. Landesschriftführer, 1946 Bezirksobmann des BBV in Ebersberg, 1949 stv. Präsident des BBV in OB, 1955–1977 Präsident des BBV, 1956 Präsidiumsmitglied des Deutschen Bauernverbandes, 1966 Mitglied des Außenhandelsbeirates beim Bundesminister für Wirtschaft. Vgl. Schlemmer, Aufbruch S. 371 Anm. 221 ; An der Spitze der CSU S. 595 .
Finck, Gerhard 713*
Gerhard Finck 1907 1958 Gerhard Finck (1907–1958), Jurist, 1928 Abitur Altes Gymnasium Bamberg, 1928–1932 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften und der Volkswirtschaft an der Universität Würzburg und der Universität Gießen, 19.2.1932 Erstes Juristisches Staatsexamen, 1932–1935 Rechtsreferendar u.a. am Amtsgericht Haßfurt, beim Schöffengericht und Landgericht Bamberg, der Stadt und dem Stadtrat Bamberg und dem Bezirksamt I und II in Bamberg, 5.6.1935 Große Juristische Staatsprüfung, 1.9.1935 bis 15.7.1936 Assessor beim Amtsgericht Vilseck, Übertritt zum höheren Verwaltungsdienst der Luftwaffe, hier 20.7.1936 Assessor, 1.4.1937 Regierungsassessor, 1.8.1938 RR, 1.10.1943 ORR (Oberfeldintendant), bis August 1945 US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, NSDAP-Mitglied seit 1935, laut Spruch der Spruchkammer Haßfurt vom 30.6.1947 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer, 16.9.1947 Eintritt in das StMVerkehr im Angestelltenverhältnis, 1.6.1948 RR, 1.6.1950 ORR, Referent für Luftfahrt, 5.10.1953 RegDir im StMWV, vorzeitige Ruhestandsversetzung zum 1.3.1956.
Fingerle, Anton 358
Anton Fingerle 1912 1976 Dr. phil. Anton Fingerle (1912–1976), Pädagoge, Gymnasiallehrer, nach Ernennung durch die US-Militärregierung 1945–1976 Münchner Stadtschulrat (CSU), seit 1968 Honorarprofessor für Philologie LMU München. S. Latzin, Lernen von Amerika S. 356 .
Fischer, Alfons 200, 343, 514, 665
Alfons Fischer 1922 1977 Alfons Fischer (1922–1977), Jurist, 1940 Abitur Hum. Gymnasium München, 1940–1944 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwigs-Maximilians-Universität München, gleichzeitig 1941–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 27.4.1944 Erstes Juristisches Staatsexamen, 1944–1948 Rechtsreferendar OLG München, 18.2.1948 Große Juristische Staatsprüfung, 15.7.1948 Promotion, vom BefrG nicht betroffen (Jugendamnestie 1946), 3.5.1948 Beamter auf Probe und Finanzassessor Finanzamt München-Nord, 1.4.1950 RR im StMF, 5.2.1952 Beamter auf Lebenszeit, 1.10.1954 bis 25.7.1956 Abordnung zum Bevollmächtigten Bayerns beim Bund, 1.7.1956 ORR, ab 26.7.1956 wieder StMF, dort 1.7.1961 RegDir, 1.7.1965 MinRat und Versetzung an den Bayer. Obersten Rechnungshof.
Fischer, Arno 703, 717f.*
Arno Fischer 130492205 1898 1982 Arno Fischer (1898–1982), Besuch der Gewerbeschule und Lehre im Maschinenbauhandwerk, Juli 1938 MinRat StMI, Juli 1939 Leiter der Ministerialbauabteilung im StMI, April 1941 MD, 10.6.1942 aus der Ministerialbauabteilung ausgeschieden, 1939 Sonderbeauftragter für Fragen der Wasserwirtschaft in dem Reichsminister Todt unterstehenden Hauptamt für Technik der NSDAP, März 1940 Berufung zum Vorstandsvorsitzenden der Rhein-Main-Donau AG, Mitglied des Aufsichtsrats des Bayernwerks und der BAWAG, NSDAP-Mitglied seit 1.5.1930, 26.5.1945 bis 1.3.1947 Internierungslager Ludwigsburg, ferner Ermittlungsverfahren des Landgerichts München I wegen Untreue. Fischer war seit Mai 1948 flüchtig, soviel bekannt, hatte er sich mit Unterstützung der amerikanischen Besatzungsmacht nach Paris abgesetzt, 1951 lebte er in Saarbrücken, in Abwesenheit Einstufung durch die Spruchkammer München X im November 1948 zum Hauptschuldigen, unter Anrechung der Haft Verurteilung zu 6 Jahren Arbeitslager, das Vermögen, insbesondere auch die ihm zustehenden Geldwertenrechte (Patente, Arno-Fischer Forschungsstätte GmbH, wasserrechtliche Erlaubnis zur Ausnutzung der Ilz, Gut Oberilzmühle mit Kraftwerksbau rd. 42 ha, Elektrizitätswerk Babenhausen, Hofbauerngut Hals 45,5 ha), wurden zur Wiedergutmachung eingezogen. Fischer legte gegen den Spruch Berufung ein, der Fall wurde als Musterfall von Großnutznießerschaft und Korruption betrachtet, die Berufung am 10.3.1950 von der Berufungskammer verworfen. Vgl. zum Fortgang bis 1957, u.a. umfangreicher Schriftwechsel betr. Gnadengesuch, StK 13948; ferner Gelberg, Baubehörde ; Protokolle Ehard I Nr. 28 TOP XXVII.
Fischer, Ernst 333*
Ernst Fischer 1887 1968 Ernst Fischer (1887–1968), Jurist, 1919 Staatsprüfung für den höheren Justiz- und Verwaltungsdienst, 1923 RR I. Kl. Landesfinanzamt Nürnberg, 1934 Berufung an die Verwaltung der Staatl. Schlösser, Gärten und Seen und ORR, 1939 Einberufung zur Dienstleistung in das StMF, 1940 Versetzung an das StMF, 1941 MinRat, seit 1933 NSDAP-Mitglied, 1.8.1945 Entlassung auf Befehl der Militärregierung, dreimonatige Internierung, 26.8.1946 Einreihung durch die Spruchkammer München VI in die Gruppe III der Minderbelasteten, 20.3.1947 durch die Berufungskammer München in die Gruppe IV der Mitläufer, Bestätigung des Spruchs der Berufungskammer durch den Kassationshof (7.1.1948) und die Militärregierung (27.2.1948), 1.3.1948 juristischer Hilfsarbeiter beim Obersten Rechnungshof, mit Urkunde vom 3.10.1949 Ernennung zum MinRat und Mitglied des Bayer. Obersten Rechnungshofs unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit, 1.4.1952 Vizepräsident, auf Beschluß des Ministerrats, vom 18.11.1952 (s. hierzu Protokolle Ehard III Bd. 2 Nr. 128 TOP VII) Verlängerung der Amtszeit über das 65. Lebensjahr hinaus bis 30.6.1953.
Fischer, Franz 300, 718f.*
Franz Fischer 137482132 1889 1962 Dipl.-Ing. Franz Fischer (1889–1962), Ingenieur, 1913 Diplomhauptprüfung TH München, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1918 Große Staatsprüfung als Jahrgangsbester, Kulturbauamt Ingolstadt, vor 1933 Mitglied der BVP, 1920–1945, seit 1937 als Regierungsbaurat I. Klasse beim Kulturbauamt München, am 12.5.1945 von Oberbürgermeister Karl Scharnagl im Auftrag der Militärregierung kommissarisch mit der Leitung des staatlichen Bauwesens betraut, 1.7.1945 MinRat und Leiter der Abteilung IV für öffentliche Arbeiten (Bauabteilung) im StMI, in den Kabinetten Ehard I und II 10.1.1947–18.12.1950 Staatssekretär für das Bauwesen und Leiter der zum 1.4.1948 wiedererrichteten Obersten Baubehörde im StMI, anschließend bis zur Ruhestandsversetzung am 30.6.1954 als MD Leiter der Obersten Baubehörde im StMI, 1947–1950 Mitglied des Landesvorstands der CSU.
Fischer, Helmut 704f.*
Helmut Fischer 1911 Helmut Fischer (geb. 1911), 1936–1945 Tätigkeit in der bayer. Landesplanungsstelle, 1945/1946 Leiter der Landesplanungsstelle und der Landesabwicklungsstelle im StMWi, Sommer 1946 Suspendierung durch den StMWi Erhard (vgl. StK 14254), 6.7.1946 Leiter des Wiederaufbaureferats der Stadt München, berufsmäßiger Stadtrat (parteilos), anschließend bis zum Ausscheiden zum 4.6.1964 Referent für Tiefbau und Wohnungswesen der Stadt München.
Fischer, Karl 690f.*, 698, 813
Karl Fischer 1904 1976 Dr. jur. Karl Fischer (1904–1976), Jurist, Politiker, 1923 Abitur Humanistisches Gymnasium Regensburg, Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München und in Erlangen, 1929 Erste Juristische Staatsprüfung, 1930 Promotion, 15.3.1929 bis 14.3.1932 Gerichtsreferendar beim Amtsgericht Regensburg, März 1932 Große Juristische Staatsprüfung, 1932–1939 Rechtsanwalt in Eschenbach/OPf., 1.5.1940 bis 15.4.1942 beauftragter Richter beim Amtsgericht Neumarkt/OPf., 1.4.1944 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Neumarkt/OPf., 1942–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und französische und amerikanische Kriegsgefangenschaft, keine NSDAP-Mitgliedschaft, u.a. wegen SA-Mitgliedschaft seit 1933 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer durch Spruch der Spruchkammer Regensburg I vom 8.9.1947, 1947/48 Tätigkeit als juristischer Hilfsarbeiter bei Josef Held in Regensburg, 1.6.1948 Wiederberufung in das Beamtenverhältnis und Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Regensburg, 1.7.1954 Oberlandesgerichtsrat beim Oberlandesgericht München, 1948–1956 Stadtrat in Regensburg (CSU), 1950–1954 und 1958–1962 MdL (CSU) und Beurlaubung vom Richteramt, 1.7.1962 Oberstaatsanwalt beim Landgericht München I, 1.11.1964 Oberlandesgerichtsrat beim Oberlandesgericht München, 1.11.1965 Oberstaatsanwalt beim Bayer. Obersten Landesgericht, Ruhestandsversetzung zum 1.7.1969.
Fischer, Wilhelm 108*, 414
Wilhelm Fischer 1906 1980 Dr. jur. Wilhelm Fischer (1906–1980), Jurist, 1925 Abitur Humanistisches Gymnasium Nürnberg, 1925–1929 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Erlangen und Würzburg, 1929 Erste Juristische Staatsprüfung, 1930 Promotion, 1.3.1929 bis 29.9.1932 Gerichtsreferendar, 28.4.1932 Große Juristische Staatsprüfung, 1.10.1932 Gerichtsassessor im StMJu, hier 1.2.1933 Zweiter Staatsanwalt, 1.10.1933 Zweiter Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, 1.2.1934 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht München, keine NSDAP-Mitgliedschaft, laut Spruch der Spruchkammer München IV vom 17.7.1947 vom BefrG nicht betroffen, 29.3.1946 Wiederanstellung als Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht München mit Genehmigung der US-Militärregierung vom 20.3.1946, 19.5.1947 Oberlandesgerichtsrat beim Oberlandesgericht München, 20.3.1948 Abordnung an das StMJu, 1.7.1950 ORR im StMJu, hier 1.10.1952 RegDir, 1.7.1953 MinRat, ab 1.7.1962 Leiter der Abteilung Strafrecht und Begnadigungswesen, 1.10.1965 MinDirig, Ruhestandsversetzung zum 1.2.1971.
Flecken, Adolf 214*
Adolf Flecken 107355175 1889 1966 Dr. jur. Adolf Flecken (1889–1966), Jurist und Volkswirt, Studium der Rechts- und Staatswissenschaften und der Volkswirtschaft in Bonn und München, 1913 Promotion, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1915 Tätigkeit im preußischen Kriegsministerium, dann als Rechtsanwalt und geschäftsführende Funktion in Wirtschaftsverbänden und in der Industrie- und Handelskammer Neuss, 1914–1933 Mitglied der Zentrumspartei, bis 1933 Stadtverordneter in Neuss, 1945 wieder Rechtsanwalt, Gründungsmitglied der CDU in Düsseldorf und Neuss sowie erneut Stadtverordneter in Neuss, 1947–1966 MdL in NRW (CDU), 15.9.1950 Innenminister, 8.1.1952 bis 27.2.1956 Finanzminister in NRW. S. im Detail Kabinettsprotokolle der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen 1950 bis 1954 S. 1198 .
Flick, Friedrich 60*
Friedrich Flick 118533959 1883 1972 Friedrich Flick (1883–1972), Kaufmann, Industrieller, 1907 Prokurist der Bremer Hütte in Weidenau, 1909 Vorstandsmitglied Charlottenhütte/Niederschelden, dort ab 1917 Aktionär und Vorstandsvorsitzender, 1929 Hauptaktionär und Aufsichtsratsvorsitzender der Mitteldeutsche Stahlwerke AG, ab 1933 treibende Kraft des Konzernaufbaus durch Übernahme arisierter Unternehmen und als Nutznießer der deutschen Besatzungspolitik im Zweiten Weltkrieg, 1946 Verhaftung und Anklage wegen der Ausbeutung von KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern in den Nürnberger Wirtschaftsprozessen, 1947 Verurteilung zu sieben Jahren Haft, August 1950 vorzeitige Haftentlassung, dann wieder unternehmerische Tätigkeit und Neuaufbau eines Firmenkonzerns. Zur Unternehmens- und Familiengeschichte Flicks s. grundlegend Priemel, Flick ; Frei/Ahrens/Osterloh/Schanetzky, Flick ; zur Geschichte der Flick-Unternehmen im Dritten Reich Bähr u.a., Flick-Konzern .
Förg, [?] , RR StMWV 309
[?] Förg [RR StMWV] Nicht ermittelt.
Frank, Konrad 266*
Konrad Frank 1888 1970 Konrad Frank (1888–1970), Jurist, 1913 Große Juristische Staatsprüfung, 1.6.1914 Regierungsassessor Bezirksamt Lauf, 8.8.1914 Bezirksamt Schrobenhausen, 1.4.1918 RR Bezirksamt Erding, 1.9.1919 Versetzung ins Handelsministerium, dort 1.10.1923 RR I. Klasse, 1.10.1928 Versetzung in das Ministerium des Äußern und Titel und Rang eines ORR, 1.3.1933 Bezirksoberamtmann Bezirksamt Wunsiedel, 1.10.1938 Versetzung zum Regierungspräsidium Ansbach, dort 1.6.1939 ORR, 1.10.1945 Dienstenthebung, NSDAP-Mitglied sei 1937, laut Bescheid der Spruchkammer Ansbach vom 28.10.1946 Einstufung als Mitläufer, durch Urteil der Berufungskammer Ansbach vom 18.2.1947 Herabsetzung der Geldsühne bei Beibehaltung der Einstufung als Mitläufer, schließlich durch Spruch der Berufungskammer Ansbach vom 20.5.1948 Einstufung als Entlasteter, 24.12.1947 Wiedereinstellung bei der Regierung von NB und der OPf. in Regensburg im Angestelltenverhältnis, dort 1.2.1948 ORR, 21.6.1948 nebenamtliches Mitglied des Verwaltungsgerichts Regensburg, 1.10.1948 RegDir, 19.11.1948 Beamter auf Lebenszeit, 3.1.1949 Abordnung zur Regierung von Schwaben in Augsburg zur Wahrnehmung der Geschäfte des Regierungsvizepräsidenten, 9.9.1950 Ernennung zum Regierungsvizepräsidenten von Schwaben, 1.5.1951 Abordnung an das StMI, dort 1.6.1951 MinRat, Ruhestandsversetzung zum 1.5.1953, 1.1.1954 bis 31.12.1957 Verwaltungsgerichtsrat am Verwaltungsgericht München.
Franzen, Hans 693
Hans Franzen Nicht ermittelt.
Freudenberg, Richard 251, 253
Richard Freudenberg
Friedrich, Paul 153*
Paul Friedrich 1906 1997 Dr. jur. Paul Friedrich (geb. 1906–1997), Jurist, 1925 Abitur Gymnasium Eger, 1926–1930 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Karls-Universität Prag, 1929 juristische Staatsprüfung, 1930 staatswissenschaftliche Staatsprüfung und Promotion, 1931–1936 Rechtsanwaltsanwärter, 1935 Rechtsanwaltsprüfung, 1936–1944 selbständiger Rechtsanwalt in Eger, 1941–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, Juni 1945 bis September 1945 Tätigkeit in einer Rechtsanwaltskanzlei in Eger, nach Vertreibung aus der ČSR am 16.12.1946 Eintritt in das StMF im Angestelltenverhältnis, laut Spruch der Spruchkammer Tirschenreuth vom 6.2.1947 vom BefrG nicht betroffen, 1.5.1947 RR im StMF, 1.5.1948 ORR, 1.5.1951 RegDir, 1.2.1953 MinRat, in der Haushaltsabteilung des StMF Leiter des Referats Finanzausgleich und Justizverwaltung, 7.8.1959 Präsident der Bayer. Staatsschuldenverwaltung, Ruhestandsversetzung zum 1.1.1972.
Fritzsche, Hans 476
Hans Fritzsche 118703307 1900 1953 Hans Fritzsche (1900–1953), Journalist, 1933 Leiter des Nachrichtenwesens in der Presseabteilung des Reichspropagadaministeriums, 1942 Leiter der Rundfunkabteilung, Freispruch im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozeß, im Spruchkammerverfahren Verurteilung zu 9 Jahren Arbeitslager. S. Bonacker, Radio ; ferner Protokolle Hoegner I Nr. 51 TOP II Anm. 54.
Fröhler, Ludwig 200
Ludwig Fröhler 1920 1995 Dr. jur. Ludwig Fröhler (1920–1995), Jurist, 1938 Abitur Humanistisches Gymnasium Straubing, 1938–1940 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Innsbruck und München, 26.11.1940 erstes Juristisches Staatsexamen und Eintritt in den Referendarsdienst, 1941 Beamter auf Probe, 1940–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1947 Promotion, 30.9.1947 Große Juristische Staatsprüfung, 1.1.1948 Regierungsassessor im StMWi, hier 1.5.1948 RR, 1.5.1950 Beamter auf Lebenszeit, 1.3.1952 ORR, 1.10.1953 RegDir, 1.3.1956 Oberverwaltungsgerichtsrat am Bayer. Verwaltungsgerichtshof, 1956 Habilitation, 1.10.1959 o. Prof. für Öffentliches Recht an der Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Nürnberg, nach der Eingliederung der Hochschule in die Universität Erlangen-Nürnberg ab 1961 o. Prof. an der Universität Erlangen-Nürnberg, 1965 Berufung an die neugegründete Hochschule für Sozial und Wirtschaftswissenschaften in Linz als Prof. für Öffentliches Recht, hier auch Rektor.
Frommknecht, Otto 804*
Otto Frommknecht 133491412 1881 1969 Dipl.-Ing. Otto Frommknecht (1881–1969), Ingenieur, 1901–1905 TH München, 1908 Ablegung der techn. Staatsprüfung, 1909 Eintritt in den Dienst der bayer. Staatsbahnen, 1912 Eisenbahn-Assessor, Teilnahme am Ersten Weltkrieg (u.a. als Führer einer Eisenbahnbaukolonne, als Vorstand eines Militärbauamtes in Belgien und als Fahrplan- und Militärtransport-Dezernent in Warschau), Oktober 1917 Rückberufung nach München und Betrauung mit der Oberleitung über den Gesamtverkehr München-Laim und alle angeschlossenen militärischen Anlagen, seit 1919 bei der Deutschen Reichsbahn, ebenfalls seit 1919 Mitglied der BVP, Mitglied ihres Wirtschaftsbeirates, 1920–1922 Beurlaubung zum StMI, dort als Landesleiter Aufbau der Technischen Nothilfe, 1923 Rückkehr zur Reichsbahndirektion München, 1919–1924 Bürgermeister von Obermenzing, bis 1930 dort Gemeinderat, 1925 Oberreichsbahnrat, 1933 auf eine weniger zentrale Funktion als Leiter des Betriebsamtes München I abgeschoben, 1937 Erzwingung der Rückkehr zur Reichsbahndirektion als streckenbautechnischer Dezernent, 16.4.1938 des Dienstes enthoben, 2.7.1938 Verhaftung, 4.2.1939 vom Volksgerichtshof Berlin wegen versuchten Landesverrats zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt, 4.7.1939 Entlassung aus dem Zuchthaus Amberg, arbeitslos, 1940–1945 bei der Firma Brown&Boveri, Juli 1945 Rückkehr als Abteilungsleiter (Reichsbahn-Baustab) zur Reichsbahndirektion München, auf dem Wege der Wiedergutmachung rückwirkend zum Abteilungspräsidenten befördert, 1946 Mitglied der CSU, 10.1.1947 bis 18.12.1950 StMVerkehr in den Kabinetten Ehard I und II.
Fürholzer, Heinrich 528*
Heinrich Fürholzer 106014431X 1896 1983 Dr. jur. Heinrich Fürholzer (1896–1983), Jurist, 1906–1915 Besuch der Humanistisches Gymnasien in Rosenheim, Ingolstadt u. Neuburg a. d. Donau, 1915–1919 Studium der Rechtswissenschaften in München und Erlangen, 1917 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919 Erste Juristische Staatsprüfung, 1920 Promotion, 1919–1923 Rechtspraktikant an verschiedenen Dienstorten, 1.12.1922 Große Juristische Staatsprüfung, 12.1.1923 bis 15.4.1923 Assessor bei der Regierung der OPf. und von Regensburg, 5.5.1923 bis 31.5.1924 Assessor beim Finanzamt Altena (Westfalen), dort 1.6.1924 bis 31.12.1926 Regierungsassessor, vom 1.1.1927 bis 30.6.1929 RR, 1.7.1929 bis 29.2.1936 RR am Finanzamt Gera, 1.3.1936 bis 30.9.1938 RR und Leiter des Finanzamtes Neuburg a. d. Donau, 1.10.1938 Oberfinanzpräsidium München, dort 1.8.1942 ORR, NSDAP-Mitglied seit 1937, durch Bescheid der Spruchkammer München I vom 7.4.1948 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer, 2.1.1950 Abordnung, 1.4.1950 Versetzung an das StMF, dort 1.6.1950 RegDir, 1.1.1952 MinRat und Leiter der Steuerabteilung, 1.9.1953 Ernennung zum Oberfinanzpräsidenten der Oberfinanzdirektion Nürnberg, 1.4.1955 Oberfinanzpräsident der Oberfinanzdirektion München, Ruhestandsversetzung zum 1.7.1961.
G
Gaschott, Walter 609*
Walter Gaschott 1906 1994 Walter Gaschott (1906–1994), Jurist, 1935 Abitur Humanistisches Gymnasium München, 1925–1929 Studium der Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 18.2.1929 Erste Juristische Staatsprüfung, 1929–1932 Rechtsreferendar u. Tätigkeit in einer Münchner Anwaltskanzlei, April 1932 Große Juristische Staatsprüfung, 1.11.1932 Eintritt in die Reichsfinanzverwaltung als Assessor beim Finanzamt Göppingen und beim Landesfinanzamt Stuttgart, 1.11.1933 Regierungsassessor beim Landesfinanzamt Stuttgart, ab 1.12.1933 beim Finanzamt Balingen, 1934/35 beim Finanzamt-Ost Stuttgart, 1935–1937 Finanzamt Stuttgart, dort 1.5.1936 RR, 1937–1945 Reichsfinanzministerium Berlin, dort 1.4.1942 ORR, 1939/40 u. 1941–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 29.3.1945 bis 5.1.1950 russische Kriegsgefangenschaft, NSDAP-Mitglied seit 1937, laut Bescheid der Hauptkammer München vom 16.1.1950 vom BefrG nicht betroffen (Heimkehreramnestie), 20.2.1950 RR beim Finanzamt für Körperschaften in München unter gleichzeitiger Abordnung an das StMF, zum 1.4.1950 Versetzung an das StMF und ORR, 7.9.1950 wieder Beamter auf Lebenszeit, seit 1.3.1951 auch Staatskommissar bei der Bayer. Landesanstalt für Aufbaufinanzierung, 1.1.1952 RegDir, 1.10.1953 MinRat, 1.10.1962 MinDirig, Ruhestandsversetzung zum 1.4.1971.
Gast, Engelbert 477*, 658
Engelbert Gast 1908 1985 Engelbert Gast (1908–1985), Jurist, 1927 Abitur Humanistisches Gymnasium Dillingen, 1927–1931 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1931 erste Juristische Staatsprüfung, 1931–1935 Gerichtsreferendar, August 1935 Große Juristische Staatsprüfung, 1.6.1935 bis 15.5.1939 Tätigkeit als juristischer Sachbearbeiter bei der Bayer. Landwirtschaftsbank (Entschuldungsstelle), 16.5.1939 Gerichtsassessor bei der Staatsanwaltschaft München II und Beamter auf Probe, 1.6.1940 Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft des Landgerichts Deggendorf/Zweigstelle Bergreichenstein, kein Dienstantritt wegen Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und polnischer Kriegsgefangenschaft 1940–1946, laut Spruch der Spruchkammer München III vom 17.1.1947 vom BefrG nicht betroffen, 1.2.1947 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht München, 17.1.1949 Abordnung an das Oberlandesgericht München, hier 16.11.1951 Oberlandesgerichtsrat, 16.1.1964 Senatspräsident am Oberlandesgericht, Ruhestandsversetzung zum 1.5.1973.
Gebhard, Ludwig 124*, 365, 732, 739
Ludwig Gebhard 1891 1956 Dr. jur. Ludwig Gebhard (1891–1956), Jurist, 1919 Große Juristische Staatsprüfung, 1919–1921 Assessor im Staatsministerium für Landwirtschaft, 1921/22 Bezirksamtmann Donauwörth, 1922–1933 Staatsministerium für Landwirtschaft (seit 1928 für Landwirtschaft u. Arbeit), 1933–1939 Reichsministerium für Ernährung u. Landwirtschaft, 1933 ORR, 1936 MinRat, 1939–1942 Leiter des Haupternährungsamtes Berlin, Absetzung infolge Auseinandersetzungen mit Goebbels, 1942–1944 Referent im Reichsernährungsministerium, 1944/45 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1945/46 Abteilungschef bei der dt. Verwaltung für Handel u. Versorgung in der sowjetischen Besatzungszone, 1.1.1947–9.10.1948 Präsident des Verwaltungsgerichts Ansbach, laut Urteil der Spruchkammer Ansbach-Stadt vom 15.5.1947 vom BefrG nicht betroffen, 13.8.1948 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Regierungspräsidenten der Regierung von OFr. betraut, 27.9.1948 Ernennung zum kommissarischen Regierungspräsidenten (vgl. Protokolle Ehard II Bd. 1 Nr. 43 TOP XII), 30.4.1949 Regierungspräsident von OFr., 11.7.1956 im Amt verstorben. Vgl. Zeitler, Gebhard .
Geiger, Hugo 828f.*
Hugo Geiger 137657986 1901 1984 Hugo Geiger (1901–1984), nach Studium der Mathematik, Physik, Pädagogik und Nationalökonomie in München, Würzburg, Erlangen und Berlin, Staatsexamen in Mathematik und Physik und Diplom-Volkswirt, 1927/28 Lehrer für Mathematik und Physik in Würzburg, anschließend Anstellung beim Bankhaus Jacob Löw Feuchtwanger, München (Rentabilitätsrechnungen etc.), 1929 Eintritt in die Allianz-Lebensversicherungs-AG, Stuttgart, 1933–1945 in der Zentrale in Berlin, zuletzt als Vorstandsmitglied, nach Kriegsende 1945 Leiter des Wirtschaftsamtes in seiner Heimatstadt Furth i.W., 1946 bei der Reorganisation des Allianzkonzerns in München, später in Stuttgart tätig, 10.1.1947 bis 18.12.1950 Staatssekretär im StMWi in den Kabinetten Ehard I und II, 1946 Mitglied des Bayer. Beratenden Landesausschusses und der Verfassunggebenden Landesversammlung, 1950–1953 MdL und Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses, 1953–1961 MdB (CSU), 1953 stellv. Vorsitzender des Ausschusses gemäß Art. 15 GG, 1956 Vorsitzender des Ausschusses für Atomfragen bzw. des Ausschusses für Atomkernenergie und Wasserwirtschaft, 1949–1950 Vorsitzender des CSU-Bezirksverbandes München, 1952–1959 als Landesschatzmeister Mitglied des geschäftsführenden Landesvorstands der CSU, im März 1949 Gründer und bis Ende 1951 Senatsvorsitzender der Fraunhofer-Gesellschaft, 1949 Präsident des Beirats der Dt. Zentrale für Fremdenverkehr in Frankfurt, 1958–1961 MdEP, 1959–1961 Vorsitzender des Ausschusses für Fragen der wissenschaftlichen und technischen Forschung bzw. des Forschungs- und Kulturausschusses.
Geislhöringer, August 288, 438
August Geislhöringer 1091090122 1886 1963 Dr. jur. August Geislhöringer (1886–1963), Jurist, Politiker, bis 1952 Justitiar der Lechwerke in Augsburg, 1950–1958 MdL (BP), 1954–1957 Bayer. Staatsminister des Innern, 1952–1954 stv. Vorsitzender der BP.
Gelbert, Karl 107*
Karl Gelbert 1066351112 1903 Dr. jur. Karl Gelbert (geb. 1903), Jurist, 1.10.1929 Gerichtsassessor bei der Generalstaatsanwaltschaft am Bayer. Obersten Landesgericht, 1.5.1930 Zweiter Staatsanwalt Landgericht München I, 1.6.1930 Zweiter Staatsanwalt am Landgericht Frankenthal, 1.4.1931 wieder Zweiter Staatsanwalt Landgericht München I, 1.10.1932 Amtsgerichtsrat Amtsgericht München, 1.4.1936 Erster Staatsanwalt Landgericht München I, 15.2.1938 Erster Staatsanwalt Oberlandesgericht München, 1944/45 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1.4.1933 NSDAP-Mitglied, 8.5.1945 Außerdienststellung, Einstufung als Entlasteter durch Entscheid der Spruchkammer VII München vom 30.6.1948, 16.9.1948 Wiederberufung als Erster Staatsanwalt Oberlandesgericht München, 16.3.1949 Abordnung an das StMJu, 16.9.1949 ORR, 1.10.1951 RegDir, 1.2.1953 MinRat, 1.3.1964 MinDirig, Ruhestandsversetzung zum 1.6.1968.
Gensert, Hans Hubert 358
Hans Hubert Gensert Hans Hubert Gensert, Journalist, bis 1945 Tätigkeit u.a. in der Presseabteilung bei der Reichsregierung, 1945/46 Tätigkeit für den Rundfunk in München, 1948/49 Chef vom Dienst der CSU-Parteizeitung „Der gerade Weg“. S. An der Spitze der CSU S. 597 . Nähere Angaben nicht ermittelt.
Gerner, Erich XXV*, XXIX, XXXI, 13, 37, 65, 67, 69, 70f., 77, 90–95, 97f., 101f., 105, 111, 126, 129, 130ff., 135f., 138, 143, 154, 162ff., 166, 168f., 184, 186, 199ff., 204, 206, 222, 225–230, 233, 244, 256, 258ff., 263ff., 267, 269, 279f., 283f., 286f., 307, 309f., 313f., 318, 320, 329f., 337, 339, 343ff., 347, 351, 367, 370ff., 374, 377, 383, 392, 397f., 400ff., 405f., 421, 423f., 426–429, 430f., 441, 459, 467, 469, 472, 479f., 486, 488, 495–498, 500, 510, 513–516, 519f., 522, 524, 526f., 529f., 538, 540, 545, 557, 592, 597, 602, 614f., 617, 619, 624, 626, 645, 660f., 664f., 667f., 671, 675, 680f., 685, 687, 703, 713, 720f., 723, 737f., 751, 753–757, 761, 763, 766, 769, 776, 787f., 790f., 793, 796, 799, 806, 818
Erich Gerner 1014343682 1906 1992 Dr. jur. Erich Gerner (1906–1992), 1925–1929 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Erlangen, München und Berlin, 1.2.1929 Erstes Staatsexamen, 1929–1932 Gerichtsreferendar, 1932 Große Juristische Staatsprüfung und Promotion, 1932–1934 Gerichtsassessor u.a. beim Landgericht Starnberg, 1934 Amtsanwalt beim Amtsgericht Ingolstadt, 1935/36 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Dinkelsbühl, 1936–1945 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht München, NSDAP-Mitglied seit Mai 1933, laut Spruch der Spruchkammer München X vom 29.10.1946 Einstufung in die Gruppe III als Minderbelasteter, laut Urteil der Berufungskammer München vom 8.3.1947 Einstufung in die Gruppe IV als Mitläufer, Aufhebung des Berufungskammerspruchs durch Beschluß des Kassationshofes im StMSo vom 3.8.1948, seit 1.1.1947 vorläufige Wiederbeschäftigung beim Amtsgericht München, 1.11.1948 Wiederberufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit als Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht München, 1949 Habilitation Universität München und Privatdozent für römisches und antikes und deutsches bürgerliches Recht, 10.1.1950 Oberlandesgerichtsrat und Abordnung zum Bevollmächtigten Bayerns beim Bund in Bonn, 1.10.1951 RegDir u. Versetzung in die StK, dort Leiter der Abteilung „Verfassung und Gesetzgebung“, 1.10.1952 MinRat, 1956 apl. Prof. der juristischen Fakultät der Universität München, 28.5.1957 MinDirig.
Gillitzer, Ludwig 220, 567, 608*
Ludwig Gillitzer 1060144719 1905 Dr. jur. Ludwig Gillitzer (geb. 1905), Jurist, 4.2.1929 Assessor, 1.8.1932 Referendar, 1.8.1932 Große Juristische Staatsprüfung, Oktober 1932 bis März 1935 Assistent am Juristischen Seminar der TH München, 22.4.1935 Ernennung zum kommissarischen Syndikus der TH München, 1.9.1935 RR und Sydikus der TH München, 1.12.1938 Versetzung und Syndikus an der Universität München, dann wieder TH München, 1.12.1939 ORR, 20.11.1945 Dienstentlassung auf Weisung der Militärregierung, NSDAP-Mitglied seit 1933, durch Bescheid der Spruchkammer München X vom 4.6.1947 eingestuft als Mitläufer, ein Antrag auf Wiederverwendung im Bereich des StMUK scheiterte 1947 trotz wärmster Befürwortung durch die Hochschulleitung der TH an der kategorisch ablehnenden Haltung von Kultusminister Hundhammer, 1948/49 Beschäftigung bei der Regierung von OB im Angestelltenverhältnis, 1950 Eintritt in das StMI, hier als Stv. Leiter der Abt. V zuständig für das Flüchtlingswesen, 1.7.1951 RegDir, 1.8.1953 MinRat.
Gnam, Arnulf 589*
Arnulf Gnam Nicht ermittelt.
Goebbels, Joseph LVI*, 124
Joseph Goebbels 118540041 1897 1945 Joseph Goebbels (1897–1945), NS-Politiker, seit März 1933 Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda. S. NDB Bd. 6 S. 500–503 ; Longerich, Goebbels .
Goedhart, J. 118
J. Goedhart Dipl.-Ing. J. Goedhart, 1951–1956 niederländischer Konsul in München. Weitere Angaben nicht ermittelt.
Goerdeler, Carl XXVIII
Carl Goerdeler 118695797 1884 1945 Dr. jur. Carl Goerdeler, Jurist, Kommunalpolitiker, 1930–1937 Oberbürgermeister von Leipzig, ab 1939/40 im Widerstand gegen das NS-Regime, nach dem 20. Juli 1944 Verhaftung, 2.2.1945 Hinrichtung in Berlin-Plötzensee.
Göttler, Wilhelm 153*, 179
Wilhelm Göttler 133520110 1890 1953 Wilhelm Göttler (1890–1953), Küfnermeister, Land- und Gastwirt, Politiker, 1914 Teilnahme am Ersten Weltkrieg (Kriegsverwundung), 1916–1946 Betrieb einer Gastwirtschaft, 1921 Gemeinderat in Aeschach, 1922–1932 Stadtrat in Lindau, 1944 Inhaftierung im KZ Dachau, 1945 Stadtrat, 1948 Zweiter Bürgermeister in Lindau, 1947–1950 MdL in Württemberg-Hohenzollern (CDP), 1950–1953 MdL in Bayern (CSU).
Göring, Hermann 144
Hermann Göring 118540157 Hermann Göring (1893–1946), Militär, NS-Politiker, 1933 Ernennung zum Reichsminister ohne Geschäftsbereich, preußischer Ministerpräsident und Luftfahrtminister, 1935 Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Verurteilung zum Tode vor dem Internationalen Miltitärgerichtshof in Nürnberg, Suizid am 15.10.1946. S. NDB Bd. 6 S. 525ff.
Goldmann, Nahun 115
Nahun Goldmann 1895 1982 Dr. jur. Nahum Goldmann (1895–1982), Jurist, 1935–1940 Vertreter der Jewish Agency beim Völkerbund in Genf, 1949–1978 Präsident des Jüdischen Weltkongresses, ab 1951 auch der Conference on Jewish Material Claims against Germany, 1956-1968 Präsident der Zionistischen Weltorganisation.
Goppel, Alfons XXVI
Alfons Goppel 118540777 1905 1991 Alfons Goppel (1905–1991), Jurist, Politiker, 1932-1934 Rechtsanwalt in Regensburg, 1934 Eintritt in den Staatsdienst, 1930 Mitglied in der BVP, 1937 in der NSDAP, Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1946 Stadtrechtsrat und Referent für Flüchtlings- und Wohnungsfragen in Aschaffenburg, 1947 Wahl zum Landrat in Aschaffenburg, jedoch keine Bestätigung wegen politischer Belastung, 1952 Stadtrat und Zweiter Bürgermeister von Aschaffenburg, 1954 MdL (CSU), 1957 Justizstaatssekretär im Kabinett Seidel I, 1958–1962 Innenminister in den Kabinetten Seidel II u. Ehard IV, anschließend bis 1978 Bayer. MPr., 1979–1984 MdEP.
Graf, Otto 222*, 466
Otto Graf 1894 1953 Dr. jur. et rer. pol. Otto Martin Graf (1894–1953), Jurist, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1923 Große Juristische Staatsprüfung und Eintritt in die bayer. Staatsverwaltung, 1923/24 Bezirksamt Ludwigshafen, 1924 Regierungsassessor beim Staatskommissar für die Pfalz in Heidelberg, während der franz. Besetzung der Pfalz an der Bekämpfung der Separatisten beteiligt, vom Kriegsgericht der marokkanischen Division in Landau/Pfalz in Abwesenheit zu 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt, 1.12.1924 Regierung von MFr., 1927 Bezirksamtmann Amberg, 1932 RR Bezirksamt Regensburg, bei der Regierung von NB und der OPf. verwendet, BVP-Mitglied, Mai 1933 Kreisvorsitzender der BVP in der OPf., Juli 1932 bis November 1933 MdR (BVP), 27.6. bis 5.7.1933 in Schutzhaft, Hospitant in der Reichstagsfraktion der NSDAP (vgl. Hubert, Reichstag S. 76 Anm. 42 ), 1.5.1935 NSDAP-Mitglied, 1936 kommiss. im StMWi beschäftigt, 10.12.1936 Leiter der Außenstelle des Reichswirtschaftsministeriums Nürnberg-Fürth, 1.4.1938 ORR, 26.9.1938 kommiss. mit der Wahrnehmung der Dienstgeschäfte des RegDir der Wehrwirtschaftl. Abt. für den Wehrwirtschaftsbezirk XIII (= Nordbayern) beauftragt, November 1939 RegDir und Leiter des Führungsstabes Wirtschaft sowie des Bezirkswirtschaftsamtes (seit 1941 Landeswirtschaftsamtes; vgl. Volkert, Handbuch S. 239 ) bei der Regierung für Ober- und Mittelfranken, Dienststelle Nürnberg, federführend beim Aufbau der Kriegswirtschaft in Franken, 26.6.1942 Leitender RegDir, 5.5.1945 von der Militärregierung zum Landrat des LKr. Fürth einges etzt (vgl. Woller, Gesellschaft S. 46 u. 81 ), später Leiter der Außenstelle Fürth des Landeswirtschaftsamtes, 6.12.1947–1949 Präsident des Bayer. Landeswirtschaftsamtes in München, 1949–1953 MD im BMWi (zu seiner Bedeutung für Bayern in dieser Stellung vgl. Löffler, Konzepionen S. 55 ; CSU–Landesgruppe CD-ROM-Supplement Dok. Nr. 45 S. 87 sowie Elmenau an Pfeiffer, 9.9.1949 (StK 13079); s. ferner Löffler, Marktwirtschaft ). Im Kabinett Schäffer war Graf als Staatssekretär im StMWi vorgesehen gewesen. Eine Berufung scheiterte am Veto der Militärregierung; vgl. Protokolle Schäffer Nr. 1 TOP II. Im Kabinett Hoegner wurde er der amerikanischen Militärregierung für eine führende Stellung in der bizonalen Verwaltung vorgeschlagen, was ebenfalls an seiner Belastung scheiterte; vgl. Protokolle Hoegner I Nr. 52 TOP V; Protokolle Ehard II Bd. 1 Nr. 8 TOP XII u. Protokolle Ehard II Bd. 1 Nr. 9 TOP XI; Protokolle Ehard II Bd. 2 Nr. 91 TOP V; Protokolle Ehard II Bd. 3 Nr. 123 TOP VIII. S. im Detail hierzu auch MInn 83678 und StK 11663.
Graßmann, Wolfgang 252*
Wolfgang Graßmann 1898 1978 Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang Graßmann (1898–1978), Chemiker, 1929 Privatdozent an der LMU München, 1934 Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Lederforschung in Dresden, 1934 Honorarprofessor für Lederchemie TH Dresden, 1948 Direktor des neugegründeten Max-Planck-Instituts für Eiweiß- und Lederforschung in Regensburg. S. Sudrow, Schuh S. 387f., hier Anm. 162; zur Tätigkeit Graßmanns als Direktor des KWI Dresden vgl. die S. 291–295; zu seiner Rolle bei der an KZ-Häftlingen durchgeführten Materialprüfungsversuche im KZ Sachsenhausen („Schuhprüfstrecke“) s. die S. 519–526 u. 591 ; ferner auch Sudrow, Leder , hier die S. 229 u. 234 sowie S. 215 das Portrait Graßmanns .
Gretschmann, Emil 651*
Emil Gretschmann 1893 1985 Dr. jur. Emil Gretschmann (1893–1985), Jurist, 1912 Abitur Humanistisches Gymnasium München, 1912–1914 und 1919/20 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1920 Erstes Juristisches Staatsexamen, 1921 Große Juristische Staatsprüfung und Promotion, 1920–1922 Vorbereitungsdienst u.a. beim Amtsgericht München, Landgericht München II, bei der Polizeidirektion München und beim Bezirksamt Fürstenfeldbruck, 16.6.1923 Eintritt in die Reichsfinanzverwaltung als Assessor beim Landesfinanzamt Darmstadt, 1.7.1924 Regierungsassessor beim Finanzamt Gießen, 1.2.1925 RR beim Finanzamt Lauterbach, 1.6.1925 wieder Finanzamt Gießen, 1.9.1928 beim Landesfinanzamt Darmstadt, 11.3.1938 Oberfinanzpräsidium Nürnberg, hier 1.2.1940 ORR und Leiter der Abt. Besitz- und Verkehrssteuern, Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 3.6.1946 mandatory removal durch die US-Militärregierung, 1919 Mitglied des Freikorps Epp, keine NSDAP-Mitgliedschaft, durch Spruch der Spruchkammer Nürnberg III vom 3.12.1946 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer, durch Spruch vom 17.11.1947 vom BefrG nicht betroffen und Einstellung des Verfahrens, seit 17.3.1947 wieder ORR beim Oberfinanzpräsidium Nürnberg, hier 1.7.1948 RegDir, 1.6.1950 Finanzpräsident beim Oberfinanzpräsidium Nürnberg, 1.11.1953 Finanzgerichtspräsident beim Finanzgericht München, 1.1.1956 Präsident der Bayer. Staatsschuldenverwaltung, Ruhestandsversetzung zum 1.12.1958.
Griesbauer, Anton 577*
Anton Griesbauer Nicht ermittelt.
Gumppenberg, Levin Frhr. von VIII, XXII*, XXIX, 12, 35, 52, 64, 79, 89, 110, 125, 142, 161, 183, 198, 221, 243, 257, 268, 292, 306, 317, 336, 350, 382, 396, 420, 440, 499, 509, 531, 537, 547, 559, 571, 581, 591, 601, 613, 625, 674, 684, 702, 719, 737, 752, 768, 775, 786, 805, 834
Levin Freiherr von Gumppenberg 1907 1989 Levin Freiherr von Gumppenberg (1907–1989), Jurist, 1933 für den Staatsdienst abgelehnt, weil er keiner NS-Gliederung beigetreten war, 1934 Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank, 27.6.1945 Eintritt in die StK, persönlicher Referent der Ministerpräsidenten bis 1958, seit 1945 führte er in Vertretung von Claus Leusser auch das Protokoll des Ministerrats, seit Ende 1951 Generalsekretär des Ministerrats, 1958–1972 Präsident der Bayer. Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen.
Guthsmuths, Willi XXIII, LXIII, 1, 13, 28, 37, 53, 65, 80, 82ff., 90, 111, 118f., 122, 126ff., 143, 157ff., 162, 175f., 184ff., 196, 199, 222, 235f., 244, 248, 258, 265ff., 269, 281, 293, 305, 307, 318, 332, 337, 351, 367, 379, 382f., 385, 389f., 395, 397, 411, 421, 441, 459, 469, 500, 510, 532, 538, 548, 560, 566, 570, 572, 578, 582, 586, 592, 602, 610, 614, 626, 643, 645, 654f., 658, 660, 672f., 675, 681, 685, 692, 703, 708, 713, 720, 738, 753, 769, 776, 787, 801, 804, 806, 824
Willi Guthsmuths 124383777 1901 1981 Dr. oec. publ. Willi Guthsmuths (1901–1981), konfessionslos, Elektroschlosser, Dipl.-Kaufmann, Studium der Technologie und Wirtschaftswissenschaften an der Wirtschaftshochschule Berlin, dort 1923–1926 Hochschulassistent im Institut für Betriebswirtschaft, 1926–1934 Referent für Betriebsuntersuchungen im Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit, 1934–1940 leitender Mitarbeiter im sozialpolitischen Büro der Reichselektrowerke, 1940–1945 Verwaltungsdirektor bei der Sudetendeutschen Bergbau AG in Brüx, 1939–1941 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, nach 1945 Tätigkeit als Hilfsarbeiter in Bayern, 1949/50 Buchhalter und kaufmännischer Leiter in einem elektrotechnischen Unternehmen, Geschäftsführer einer Export- und Großhandelsgesellschaft, NSDAP-Mitglied seit 1.11.1930 (Mitglieds-Nr. 359 504), SA-Mitglied seit 1931, laut Urteil der Spruchkammer Kaufbeuren vom 21.4.1948 Einstufung in die Gruppe der Mitläufer, 31.3.1950 Ablehnung des Antrags auf Wiederaufnahme des Spruchkammerverfahrens durch die Hauptspruchkammer München, endgültige Festsetzung des Streitwerts des Sühnebescheids durch Beschluß der Hauptkammer München vom 31.8.1950, 6.9.1950 Entlastungszeugnis, 1950 Vorsitzender der BHE-Bezirksverbandes OB und des Landesausschusses des BHE, 1953 Landesvorsitzender des BHE in Bayern, 1957 Mitglied des Präsidiums und Stv. Vorsitzender des BHE- bzw. des GDP-Bundesverbandes, 1950–1962 MdL (BHE), 1950–1962 Verwaltungsratsvorsitzender der Landesanstalt für Aufbaufinanzierung, 1950–1962 Staatssekretär im StMWi, 1954 Lehrbeauftragter für Betriebswissenschaft an der LMU München, dort 1966 Honorarprofessor, 1970 Lehrbeauftragter an der TH Wien.
H
Haas, Max 556f.*
Max Haas 1915 1984 Max Haas (1915–1984), Jurist, 1935 Abitur Oberrealschule Würzburg, 1935–1937 Arbeits- und Wehrdienst, 1937–1941 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Würzburg, 4.4.1941 Erste Juristische Staatsprüfung, 1.6.1941 Gerichtsreferendar, 10.3.1944 Assessor, zugleich 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1945/46 sowjetische Kriegsgefangenschaft, vom BefrG nicht betroffen, 1947 Sachbearbeiter bei der Industrie- und Handelskammer Würzburg, 1947–1949 Vorbereitungsdienst, 9.9.1949 Große Juristische Staatsprüfung, zum 1.11.1949 Eintritt in das StMArb als Regierungsassessor beim Oberversicherungsamt Würzburg und Beamter auf Probe, hier 1.1.1952 RR, 20.1.1952 Beamter auf Lebenszeit, 30.6.1953 Wahl zum Geschäftsführer des Landesversicherungsanstalt UFr., 1.10.1954 Direktor der Landesversicherungsanstalt UFr., 1965–1980 Erster Direktor der Landesversicherungsanstalt UFr., Ruhestandsversetzung zum 1.12.1980.
Haas, Franz 263*
Franz Haas 138082243 1904 1989 Franz Haas (1904–1989), Schriftsetzer, Buchdrucker, Politiker, seit 1925 SPD-Mitglied, zwischen 1934 und 1936 Haft (u.a. 18 Monate im KZ Dachau) wegen illegaler Tätigkeit für die SPD, 1940–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1946 SPD-Parteisekretär und Stadtrat in Nürnberg, Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung, Bezirksvorsitzender der SPD in Franken und Zweiter Landesvorsitzender der bayer. SPD, 1946–1957 MdL (SPD).
Hagen, Lorenz 554f.*, 598
Lorenz Hagen 131593226 1885 1965 Lorenz Hagen (1885–1965), Maschinenschlosser, zweimal im KZ Dachau und einmal im KZ Buchenwald inhaftiert, 1946 Vorsitzender des ADGB in Nürnberg, März 1947–1949 Vors. des Bayer. Gewerkschaftsbundes, 1949–1955 Vors. der Landesbezirksleitung Bayern des DGB, 1946 Mitglied des Bayer. Beratenden Landesausschusses und der Bayer. Verfassunggebenden Landesversammlung, 1946–1954 MdL (SPD).
Haider, Ludwig 87*
Ludwig Haider 1893 1953 Dr. oec. publ. Ludwig Haider (1893–1953), Jurist, 1912 Abitur am Königlich Humanistisches Gymnasium Augsburg, 1912–1915 und 1919/20 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1915–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 22.7.1921 Promotion, Juni 1922 Erstes Juristisches Staatsexamen, 1922 Syndikus bei der Ausstellung „Deutsche Gewerbeschau München 1922“, 13.1.1923 Eintritt in die Reichsfinanzverwaltung als Assessor beim Finanzamt Starnberg, 1.9.1923 beim Landesfinanzamt München, 1.4.1925 RR beim Finanzamt Straubing und Stellvertreter des Finanzamtsvorstehers, 1927/28 Abordnung zum Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Handelshochschule Berlin, 1.11.1928 kommissarische Verwendung als Hilfsarbeiter beim Reichsfinanzhof in München, 1.10.1932 RR Landesfinanzamt München, gleichzeitig ständiges Mitglied und stv. Vorsitzender der 5. Kammer des Finanzgerichts München, 4.6.1936 Übernahme in den Geschäftsbereich der Reichsluftfahrtverwaltung (Luftkreiskommando V München), 15.1.1937 ORR, 14.8.1939 Intendant und Verwaltungschef beim Luftgaukommando VII München, 12.6.1942 Generalintendant und Verwaltungschef beim General der Deutschen Luftwaffe beim Oberkommando der Königlich Italienischen Luftwaffe, 1.4.1944 Verwaltungschef beim Luftgaukommando V, zum 1.4.1945 zwangsweise Versetzung in den Wartestand wegen Verweigerung des Einverständnisses zur Übernahme als Offizier in den Truppensonderdienst, 1945–1947 Tätigkeit in einer Münchner Anwaltskanzlei, 1947–1951 als Syndikus und Prokurist der Bayerischen Treuhand-AG in München, NSDAP-Mitglied seit 1937, durch Spruch der Spruchkammer München VI vom 24.2.1948 Einreihung in die Gruppe IV als Mitläufer, durch Spruch der Spruchkammer München VI vom 5.7.1948 Entlastung (Weihnachtsamnestie), 27.3.1951 Wiedereintritt in das StMF und Berufung in das Beamtenverhältnis als ORR, 12.11.1951 wieder Beamter auf Lebenszeit, 1.12.1951 RegDir und Referent der Haushaltsabteilung des StMF, 1.12.1952 MinRat und Leiter des Referats Staatsbürgschaften, 1.2.1953 Präsident der Bayer. Landesbodenkreditanstalt.
Haindl, Georg 71*, 102
Georg Haindl 118952935 1914 1970 Dr. rer. pol. Georg Haindl (1914–1970), Dipl.-Volkswirt, 1934–1938 Studium der Volkswirtschaft und der Rechtswissenschaften an den Universitäten München, Innsbruck und Berlin, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, ab 1945 Tätigkeit in den Georg Haindl’schen Papierfabriken Augsburg, seit 1948 dort Geschäftsführer und Teilhaber, 1948 Mitbegründer und 1949–1970 Vorsitzender des Wirtschaftsbeirats der Union e.V, Aufsichtsratsmitglied der Bayer. Hypotheken- und Wechselbank, 1958–1970 Vorsitzender des Vereins der bayer. Papier-, Pappen- Zellstoff- und Holzstoffindustrie e.V., Vorstandsmitglied der Vereinigung der Arbeitgeber der deutschen Papierindustrie, 1952–1970 Mitglied des Verwaltungsrates der Deutschen Bundesbahn (1952/53 Vizepräsident), 1955 Vizepräsident, dann 1958–1970 Präsident der Industrie- und Handelskammer Augsburg, 1950–1970 Mitglied im CSU-Landesvorstand. S. An der Spitze der CSU S. 599 .
Hallstein, Walter 141, 144f.*, 635
Walter Hallstein 118701150 1901 1982 Dr. jur. Walter Hallstein (1901–1982), Jurist, Hochschullehrer, Politiker, 1930–1941 Prof. für Bürgerliches Recht Universität Rostock, 1941–1945 Prof. für Bürgerliches Recht Universität Frankfurt, 1944/45 amerikanische Kriegsgefangenschaft, 1946 beteiligt am Wiederaufbau der Frankfurter Universität, Prof. für Privatrecht, Völkerrecht, Rechtsvergleichung und Gesellschaftsrecht, 1946–1948 Rektor der Frankfurter Universität, 1948/49 Gastprofessur an der Georgetown University/Washington, 1950 Leiter der deutschen Delegation bei den Verhandlungen über den Schuman-Plan, August 1950 Staatssekretär im Bundeskanzleramt, 1951 Staatssekretär im AA, 1958–1967 erster Präsident der EWG-Kommission in Brüssel, 1969–1972 MdB (CDU). Vgl. Loth/Wallace/Wessels, Hallstein .
Hamm-Brücher, Hildegard 125, 352*, 383, 395, 640
Hildegard Hamm-Brücher 118545396 1921 2016 Dr. rer. nat. Hildegard Hamm-Brücher (1921–2016), 1948–1954 Stadträtin in München, 1950–1966 u. 1970–1976 MdL (FDP), 1976–1990 MdB (FDP), 1969–1972 Staatssekretärin im BMBW, 1976–1982 Staatsministerin im AA, 1994 Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten.
Hanfstaengl, Eberhard LX*, 151f., 215, 217, 237
Eberhard Hanfstaengl 118701355 1886 1973 Dr. phil. Eberhard Hanfstaengl (1886–1973), Hauptkonservator bei der Generaldirektion der Bayer. Staatsgemäldesammlungen in München, 1925–1934 Direktor aller städtischen Kunstsammlungen Münchens (u.a. Städt. Galerie im Lenbachhaus), 1934 Direktor der Nationalgalerie und des Kronprinzenpalais in Berlin, 1937 Eintreten für die als „entartete Kunst“ diffamierte Kunst der Gegenwart, anschließend Entlassung, seit 1939 Tätigkeit bei dem Münchner Kunstverlag F. Bruckmann als Lektor und anonymer Herausgeber, nach dem Krieg 1945 bis 31.3.1953 Generaldirektor der Bayer. Staatsgemäldesammlungen.
Harmssen, Gustav Wilhelm 492*
Gustav Wilhelm Harmssen 105777986 1890 1970 Gustav Wilhelm Harmssen (1890–1970), 1945–1953 Senator für Wirtschaft und Außenhandel der Freien Hansestadt Bremen (Bremer Demokratische Volkspartei – BDV).
Harrer, Fritz 556
Fritz Harrer Nicht ermittelt.
Hart, Franz 194
Franz Hart 1910 1996 Franz Hart (1910–1996), Architekt und Grafiker, 1946 Lehrbeauftragter für Hochbaukonstruktion an der TH München, 1948 o. Prof. für Hochbaukonstruktion an der Architekturabteilung der TH München
Hartinger, Josef 475*, 658
Josef Hartinger 1893 1984 Josef Hartinger (1893–1984), Jurist, 1914 Abitur Humanistisches Gymnasium Regensburg, 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 19.1.1921 Erstes, November 1924 Großes Juristisches Staatsexamen, 1921–1924 Referendar beim Amts- und Landgericht München und beim Bezirksamt Amberg, 1925 juristischer Mitarbeiter der Direktion der Bayernwerke für Holzverarbeitung AG in München, 1.7.1925 Assessor bei der Staatsanwaltschaft Amberg, 1.10.1925 bei der Gefangenenanstalt Amberg, 1.11.1925 Dritter Staatsanwalt in Passau, 1.10.1927 Amtsrichter beim Amtsgericht München, 1.1.1931 Erster Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft München II, 1933 ermittelnder Staatsanwalt und Ankläger im – 1933/34 eingestellten – Verfahren gegen Wachpersonal des Konzentrationslagers Dachau wegen Körperverletzung mit Todesfolge und Mordes, 16.3.1934 Landgerichtsrat beim Landgericht München, 1.5.1936 Landgerichtsdirektor beim Landgericht Amberg, 1.11.1941 Landgerichtsdirektor und Vertreter des Landgerichtspräsidenten beim Landgericht Nürnberg-Fürth, hier kein Dienstantritt wegen Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und Kriegsgefangenschaft bis 1945, 18.3.1946 Wiedereinsetzung als Landgerichtsdirektor in Amberg durch die US-Militärregierung, NSDAP-Mitglied seit 1937, durch Spruch der Spruchkammer Amberg-Stadt vom 6.8.1947 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer, 4.9.1947 Genehmigung der Weiterbeschäftigung im Richteramt durch die US-Militärregierung, im Wiederaufnahmeverfahren durch Spruch der Spruchkammer Amberg-Stadt vom 5.4.1948 Einstufung in die Gruppe V der Entlasteten, 1.7.1950 Landgerichtspräsident in Amberg, 16. August 1954 Bundesanwalt beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe, 1958–1966 Staatssekretär im StMJu. S. Schütz, Hartinger .
Hartmann, Alfred 154, 465*, 771
Alfred Hartmann 1025194888 1894 1967 Alfred Hartmann (1894–1967), 1923 Reichsfinanzverwaltung, 1935 Entlassung, 1945–1947 StMF, 1947–1949 Direktor der Verwaltung der Finanzen des VWG, 1950–1959 Staatssekretär im BMF.
Hartmann, Rudolf 555*
Rudolf Hartmann 1900 1988 Prof. Rudolf Hartmann (1900–1988), Regisseur und Intendant, 1917/18 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, Studium an der Akademie der Bildenden Künste und an der Universität München, 1921–1924 Tätigkeit am Stadttheater Bamberg, 1924–1928 Oberspielleiter der Oper am Landestheater Altenburg und in Gera, 1928–1934 Oberspielleiter der Oper an den städtischen Bühnen Nürnberg, 1934–1936 Oberspielleiter der Staatsoper Berlin, 1937 Gastregisseur an der Bayer. Staatsoper in München, 1937 Oberspielleiter der Bayer. Staatsoper, 1938 Operndirektor der Bayer. Staatsoper, 1942–1945 Prof. an der Hochschule für Musik und Theater in München, NSDAP-Mitglied seit 1933, Juli 1945 Dienstentlassung auf Weisung der Besatzungsmacht, 1952–1967 Intendant der Bayer. Staatsoper sowie von 1952–1955 auch Intendant der Staatsoperette, Ruhestandsversetzung zum 1.9.1967.
Hartwig, Wolfgang 634
Wolfgang Hartwig 1919 2017 Wolfgang Hartwig (1919–2017), deutscher Filmproduzent.
Hauptmann, Gerhart 507
Gerhart Hauptmann 1862 1946 Gerhart Hauptmann (1862–1946), Schriftsteller und Dramatiker, 1912 Nobelpreisträger für Literatur.
Hausner, Josef 301, 504*
Josef Hausner 1105679845 1902 1968 Dr. jur. Josef Hausner (1902–1968), 1926 Promotion, 1928 Große juristische Staatsprüfung, Eintritt in die bayer. Staatsverwaltung, 1930 Bezirksamtmann in Vohenstrauß, 1934 RR Landratsamt Sonthofen, 12.12.1938 komm. Landrat Hofheim, 1.12.1939 Landrat in Amberg, ab 1942 in Amberg und Sulzbach-Rosenberg, 1.5.1933 NSDAP-Mitglied, 23.5.1945 Dienstenthebung, 2.12.1947 Einreihung durch die Spruchkammer Amberg-Land in die Gruppe der Mitläufer, 25.6.1948 in die Gruppe der Entlasteten, 1948 Wiedereinstellung als Angestellter, 1.7.1948 Landratsamt Nördlingen, Oktober 1949 ORR im StMI, 20.12.1949 bis 15.7.1950 Referent des StMI beim Bevollmächtigten Bayerns beim Bund, 1.7.1950 RegDir und Haushaltsreferent im StMI, anschließend mehrere Jahre Leiter der Staatsrechts- und Haushaltsabteilung, 1.2.1952 MinRat, 1.7.1954 Generalstaatsanwalt beim Bayer. Verwaltungsgerichtshof, 1.2.1955 Vizepräsident, 16.11.1961 bis 31.7.1967 Präsident des Bayer. Obersten Rechnungshofs, Ruhestandsversetzung zum 1.8.1967.
Haußleiter, August XXXIX*, 238, 353f.
August Haußleiter 123629756 1905 1989 August Haußleiter (1905–1989), Studium der ev. Theologie und Philosophie in Erlangen, vor 1933 Mitglied der DVP, 1928–1940 Redakteur des „Fränkischen Kuriers“ (Nürnberg), Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und Kriegsgefangenschaft, Mitbegründer der CSU in Kulmbach, 1946 Mitglied der Bayer. Verfassunggebenden Landesversammlung, 1946–1954 MdL (bis 1949 CSU, dann Deutsche Gemeinschaft (DG)), 1946/47 und 1948/49 Mitglied des Fraktionsvorstands sowie des geschäftsführenden Landesvorstands der CSU, 1948/49 stv. Landesvorsitzender der CSU, 22.6.1949 Rücktritt als stv. Landesvorsitzender der CSU, 20.9.1949 Austritt aus der CSU, 1949 Gründer und Vorsitzender der DG, 1980 Vorstandsmitglied der Partei Die Grünen, 1986/87 MdL (Die Grünen). S. im Detail Schlemmer, Aufbruch S. 338f. u. 364 ; NL Ehard 1519.
Hauth, Theodor 475*, 658
Theodor Hauth 1904 1991 Theodor Hauth (1904–1991), Jurist, 1922 Abitur in Weiden, 1922–1925 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Februar 1926 Erste Juristische Staatsprüfung, 1.3.1926 Eintritt in die Justizverwaltung als Gerichtsreferendar beim Amtsgericht Würzburg, April 1929 Große Juristische Staatsprüfung, 1.10.1929 Gerichtsassessor bei der Staatsanwaltschaft Bamberg, 1.8.1930 beim Amtsgericht Bamberg, 1.2.1931 Zweiter Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Regensburg, 1.10.1932 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Regensburg, 1942–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und Kriegsgefangenschaft, Juli bis Dezember 1946 Beschäftigung als öffentlicher Kläger im StMSo bei der Spruchkammer V des Stadtkreises Nürnberg, dann als Hauptkläger der Kammern Nürnberg, u.a. zuständig für die Fälle Hans Fritzsche und Franz v. Papen, laut Spruch der Spruchkammer Nürnberg I vom 21.11.1946 vom BefrG nicht betroffen, Dezember 1946 jedoch Abberufung aus dem StMSo durch die US-Militärregierung wegen der Tätigkeit als Dolmetscher bei einem Armee-Kommando (Abwehr/Gegenspionage) in Italien während des Krieges, auf Anordnung der Militärregierung Nürnberg erneute Anklage vor der Spruchkammer nach Belastungsklasse II, durch Spruch der Spruchkammer I Stadtkreis Nürnberg vom 20.1.1947 erneut vom BefrG nicht betroffen, 15.3.1947 Landgerichtsdirektor beim Landgericht Nürnberg-Fürth, hier 1.4.1948 Landgerichtspräsident, 1953 Mitglied des Bayer. Verfassungsgerichtshofes, 1.4.1959 Oberlandesgerichtspräsident beim Oberlandesgericht Nürnberg, 1960 I. Vizepräsident des Deutschen Caritas-Verbandes in Freiburg/Br., Ruhestandsversetzung zum 1.1.1970.
Hebeda, Ernst 153f.*
Ernst Hebeda 127688560 1896 1987 Dr. jur. Ernst Hebeda (1896–1987), Jurist, 1915–1918 Wehrdienst im K.u.K österreichisch-ungarischen Heer, 1918–1922 Studium der Rechtswissenschaften an der Deutschen Universität Prag, 1922 Eintritt in die tschechoslowakische Finanzverwaltung, 1.10.1938 RR Reichsfinanzministerium Berlin, 30.11.1938 Oberfinanzpräsidium Karlsbad, Januar bis März 1939 Abordnung an verschiedenen Finanzverwaltungsstellen in Berlin, 20.3.1939 als Beauftragter der Reichsfinanzverwaltung Abordnung nach Prag, 1.1.1943 ORR beim Staatsminister für Böhmen und Mähren in Prag, hier Sachbearbeiter für Besitz- und Verkehrssteuern in der Abteilung Finanz und gleichzeitig Dezernent im Protektoratfinanzministerium für direkte Steuern, Organisation und Haushalt des Finanzministeriums, 5.5.1945 Verhaftung, 20.2.1948 Freispruch vor dem Volksgerichtshof in Prag, laut Bescheid der Spruchkammer München-Land vom 29.12.1948 vom BefrG nicht betroffen, 1.4.1949 Angestellter beim Finanzamt München-Nord, Juli 1949 Abordnung an das StMF, dort 1.1.1950 ORR, 1.8.1951 RegDir, 1.2.1953 MinRat, Leiter des Referates „Wiedergutmachung und Leistungen aus dem Lastenausgleich“, Ruhestandsversetzung zum 1.10.1961.
Hefter, Karl 326*
Karl Hefter 1892 Karl Hefter (geb. 1892), Sattler, staatl. anerkannter Fürsorger, 1914–1916 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, Entlassung als Schwerkriegsbeschädigter, 1916–1921 Verwaltungstätigkeit bei der Stadt Hamburg, 1921–1925 Tätigkeit bei jüdischen Wohlfahrtsorganisationen in Duisburg und Köln, 1925–1927 Besuch der Wohlfahrtsschule Berlin, 1928–1933 Jugendpfleger in Berlin-Charlottenburg, 1933 Entlassung durch den Berliner Magistrat, 1934 Tätigkeit für die jüdische Gemeinde in Berlin bis zu deren Auflösung 1943, 1945 Tätigkeit bei der Stadtverwaltung Berlin-Wilmersdorf, November 1945 Eintritt in das StMI im Angestelltenverhältnis und kommissarischer Leiter des Staatskommissariats für das Flüchtlingswesen, Februar 1946 Beurlaubung wegen diverser Dienstvergehen, 1948–1956 Angestellter beim Bayer. Hilfswerk, hier Fürsorgereferent. Vgl. Protokolle Hoegner I Nr. 17 TOP XVI; Bauer, Flüchtlinge S. 49–52 ; Jering, Überleben S. 138, hier insbes. Anm. 130 .
Heidler, Herbert 586, 589
Herbert Heidler Nicht ermittelt.
Heigl, Ludwig Franz Xaver 794
Ludwig Franz Xaver Heigl 1060146487 1915 1995 Dr. jur. Ludwig Franz Xaver Heigl (1915–1995), 1935 Abitur Humanistisches Gymnasium Metten, 1935–1937 Arbeits- und Wehrdienst, 1937–1940 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1.3.1940 Erste Juristische Staatsprüfung, 3.5.1940 bis 2.11.1940 Gerichtsreferendar am Amtsgericht Fürstenfeldbruck, 3.11.1940 bis 2.4.1941 Gerichtsreferendar bei der Reichsstudentenführung, 3.4.1941 bis 31.1.1942 Gerichtsreferendar am Landgericht München, 1941 Einberufung zur Wehrmacht, aber zunächst Freistellung vom Wehrdienst (uk-Stellung) und Tätigkeit in der Leitung des Rüstungseinsatzes der deutschen Studentenschaft, nach Kriegsverletzung an der Ostfront Anfang 1942 zunächst Offiziersausbildung, dann erneute Wehrmachts-uk-Stellung und Tätigkeit bei der Reichsstudentenführung und beim Nachwuchsamt des Reichsforschungsamtes, währenddessen auch 1.2.1942 bis 19.7.1943 Regierungsreferendar beim Regierungspräsidenten in München, dort ab 20.7.1943 Regierungsassessor, August 1944 Promotion, NSDAP-Mitglied seit 1937, laut Urteil der Spruchkammer Eichstätt vom 6.6.1947 vom BefrG nicht betroffen (Weihnachtsamnestie), ab Mai 1948 Fortsetzung der Referendarsausbildung bei der Regierung von OB, 16.11.1949 Große Juristische Staatsprüfung, 1.2.1950 Regierungsassessor auf Probe im StMWi, 1.8.1950 RR und Beamter auf Lebenszeit, 1.4.1952 ORR, 23.12.1955 RegDir, 1958 Leitung der Abteilung Zentrale Verwaltung und Strukturpolitik des StMWV, 2.7.1959 MinRat, 1.9.1964 MinDirig, 15.12.1970 Abordnung an das Bayer. Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen, 1.1.1971 MD und Versetzung an das Bayer. Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen, 1948–1960 Stadtrat in Eichstätt (CSU).
Heilmann, Georg XXVIII*, 265, 738ff., 818f.
Georg Heilmann 133457222 1892 1981 Dr. jur. Georg Heilmann (1892–1981), Jurist, seit 1919 BVP-Mitglied, 1921 Große Juristische Staatsprüfung, 1922 Bezirksamtmann Schweinfurt, 1927 Übertritt in den Reichsdienst, 1929 Reichsarbeitsministerium, 1930 ORR, seit 1932 im Aufgabenbereich des Reichskommissars für den sozialen Wohnungsbau tätig, 1933 NSDAP-Mitglied, 1936 MinRat, 1944 MinDirig, verheiratet mit einer Nichte Carl Goerdelers, nach dem 20.7.1944 infolgedessen verhaftet und bis 7.10.1944 inhaftiert, am 3.1.1947 von der Spruchkammer in die Gruppe der Entlasteten eingestuft, seit 10.3.1947 auf Sonderdienstvertrag Anstellung im StMWi, 14.1.1948 nach Zustimmung des Ministerrats unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit Ernennung zum MinDirig im StMWi (vgl. Protokolle Ehard II Bd. 1 Nr. 8 TOP XI u. Protokolle Ehard II Bd. 1 Nr. 11 TOP XII/d), 1952 MD im StMWV.
Heim, Fritz 738, 747
Fritz Heim Nicht ermittelt.
Heim, Georg 103
Georg Heim 1865 1938 Dr. oec. publ. Georg Heim (1865–1938), Neuphilologe, Nationalökonom, Agrarfunktionär, Politiker, 1898 Mitbegründer des Bayer. Christlichen Bauernvereins, 1900 Gründer der Landwirtschaftichen Zentralgenossenschaftszenrale des Bayerischen Chrstlichen Bauernvereins, 1918 Mitbegründer der Bayer. Volkspartei, 1897–1911 u. 1918–1928 MdL (Zentrum, dann BVP), 1919 Mitglied der Nationalversammlung, 1897–1912 u. 1920–1924 MdR (Zentrum, dann BVP), S. NDB Bd. 8 S. 267f.
Heinemann, Gustav 525*
Gustav Heinemann 118548115 1899 1976 Dr. jur. Dr. rer. pol. Gustav Heinemann (1899–1976), 1949/50 Bundesminister des Innern, 1966–1969 Bundesminister der Justiz, 1969–1974 Bundespräsident, 1957–1969 MdB, 1945–1952 für die CDU, 1952 Mitbegründer der Gesamtdeutschen Volkspartei (GVP), seit 1957 Mitglied der SPD. S. Kempf/Merz S. 309–316 ; Krane, Heinemann ; Lindemann, Heinemann .
Heisenberg, Werner LXVI*, 638ff.
Werner Heisenberg 1901 1976 Werner Heisenberg (1901–1976), Physiker, Abitur am Münchner Maximilians-Gymnasium, bis 1922 Studium der Physik in München, 1923 Promotion, 1924 Habilitation in Göttingen, 1927 Professor an der Universität Leipzig, 1932 Nobelpreisträger für Physik, 1942–1945 Leiter des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik in Berlin-Dahlem, 1946–1958 Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik in Göttingen, 1952 Vorsitzender des Europäischen Rates für Kernforschung, 1958–1970 Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik in München. S. Rechenberg, Heisenberg ; Fischer, Heisenberg .
Heizer, [?] 195*
[?] Heizer Nicht ermittelt.
Held, Josef 690
Josef Held 1902 1964 Dr. jur. Josef Held (1902–1964), Zeitungsverleger, Sohn des früheren Ministerpräsidenten Heinrich Held (1868–1938) und Bruder des späteren bayer. Justizministers Philipp Held, seit 1949 Herausgeber des Regensburger Tages-Anzeigers.
Held, Philipp 596, 701
Philipp Held 138219648 1911 1993 Dr. jur. Philipp Held (1911–1993), Jurist, Politiker, Sohn des früheren Ministerpräsidenten Heinrich Held (1868–1938), Abitur Humanistisches Gymnasium in Metten, Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten München, Berlin und Erlangen, 1937 Promotion, Tätigkeit als Richter an den Amtsgerichten Lindau und Freising, 1940–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1945–1966 Landrat im Landkreis Freising, 1952–1966 Vorsitzender des Bayerischen Landkreisverbandes, 1953–1960 Vizepräsident, 1960–1966 Präsident des Deutschen Landkreistages, 1954–1974 MdL (CSU), 1966–1974 Bayerischer Staatsminister der Justiz.
Henle, Wilhelm 90*, 283, 309, 496, 790
Wilhelm Henle 140125493 1911 1991 Dr. jur. Wilhelm Henle (1911–1991), Jurist, 1937 Große juristische Staatsprüfung und Eintritt in die bayer. Justizverwaltung, 1.5.1937 NSDAP-Mitglied, 1939 Staatsanwalt, seit 1940 Landgerichtsrat beim Landgericht München I, 16.1.1947 durch die Spruchkammer München I Einreihung in die Gruppe der Mitläufer, 1.6.1947 StK, dort 1.4.1948 ORR, 1.3.1951 StMF, dort 1.4.1952 RegDir, 25.3.1954 MinRat, 29.9.1959 Präsident der Lotterieverwaltung, 1.9.1963 MinDirig und gleichzeitige Versetzung in das StMArb (Leiter der Abt. I bzw. IV), 1966 Honorarprof. für Finanzverfassung der Bundesrepublik in der Staatswirtschaftl. Fakultät der Universität München, 1976 Ruhestandsversetzung.
Henninger, [?], ORR bzw. RegDir StMWV 164, 515, 794
[?] Henninger [ORR bzw. RegDir StMWV] Nicht ermittelt.
Herrligkoffer, Karl Maria 460*
Karl Maria Herrligkoffer 1916 1991 Karl Maria Herrligkoffer (1916–1991), Arzt, Organisator zahlreicher deutsch-österreichischer Bergexpeditionen im Himalaya.
Herrmann, Rudolf 476*, 697, 715, 732
Rudolf Herrmann 1893 Dr. jur. Rudolf Herrmann (geb. 1893), 1912 Abitur Humanistisches Gymnasium Breslau, 1912–1915 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Breslau, 1915–1921 Gerichtsreferendar beim Oberlandesgerichtsbezirk Breslau, gleichzeitig 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1921 Assessorexamen und Beamter auf Probe, Gerichtsassessor beim Oberlandesgerichtspräsidium in Breslau, 1925/25 Richter am Landgericht Breslau, 1.4.1925 bis 1.7.1925 Landgerichtsrat beim Landgericht Neisse/Oberschlesien, 1.7.1925 bis 1927 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Breslau, 1927 bis 1.4.1932 Landgerichtsrat beim Landgericht Breslau, 1.4.1932 bis 1.8.1938 Landgerichtsdirektor beim Landgericht Gleiwitz/Oberschlesien, 1.9.1938 bis 1945 beim Landgericht Breslau, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und britische Kriegsgefangenschaft, 22.8.1945 Ernennung zum kommissarischen Richter in Viechtach durch die US-Besatzungsmacht, 5.10.1945 Amtsenthebung, NSDAP-Mitglied seit 1935, durch Spruch der Spruchkammer Viechtach vom 14.3.1947 Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer, 1.8.1947 Berufung zum beauftragten Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Deggendorf, 15.12.1947 Bestellung zum beauftragten Richter beim Landgericht Deggendorf, durch Spruch der Hauptspruchkammer Deggendorf vom 18.8.1948 Aufhebung des Spruchkammerurteils von 1947 und Einstufung in die Gruppe V der Entlasteten im Wiederaufnahmeverfahren, 1.1.1949 Landgerichtsdirektor, 1.4.1951 Landgerichtspräsident beim Landgericht Deggendorf, Ruhestandsversetzung zum 1.7.1958.
Heßdörfer, Ludwig 465f.*, 528
Ludwig Heßdörfer 1030534918 Dr. jur. Ludwig Heßdörfer (1894–1988), Jurist, Studium der Rechtswissenschaften in Würzburg und München, Promotion 1922, 1923 Eintritt in die bayer. Finanzverwaltung, 1927 RR, 1940 ORR, 1938–1945 Tätigkeit beim Oberfinanzpräsidium Wien, 1945/46 im österreichischen Bundesfinanzministerium, 1947 ORR bei der Oberfinanzdirektion München, 20.6.1948 Eintritt in das StMF, hier 3.6.1949 RegDir, 8.8.1950 MinRat, 1.4.1952 Oberfinanzpräsident in Nürnberg, 11.8.1953 MD und Abteilungsleiter im BMF, 1.3.1955 bis 31.1.1962 Präsident des Bundesfinanzhofs.
Hessel, August 248
August Hessel 126402957 1896 1976 Dr. oec. publ. August Hessel (1896–1976), Jurist, Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in München, 1917/18 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1921 Promotion, 1922 Große Juristische Staatsprüfung, April 1923 bis Juni 1925 Regierungsassessor bei der Regierung von OB, Juni 1925 bis August 1928 Regierungsassessor im bayer. Handelsministerium, August 1928 bis Oktober 1931 RR beim Bezirksamt Augsburg, November 1931 bis April 1934 RR I. Klasse im Bayer. Staatsministerium des Äußeren, Mai 1934 bis April 1936 im StMWi, Mai 1936 bis März 1939 ORR beim Reichsausschuß für Fremdenverkehr in Berlin, April 1939 ORR, ab Ende 1940 bis März 1945 MinRat im Berliner Staatssekretariat für Fremdenverkehr, zugleich Juli 1942 bis März 1945 Hauptgeschäftsführer der Reichsgruppe Fremdenverkehr, 1946 Tätigkeit als juristischer Angestellter in einer Heidelberger Rechtsanwaltskanzlei, 1947/48 juristischer Hilfsarbeiter bei der Süddeutschen Treuhand-Gesellschaft AG in München, NSDAP-Mitglied seit 1937, durch Bescheid der Spruchkammer Heidelberg vom 29.8.1946 Einstufung in die Gruppe der Mitläufer, Aufhebung des Spruchkammerurteils durch das Ministerium für politische Befreiung und Einstufung als Minderbelasteter durch die Heidelberger Spruchkammer am 18.8.1947, 30.6.1948 neuerliche Einstufung als Mitläufer durch die Berufungskammer Karlsruhe VIII, 13.9.1948 Angestellter bei der Regierung von Schwaben, 1.1.1949 Eintritt in das StMWi als Beamter auf Probe, 1.4.1950 Beamter auf Lebenszeit, 3.10.1950 RegDir, 18.12.1951 MinRat, 1.11.1956 MinDirig, Ruhestandsversetzung zum 1.10.1961.
Heubl, Franz XXVI
Franz Heubl 123041090 1924 2001 Dr. jur. Franz Heubl (1924–2001), Jurist, Politiker, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, Studium der Rechtswissenschaften in München, 1947 Erste Juristische Staatsprüfung und Promotion, 1948 als Sekretär Teilnahme am Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee, 1950 Großes Juristisches Staatsexamen und Eintritt in das StMUK, 1960–1962 als Staatssekretär Leiter der StK, 1962–1978 Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Bevollmächtigter Bayerns beim Bund, 1953–1990 MdL (CSU), 1958–1962 Fraktionsvorsitzender, 1978 Landtagspräsient.
Heuss, Theodor XXXV*, XXXVII, XXXIX, LXIV, 41, 208, 270f., 351, 361, 376, 442, 695, 757
Theodor Heuss 118550578 1884 1963 Dr. rer. pol. Theodor Heuss (1884–1963), Schriftsteller und Publizist, Politiker, 1902–1905 Studium der Nationalökonomie in München und Berlin, 1912–1936 Tätigkeit als Journalist und Schriftleiter bei diversen Zeitungen und Zeitschriften (u.a. die Berliner „Die Hilfe“, die Heilbronner „Neckar-Zeitung“ oder der Wochenzeitschrift „Deutsche Politik“), 1924–1933 Dozent an der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin, 1918 Mitglied der DDP, 1919 Wahl zum Stadtverordneten in Berlin-Schöneberg, dann Bezirksverordneter, schließlich 1929–1931 Stadtverordneter in Groß-Berlin, 1924–1928 und 1930–1933 MdR (DDP, dann Deutsche Staatspartei), 1937–1945 freiberufliche schriftstellerische Arbeit und historisch-biographische Forschungen, 1945–1949 Lizenzträger der Rhein-Neckar-Zeitung, 1945 Kultusminister in Württemberg-Baden, 1946–1949 MdL Württemberg-Baden (DVP, dann FDP), 1948 Honorarprofessor TH Stuttgart, Dezember 1948 Erster Vorsitzender der FDP, 1948/49 MdPR, 1949 MdB (FDP), 12.9.1949 Wahl zum ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, 18.7.1954 Wiederwahl zum Bundespräsidenten. S. NDB Bd. 9 S. 52–56 ; Henning, Heuss ; Möller, Heuss .
Hielscher, Erwin 160
Erwin Hielscher 138554331 1898 1971 Erwin Hielscher (1898–1971), Bankkaufmann, 1915–1919 Banklehre, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1920–19465 Tätigkeit im Bankgewerbe, 1945/46 MinRat im StMF, 1946–1964 berufsmäßiger Stadtrat und Stadtkämmerer von München, 1947–1971 Mitglied des Bayer. Senats, 1948 als stv. Vorsitzender der Sonderstelle Geld und Kredit, Bad Homburg, beteiligt an der Vorbereitung der Währungsreform, Vorsitzender des Finanzausschusses des Deutschen Städtetages und de Bayerischen Städteverbandes, zahlreiche Ehrenämter im Sparkassewesen.
Hilbig, Ernst 577*
Ernst Hilbig 1905 Dr. rer. pol. Ernst Hilbig (geb. 1905), Dipl.-Volkswirt, 1925 Abitur Oberrealschule Breslau, 1925–1931 Studium der Volkswirtschaftslehre in Breslau und Jena, 1931–1933 Tätigkeiten u.a. für die Betriebskrankenkasse der AEG in Berlin, die Berufsgenossenschaft der Chemischen Industrie in Berlin, den Reichsverband der Betriebskrankenkassen in Essen und die AOK in Dortmund, 26.8.1933 Anwärter für den höheren Dienst beim Landesarbeitsamt Schlesien, 26.8.1938 RR bei der Arbeitsverwaltung in Schlesien, Tätigkeit beim Landesarbeitsamt und bei verschiedenen Arbeitsämtern in Schlesien, 26.8.1943 Beamter auf Lebenszeit, 1.1.1945 ORR, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 10.5.1945 bis 5.11.1949 russische Kriegsgefangenschaft, NSDAP-Mitglied seit 1933, laut Spruch der Spruchkammer Nürnberg vom 17.11.1949 Einstellung des Verfahrens (Heimkehrer-Amnestie), 1.11.1951 Angestellter bei der Landesversicherungsanstalt OFr. und MFr., 8.5.1952 RR und Beamter auf Lebenszeit, 1.12.1954 ORR, 8.2.1955 Direktor der Landesversicherungsanstalt OFr. und MFr., 1.12.1967 Vorsitzender der Geschäftsführung des Landesversicherungsanstalt OFr. und MFr., Ruhestandsversetzung zum 1.7.1970.
Hitler, Adolf LVII, 354, 605, 621, 626, 634f., 767
Adolf Hitler 118551655 1889 1945 Adolf Hitler (1889–1945), seit 1921 Führer der NSDAP, 1933–1945 Reichskanzler.
Högn, Hans 365*
Hans Högn 1904 1980 Hans Högn (1904–1980), Optiker, Politiker, 1925 Besuch der Arbeiterhochschule in Tinz, anschließend Tätigkeit für sozialdemokratische Zeitungen, 1933 Schutzhaft, nach vorübergehender Arbeitslosigkeit Tätigkeit als Bauarbeiter und technischer Angestellter, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, nach Kriegsende Leiter des städtischen Wohlfahrtsamtes in Hof/Saale, 1947 Parteisekretär der SPD in Hof, 1.7.1948 Wahl zum ehrenamtlichen Bürgermeister, 19.1.1950 Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Hof, 1950–1966 MdL (SPD), 1958–1962 1. Vizepräsident des Bayer. Landtags.
Hoegner, Wilhelm VII u. passim
Wilhelm Hoegner 118551922 18871980 Dr. jur. Wilhelm Hoegner (1887–1980), bis 1918 kath., Jurist, Studium in Berlin, München und Erlangen, 1911 Promotion, 1917 Große Juristische Staatsprüfung, Rechtsanwalt, 1920–1933 Dritter Staatsanwalt, dann Amtsgerichtsrat, Erster Staatsanwalt und Landgerichtsrat in München, seit 1919 SPD, 1924–1932 MdL, 1930–1933 MdR, 1933 Flucht nach Österreich, 1934–1945 in der Schweiz im Exil, 6.6.1945 Rückkehr nach München, hier von MPr. Schäffer ohne Amt mit dem Wiederaufbau der Justizverwaltung betraut, am 20.9.1945 mit Wirkung vom 15.6.1945 zum Senatspräsidenten am OLG München ernannt, 28.9.1945–21.12.1946 Bayer. Ministerpräsident und seit 18.10.1945 auch Justizminister, 21.12.1946 bis 20.9.1947 Justizminister und Stellvertretender Ministerpräsident, 21.9.1947 Senatspräsident OLG München, 1.7.1948 Staatsrat und Generalstaatsanwalt beim Bayer. Obersten Landesgericht, 18.12.1950 bis 14.12.1954 Innenminister und Stellvertretender Ministerpräsident, 14.12.1954 bis 16.10.1957 Bayer. Ministerpräsident 1946 Vorsitzender des Vorbereitenden Verfassungsausschusses, Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung sowie Mitglied von deren Verfassungsausschuß, 1946–1970 MdL, 1961/62 MdB (SPD), 1945–1947 Landesvorsitzender der bayer. SPD, 1958–1962 Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag, 1958–1970 stellvertretender Landtagspräsident.
Höpker-Aschoff, Hermann 655
Hermann Höpker-Aschoff 119208857 1883 1954 Dr. jur. Hermann Höpker-Aschoff (1883–1954), 1925–1931 preußischer Finanzminister (DDP), 1930 Mitgründer Deutsche Staatspartei, 1921–1932 MdL in Preußen (DDP; Deutsche Staatspartei), 1930–1932 MdR (Dt. Staatspartei), 1948/49 MdPR (FDP), 1949–1951 MdB (FDP), Vorsitzender des Ausschusses für Finanz- und Steuerfragen, 7.9.1951 erster Präsident des Bundesverfassungsgerichts. Vgl. Aders, Utopie ; Lange, Wegbereiter S. 159–172 .
Hofmann, Hamilkar 575, 693, 751*
Hamilkar Hofmann 1907 Dr. jur. Hamilkar Hofmann (geb. 1907), Jurist, Volkswirt, 1926 Studium der Volks- und Betriebswirtschaft an der TH München, ab 1928 der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München und in Leipzig, 1930 Erstes Juristisches Staatsexamen, 1932 Promotion, 1934 Große Juristische Staatsprüfung, 1932–1934 Vorbereitungsdienst bei verschiedenen Justiz- und Verwaltungsbehörden in München, 16.9.1934 Regierungsassessor im StMUK, 11.4.1935 Beurlaubung zur Dienstleistung in das AA, hier 5.3.1936 RR, 1936/37 Ausbildungsattaché an der Deutschen Gesandtschaft in Brüssel, 1937 Große dipl.-konsularische Prüfung, 25.10.1937 Legationssekretär an der Deutschen Gesandtschaft in Prag und Ausscheiden aus dem bayer. Staatsdienst, 1939 Leiter des Deutschen Konsulats in Chust, 1.10.1939 Gesandtschaftsrat II. Klasse bei der Deutschen Gesandtschaft in Preßburg, Frühjahr 1940 in Bukarest, Sommer 1941 bei der Deutschen Botschaft in Rom, hier 20.12.1941 Gesandtschaftsrat I. Klasse, Sommer 1943 Deutsche Botschaft in Paris, Februar 1945 wieder Deutsche Botschaft in Italien, hier 24.3.1945 Botschaftsrat, 1945–1947 Internierung, NSDAP-Mitglied seit 1932, durch Spruch der Spruchkammer München I vom 24.5.1948 Einreihung in die Gruppe V der Entlasteten, Bestätigung des Spruchkammerurteils durch Spruch des Kassationshofes vom 7.3.1949, 1947–1949 Tätigkeit als Anwaltsassessor und Rechtsanwalt, 1947/48 Dolmetscherausbildung (Englisch, Französisch) an der Städt. Sprachenschule München, 1.4.1952 Wiedereintritt in die bayer. Staatsverwaltung als Beamter auf Lebenszeit und RR bei der Regierung von OB unter gleichzeitiger Abordnung an die Dienststelle des Bayer. Bevollmächtigten beim Bund in Bonn, hier 1.10.1952 RegDir, 16.8.1954 Abordnung an das StMI, 1.10.1954 Versetzung in das StMI, hier 1.1.1956 MinRat, 30.6.1956 auf eigenen Antrag hin Entlassung aus dem Bayer. Staatsdienst und Wechsel zur Süddeutschen Bank AG.
Holzbauer, Andreas 476*, 658
Andreas Holzbauer 1898 1975 Andreas Holzbauer (1898–1975), Jurist, 1916–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1917 Abitur (Notreifezeugnis) Humanistisches Gymnasium Bamberg, 1919–1922 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, Juli 1922 Erste Juristische Staatsprüfung, 1922–1925 Gerichtsreferendar beim Amtsgericht München, 1925 juristischer Hilfsarbeiter in einer Nürnberger Rechtsanwaltskanzlei, 13.6.1925 Große Juristische Staatsprüfung als Erster unter den Prüfungsteilnehmern des Staatskonkurs, 1.11.1925 Gerichtsassessor beim StMJu, 1.1.1926 Dritter Staatsanwalt im StMJu, hier 1.9.1928 Amtsgerichtsrat, 1.2.1932 Erster Staatsanwalt, 1.9.1933 Landgerichtsrat, 1.7.1934 ORR, 1.4.1935 Versetzung an das Reichsjustizministerium in Berlin, 1.1.1938 Landgerichtsdirektor beim Landgericht München I, 1941–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, NSDAP-Mitglied seit 1940, laut Spruch der Spruchkammer Kronach vom 29.4.1947 Einstufung in die Gruppe V der Entlasteten, Aufhebung des Spruchkammerurteils und Wiederdurchführung des Verfahrens aufgrund Beschluß des Kassationshofes im StMSo vom 26.10.1949, auf Beschluß der Hauptkammer Nürnberg vom 25.11.1949 vom BefrG nicht betroffen und Einstellung des Verfahrens, 15.7.1945 Landgerichtsdirektor beim Landgericht Bamberg, 1.9.1947 Erster Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Würzburg, hier 1.6.1948 Oberstaatsanwalt, 1.1.1951 Landgerichtsdirektor beim Landgericht Würzburg, hier 1.3.1951 Landgerichtspräsident, 1953 Berufsrichter am Bayer. Verfassungsgerichtshof, 1.7.1954 Landgerichtspräsident beim Landgericht München I, 1.6.1957 MD im StMJu, Ruhestandsversetzung zum 1.4.1963.
Holzinger, Ernst 474*, 546
Ernst Holzinger 1893 1982 Dr. jur. et rer. pol. Ernst Holzinger (1893–1982), Jurist, Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1915–1917 Teilnahme am Ersten Weltkrieg (Kriegsverwundung), 1917 Erstes Juristisches Staatsexamen, November 1920 Große Juristische Staatsprüfung, 1920–1924 Tätigkeit in Münchner Rechtsanwaltskanzleien, 1.8.1924 Gerichtsassessor bei der Staatsanwaltschaft Traunstein, 1.2.1925 Dritter Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Traunstein, 1.7.1925 Dritter Staatsanwalt am Landgericht Ansbach, 1.5.1926 Amtsrichter am Amtsgericht Nürnberg, 1.10.1929 Zweiter, 1.3.1930 Erster Staatsanwalt beim Landgericht Kempten, 1.7.1933 Landgerichtsrat beim Landgericht München I, 1.8.1939 Oberlandesgerichtsrat beim Oberlandesgericht München, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg als Heeresrichter, zuletzt als Oberkriegsgerichtsrat im OKH (Begnadigungsreferat), Juli 1945 bis Januar 1946 automatic arrest, keine NSDAP-Mitgliedschaft, laut Spruch der Spruchkammer Ansbach (Stadt) vom 10.10.1946 vom BefrG nicht betroffen, 1.4.1946 Wiederernennung zum Landgerichtspräsidenten in Ansbach, 1.8.1946 Landgerichtspräsident in Memmingen, 17.7.1947 Wahl zum Mitglied des Bayer. Verfassungsgerichtshofes, 1.9.1952 Landgerichtspräsident beim Landgericht München II, 7.8.1953 Berufsrichter beim Bayer. Verfassungsgerichtshof, 1.10.1956 Oberlandesgerichtspräsident beim Oberlandesgericht Nürnberg, 9.10.1956 Präsident des Bayer. Verfassungsgerichtshofes, Ruhestandsversetzung zum 1.1.1959.
Hopfner, Ludwig 107*
Ludwig Hopfner 1060147653 1908 1984 Ludwig Hopfner (1908–1984), Jurist, 7.4.1927 Abitur Humanistisches Gymnasium in Weiden, 1927–1931 Studium der Rechtswissenschaften in München und Würzburg, 7.2.1931 Erste Juristische Staatsprüfung, 20.4.1934 Große Juristische Staatsprüfung, 22.10.1934 Regierungsassessor bei der Regierung von NB und der OPf. in Regensburg, 1.10.1935 RR beim Landratsamt Cham, 22.5.1939 Eintritt in das StMI, 1942 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg als Unteroffizier der Reserve und Kriegsverwundung, anschließend dienstunfähig, 1.6.1944 Ernennung zum ORR im StMI, 12.7.1945 mandatory removal auf Befehl der Besatzungsmacht, im Spruchkammerverfahren zunächst als Mitläufer, dann nach Entscheidung des Kassationshofes als Mitläufer eingestuft, nach Einstellung des Entnazifizierungsverfahrens (Weihnachtsamnestie) Wiederverwendung im StMI, dort 1.6.1950 Ernennung zum RegDir, 1.12.1952 zum MinRat, 1.11.1955 Regierungsvizepräsident, 1.11.1956 bis 1963 Regierungspräsident bei der Regierung von NB, 1.7.1963 MD im StMELF, Ruhestandsversetzung zum 1.2.1974.
Hübschmann, Karl 415*
Karl Hübschmann 1891 1977 Dipl.-Ing. Karl Hübschmann (1891–1977), Bauingenieur, 1910 Abitur an der Luitpold-Oberrealschule in München, 1910–1919 Studium an der TH München, gleichzeitig 1914 bis 1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, bis März 1920 wiederholte Lazarettaufenthalte (Schwerkriegsbeschädigter), 1919 Diplom-Prüfung, 10.4.1920 Staatsbaupraktikant bei der Eisenbahndirektion München, 1920 Staatsprüfung für den Höheren Baudienst, 7.11.1920 zunächst Baupraktikant, dann Regierungsbaumeister bei der Eisenbahndirektion München, 1.3.1921 Bauamtassessor beim Kanalbauamt für Bayern in München, 16.3.1921 Regierungsbaurat, 1.3.1922 beurlaubt zur Dienstleistung bei der Rhein-Main-Donau AG, 1.10.1923 Bauamtmann beim Straßen- und Flußbauamt München unter Verwendung als Regierungsbaurat bei der Wasserkraftabteilung im StMI, 1.2.1927 Bauamtmann, ab 1.3.1930 Regierungsbaurat beim Straßen- und Flußbauamt Neu-Ulm, 1.12.1934 Regierungsbaurat bei der Ministerialbauabteilung im StMI, 17.7.1936 Regierungsbaurat I . Klasse, 27.11.1941 ORR, 25.7.1945 Dienstentfernung auf Anordnung der Besatzungsmacht, NSDAP-Mitglied seit 1937, laut Spruch der Berufungskammer München vom 12.4.1947 vom BefrG nicht betroffen (Weihnachtsamnestie/Körperversehrter), 1.10.1948 Wiedereintritt in die Staatsbauverwaltung im Angestelltenverhältnis (Referent bei der Gruppe Energie in der OBB), 21.1.1950 Oberregierungs- und Baurat und Beamter auf Probe, 27.7.1950 Beamter auf Lebenszeit, 28.5.1951 Regierungsbaudirektor und Referent für Wasserkraftausnützung, 26.6.1953 MinRat, Ruhestandsversetzung zum 1.7.1956.
Humbs, Karl 496
Karl Humbs 1919 1995 Dr. jur. Karl Humbs (1919–1995), Jurist, 1938 Abitur am Neuen Gymnasium in Regensburg, 1938–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, amerikanische Kriegsgefangenschaft bis 18.7.1945, 1944–1948 Studium der Rechtswissenschaften an der LMU München, vom BefrG nicht betroffen, 17.11.1947 Erste Juristische Staatsprüfung, 11.12.1948 Promotion, 1.1.1948 bis 22.5.1950 Gerichtsreferendar am Amtsgericht München, dann juristischer Mitarbeiter einer Münchner Rechtsanwaltskanzlei, 22.5.1950 Große Juristische Staatsprüfung, 1.10.1950 Angestellter beim Versorgungsamt München, 26.1.1951 Regierungsassessor im StMArb (Rechtsreferat) und Beamter auf Probe, dort 2.3.1952 RR und Referent für Bundesangelegenheiten, 25.2.1954 Beamter auf Lebenszeit, 1.6.1956 ORR, 1.1.1961 RegDir, 1.1.1964 MinRat, ab 1.10.1968 als Ltd. MinRat Leiter der Unterabteilung II C (Sozial- und Arbeitsgerichtsbarkeit) im StMArb, Ruhestandsversetzung zum 1.11.1981.
Hundhammer, Alois XL*, 6, 14f., 35, 63, 66, 68, 87, 89, 107, 148f., 160, 187, 209f., 227, 234, 297, 319f., 385, 446, 461f., 470, 472f., 533, 580, 603, 608, 615, 622f., 629, 633, 648f., 658f., 686, 688, 704, 709f., 713, 715, 729f., 734, 764, 787, 803, 808f., 815f.
Alois Hundhammer 118708104 1900 1974 Dr. phil. Dr. oec. publ. Alois Hundhammer (1900–1974), Verbandsfunktionär und Politiker, Studium der Philosophie, Geschichte und Volkswirtschaft in München und Budapest, 1.4.1923 Referent bei der Kreisbauernkammer OB, 1.5.1927 stellv. Generalsekretär des Bayer. Christlichen Bauernvereins, 1932/33 MdL (BVP), Mitte Juni 1933 verhaftet und acht Tage in Polizeigewahrsam, anschließend 21.6. bis 6.7.1933 anläßlich der Aktion gegen die BVP im KZ Dachau, 1.10.1933 Übernahme einer Schuhreparaturwerkstätte in München-Harlaching, später Eröffnung eines Schuhgeschäfts, 1939–1945 Angehöriger der Wehrmacht (Heeresverwaltungsdienst) und amerikanische Kriegsgefangenschaft, 1945 Mitbegründer der CSU, 21.12.1946 bis 18.12.1950 Staatsminister für Unterricht und Kultus in den Kabinetten Ehard I und II, 1957–1969 Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, 1964–1969 auch Stv. MPr., 1946 Mitglied des Bayer. Beratenden Landesausschusses, anschließend Vorsitzender der CSU-Fraktion in der Bayer. Verfassunggebenden Landesversammlung sowie Mitglied ihres Verfassungsausschusses, seit März 1947 Mitglied des Parlamentarischen Rats des Länderrats der US-Zone, 1946–1970 MdL (CSU), 1946 bis 19.6.1951 Vorsitzender der CSU-Fraktion, 1951–1954 Landtagspräsident, 1952–1960 Mitglied des geschäftsführenden Landesvorstands der CSU, 1946–1970 mit einer kurzen Unterbrechung 1948 Vorsitzender des CSU-Bezirksverbandes OB. S. Braun, Existenz .
I
Illig, Ludwig 238*
Ludwig Illig Nicht ermittelt.
J
Jähne, Friedrich 378f.*
Friedrich Jähne 1060148439 1879 1965 Dr.-Ing. h.c. Dipl.-Ing. Friedrich Jähne (1879–1965), Ingenieur, Unternehmer, Schulbesuch und Abitur in Neuss und Düsseldorf, 1900 als Marinesoldat Teilnahme am Chinafeldzug und Mitwirkung an der Niederschlagung des Boxeraufstands, 1901–1905 Maschinenbaustudium an der Technischen Hochschule Charlottenburg, anschließend Tätigkeit für verschiedene Chemieunternehmen, 1914/15 Teilnahme am Ersten Weltkrieg (Kriegsverwundung), 1921 Eintritt in die Farbenfabriken Bayer in Leverkusen, dort 1923 Prokurist, 1928 Direktor, 1931 Leiter der ingenieurtechnischen Abteilung im Werk Hoechst, 1.1.1934 Stv. Vorstandmitglied der IG Farbenindustrie AG, 28.5.1938 Ordentliches Vorstandsmitglied der IG Farben und Stv. Leiter der Betriebsgemeinschaft Maingau (d.h. der Standorte Hoechst, Fechenheim, Griesheim, Offenbach u. Marburg), NSDAP-Mitglied seit 1937, 1943 Ernennung zum „Wehrwirtschaftsführer“, 30.7.1948 Verurteilung im IG-Farben-Prozeß zu 18-monatiger Haftstrafe, Entlassung aus der Haftanstalt Landsberg am 17.10.1948, 1952 Lehrauftrag an der TH München für Vorlesungen über Planung, Aufbau und Betrieb chemischer Fabriken, 26.9.1955 bis 1963 Aufsichtsratsvorsitzender der Farbwerke Hoechst. Zur Person Jähnes s. Heine, Verstand S. 170f. ; ferner auch die zahlreichen verstreuten Hinweise bei Lindner, Hoechst insbes. S. 262–266 u. 356f. ; Klee, Personenlexikon S. 281 .
Jakob, Peter 200, 220
Peter Jakob Nicht ermittelt.
Jakob, Wilhelm 614, 624*
Wilhelm Jakob Nicht ermittelt.
Jobst, Heinz 260
Heinz Jobst 1911 1986 Dr. jur. Heinz Jobst (1911–1986), Jurist, 1937 Rechtsrat bei der Landeshauptstadt München, zuletzt als Stadtdirektor und stv. Referatsleiter des Werk- und Rechtsreferats, 1952 Wahl zum geschäftsführenden Vorstandsmitglied des Bayer. Städteverbandes mit Dienstbezeichnung Oberstadtdirektor.
Jodl, Alfred LVII*, 354ff.
Alfred Jodl 1890 1946 Alfred Jodl (1890–1946), Militär, 1903–1910 Kadettenschule der Bayer. Armee in München, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919 Übernahme in die Reichswehr, 1921 Führergehilfenausbildung, 1923 Generalstabsausbildung, 1925 Tätigkeit beim Generalstab der bayerischen Division in München, 1932 Versetzung in das Truppenamt in Berlin, 1933 Oberstleutnant, 1935 Leiter der dem Reichskriegsministerium unterstellten Abteilung Landesverteidigung, 1938/39 Artilleriekommandeur in Linz, 1939 Chef des Wehrmachtsführungsamtes (ab 1940: Wehrmachtsführungsstab) im Oberkommando der Wehrmacht, 1940 General der Artillerie, seit 1942 leitend verantwortlich für die Kriegsführung gegen die Westalliierten, seit 1923 persönlich bekannt mit Hitler und dessen engster Berater in Fragen der Gesamtkriegsführung, 7.5.1945 Unterzeichner der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht, britische Kriegsgefangenschaft, Anklage und Verurteilung im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozeß, 16.10.1946 Hinrichtung. S. NDB Bd. 10 S. 449f.
Jodl, Luise 354ff.
Luise Jodl 19051998 Luise Jodl (1905–1998), geb. v. Benda, seit 1945 zweite Ehefrau Alfred Jodls.
Jordan, Charles H. 328
Charles H. Jordan 1908 1967 Charles A. Jordan, Funktionär und Direktor des American Joint Distribution Committee; weitere Angaben nicht ermittelt.
Junker, Heinrich 356*, 673
Heinrich Junker 123612446 1911 1993 Dr. h.c. Dipl.-Ing. Heinrich Junker (1911–1993), Diplom-Vermessungsingenieur, Studium TH München, 1934 Eintritt in den bayer. Vermessungsdienst, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und amerikanische Kriegsgefangenschaft, 1945–1947 Leiter des Vermessungsamtes in Dachau, 1947 stellv. Landrat, 1948–1957 Landrat in Dachau, 16.10.1957 bis 11.12.1962 Staatssekretär im StMI, 11.12.1962 bis 5.12.1966 bayer. Staatsminister des Innern, 1966–1972 Präsident der Bayer. Landesbodenkreditanstalt, 1972–1976 Vizepräsident, 1976/77 Präsident der Bayer. Landesbank, 1950–1970 MdL (CSU). Vgl. Junker, Innenpolitik .
K
Kääb, Artur 541*
Artur Kääb 1011253291 1890 1982 Dr. jur. et rer. pol. Artur Kääb (1890–1982), Jurist, Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an den Univ. München, Erlangen und Würzburg, 1913 Promotion Univ. Würzburg, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1920 Große Juristische Staatsprüfung, 1921 Eintritt in die bayer. Staatsverwaltung, 1.5. bis 15.9.1921 Bezirksamtmann Pirmasens, 16.9.1921 bis 11.8.1934 RR und RR I. Kl. bei der Regierung der Pfalz in Speyer, 1934 Abordnung an das Reichsministerium des Innern (Polizeiabteilung), Sommer 1935 Einberufung in das Reichsinnenministerium als ORR, 1.5.1939 MinRat, 1.3.1940 NSDAP-Mitglied, 14.8.1944 bis 10.5.1945 Abordnung als MinRat an das Polizeipräsidium München, Vertreter des Polizeipräsidenten, 30.4. bis 8.5.1945 kommissarischer Polizeipräsident, 10.5.1945 bis 13.6.1946 Internierung in Ludwigsburg, 30.4.1947 Einreihung durch die Spruchkammer München I in die Gruppe V der Entlasteten, 10.4.1948 Bestätigung des Spruchs durch den Kassationshof, 3.12.1947 Angestellter StMI, 1.9.1948 RegDir unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit, seit Okt. 1949 Führung der Amtsbezeichnung MinRat, 1.5.1950 Planstelleneinweisung als MinRat, 11.7.1950 Ernennungsurkunde zum MinRat, 1.3.1952 Leiter der Polizeiabt. im StMI, 1.11.1952 MinDirig, Ruhestandsversetzung zum 1. 11. 1955.
Kaisen, Wilhelm 224, 807*
Wilhelm Kaisen 118559397 1887 1979 Wilhelm Kaisen (1887–1979), Journalist und sozialdemokratischer Politiker, 1945–1965 Präsident des Senats und Bürgermeister von Bremen. S. Sommer, Kaisen .
Kaiser, Erich 153f.*
Erich Kaiser 1910 1962 Dr. jur. Erich Kaiser (1910–1962), 1920–1929 Maximiliansgymnasium München, Studium der Rechtswissenschaften an der Universität München, 1935 Promotion, 1936 Große Juristische Staatsprüfung, 1937 Reichsfinanzverwaltung, 1939 RR, 1940–1943 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1944 Einberufung in das Reichsfinanzministerium, laut Spruch der Spruchkammer München X vom 17.5.1947 vom BefrG nicht betroffen (Weihnachtsamnestie), 16.6.1947 unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit Ernennung zum RR im StMF, 1.5.1948 ORR und Referent für Besatzungslasten, 1.5.1951 RegDir, 1.2.1953 MinRat, 1958 Leiter der Abt. „Organisation, Recht, Vermessung, Wirtschaftsförderung“, 1.7.1960 MinDirig. Der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Alfred Hartmann, und Bundesfinanzminister Schäffer bemühten sich 1949/50 vergeblich darum, Kaiser als Referenten für Besatzungskosten bzw. für die Sonderabteilung Besatzungslastenverwaltung im Bundesfinanzministerium zu gewinnen.
Kaiser, Jakob XLVI*, 147, 583
Jakob Kaiser 11855946X 1888 1961 Jakob Kaiser (1888–1961), Buchbinder, Politiker, seit 1912 christl. Gewerkschafter, 1919 Mitgl. des Vorstands der Christl. Gewerkschaften in Berlin, ab 1924 Landesgeschäftsführer für Rheinland und Westfalen, 1933 MdR (Zentrum), 1945–1947 Mitbegründer und Vorsitzender der CDU in Berlin und der SBZ, 1946 Mitglied des Abgeordnetenhauses Berlin, 1949 Vorsitzender der Sozialausschüsse der CDU/CSU, 1949–1957 MdB (CDU), 1950–1958 Stellvertretender Vorsitzender der CDU, 1949–1957 Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Vertreter eines „christlichen Sozialismus“ innerhalb der frühen CDU. S. Lexikon der Christlichen Demokratie S. 291f.
Kallenbach, Richard LXVIIIff.*, 13, 23f., 78f., 109f., 116, 160f., 212f., 239ff., 268, 333, 350, 817f.
Richard Kallenbach 1013310543 1889 1984 Richard Kallenbach (1889–1984), Jurist, 1908 Abitur Realgymnasium Würzburg, 1908–1912 Studium der Rechtswissenschaften in München, Heidelberg und Erlangen, 1912 Erstes Juristisches Staatsexamen, Referendariat u.a. in Zweibrücken, 1915/16 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1916–1919 englische Kriegsgefangenschaft, nach Ablegung der Großen Juristischen Staatsprüfung im Februar 1920 Eintritt in den bayer. Justizdienst als Hilfsarbeiter, 1.9.1920 Dritter Staatsanwalt beim Landgericht München I unter Verwendung im StMJu, 1.3.1922 Amtsrichter am Amtsgericht München unter Fortverwendung im StMJu, 1.1.1925 Zweiter Staatsanwalt im StMJu, 1.9.1928 Landgerichtsrat im StMJu, 1.12.1929 Landgerichtsrat beim Landgericht München I, 1.9.1930 Oberstaatsanwalt am Oberlandesgericht Zweibrücken, 1.4.1933 ORR im StMJu, hier 1.9.1933 MinRat, 1.4.1935 MinRat beim Reichsfinanzministerium, 1935–1945 in der Haushaltsabteilung des Reichsfinanzministeriums, 18.10.1946 Übernahme in den bayer. Staatsdienst und Verwendung im StMF, laut Spruch der Spruchkammer München IX vom 10.4.1947 vom BefrG nicht betroffen, 14.6.1949 MinDirig, 1947–1953 Mitglied des Landespersonalamts, 1.4.1952 bis Ende März 1954 Präsident des Bayer. Obersten Rechnungshofs, 1954–1962 MdL (FDP); s. Protokolle Hoegner I Nr. 50 TOP XXI; Protokolle Ehard II Bd. 2 Nr. 77 TOP VI.
Kassenetter, Joseph 698
Joseph Kassenetter 1890 1943 Dr. med. Joseph Kassenetter (1890–1943), Münchener Arzt.
Katz, Rudolf 769, 830f.*
Rudolf Katz 124417620 1895 1961 Dr. jur. Rudolf Katz (1895–1961), Jurist, Politiker, ab 1924 Rechtsanwalt, ab 1929 Notar in Hamburg-Altona, 1933 Emigration nach China und Berater für die Regierung Tschiang Kai-scheck, 1934 Emigration in die USA, hier bis 1938 wissenschaftlicher Assistent an der Columbia University/NY, danach diverse journalistische und redaktionelle Tätigkeiten, 1938 Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft durch das NS-Regime, seit 1941 US-amerikanischer Staatsbürger, 1946 Rückkehr nach Deutschland, Wiederannahme der deutschen Staatsbürgerschaft, 1947–1950 Justizminister von Schleswig-Holstein (SPD), 1948/49 MdPR, 1951–1961 Vizepräsident und Vorsitzender des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts. Vgl. Lange, Wegbereiter S. 133–140 .
Keim, Walter 124, 256*, 364, 377
Walter Keim 116115696 1911 1981 Dr. jur. Dr. rer. pol. Walter Keim (1911–1981), Studium der Rechts- und Staatswissenschaften, Philosophie und Geschichte in München, Berlin, Würzburg und Rom, 1936 Große Juristische Staatsprüfung, Tätigkeit als Anwalt bei Wirtschaftsgesellschaften und bei der Reichspostdirektion München, Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, seit Oktober 1945 im Dienst der Stadt München, zuletzt rechtskundiger Stadtdirektor im Direktorium des Stadtrats, 5.3.1947 als RegDir zusammen mit Dieter Sattler Eintritt in das StMUK und gemeinsamer Aufbau der Kunstabteilung (Abt. IV) des StMUK, 1948 Leiter der Abt. IV im StMUK, 1950 MinRat, 1950/51 Generalsekretär der Kultusministerkonferenz in Bonn, anschließend Rückkehr in das StMUK, 1960 MinDirig, als Staatstheaterreferent und Leiter der Kunstabteilung u.a. beteiligt am Wiederaufbau der Staatstheater u. dem Bayer. Denkmalschutzgesetz, Juli 1979 Ruhestandsversetzung. S. Jehle, Kulturpolitik S. 63–70 ; Verzeichnis der Nachlässe im Bayerischen Hauptstaatsarchiv S. 275f.
Keller, Hans 293, 303*
Hans Keller 1908 1970 Dr. oec. publ. Dr. jur. Hans Keller (1908–1970), Jurist, Völkerrechtler, 1952–1966 Stadtrat für die Parteifreie Wählerschaft in München.
Kellner, Hans XXII*, XXIX, 21, 27, 36, 366, 416, 443, 458, 468, 585, 644, 659, 719, 823
Hans Kellner 1916 Hans Kellner (geb. 1916), RR in der StK, dort August oder September 1951 ORR, Mitte 1954 RegDir, 1960 MinRat u. Versetzung an das StMI-OBB, 1963 Versetzung in den vorzeitigen Ruhestand. Weitere Angaben nicht ermittelt.
Kesselring, Albert LVIII*, 792
Albert Kesselring 1885 1960 Albert Kesselring (1885–1960), Militär, 1904 Eintritt in die Bayer. Armee, 1906 Leutnant, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1917 Hauptmann, 1918 Übernahme in die Reichswehr, 1922 Versetzung in das Reichswehrministerium, Mitarbeit im Stab des Chefs der Heeresleitung, 1931–1933 Oberstleutnant und Abteilungskommandeur im Artillerieregiment 4, 1933 Oberst und erneut Angehöriger der Heeresleitung, leitende Mitarbeit am Aufbau der Luftwaffe, Dezember 1933 Versetzung zur Luftwaffe und Chef der Abt. D (des späteren Luftwaffenverwaltungsamtes) im Reichsluftfahrtministerium, 1935 Generalmajor, 1936 Chef des Generalstabs der Luftwaffe, 1937 Kommissions-General im Luftkreis III (Dresden), 1938 Chef der Luftflotte 1 (Berlin), 1940 Generalfeldmarschall, 1941 Oberbefehlshaber Süd beim italienischen Oberkommando und Leiter der Luftwaffenoperationen in Nordafrika und im Mittelmeerraum, März/April 1945 Oberbefehlshaber der Westfront, 15.5.1945 amerikanische Kriegsgefangenschaft, 1947 Verurteilung zum Tode durch ein britisches Militärgericht wegen völkerrechtswidriger Erschießungen von Geiseln und italienischen Partisanen, Umwandlung des Urteils in lebenslängliche Haft, Inhaftierung im alliierten Gefängnis in Werl, Oktober 1952 vorzeitige Haftentlassung. S. NDB Bd. 11 S. 542f. ; Lingen, Kesselring .
Kiene, Josef 438
Josef Kiene 1013663349 1895 1981 Josef Kiene (1895–1981), Gürtler, Journalist, Politiker, 1933 und 1935/36 Inhaftierung im KZ Dachau, 1945 stv. Landrat von Traunstein (SPD), 1946 Mitglied des Beratenden Landesausschusses und der Verfassunggebenden Landesversammlung, 1946–1970 MdL (SPD), 1958–1970 Landrat von Traunstein, 1948–1958 Vorsitzender des Bezirks Südbayern der SPD. S. Verzeichnis der Nachlässe im Bayerischen Hauptstaatsarchiv S. 283f.
Kiesinger, Kurt Georg 103
Kurt Georg Kiesinger 1904 1988 Kurt Georg Kiesinger (1904–1988), Jurist, Politiker, NSDAP-Mitglied seit 1933, nach Entlastung im Spruchkammerverfahren 1948 Tätigkeit als Rechtsanwalt, 1949–1958 u. 1969–1980 MdB (CDU), 1958–1966 MPr. von Baden-Württemberg, 1966–1969 Bundeskanzler, 1967–1971 Parteivorsitzender der CDU.
Kinne, Karl-Heinz 169*
Karl-Heinz Kinne 1906 Karl-Heinz Kinne (geb. 1906), Jurist, 1934 Große Juristische Staatsprüfung, 1934–1938 Angestellter im Versicherungswesen, 1938/39 jur. Hilfsarbeiter beim Reichsaufsichtsamt für Privatversicherung, hier 1939/40 Regierungsassessor, 1940–1945 RR, 1949–1952 wissenschaftlicher Angestellter beim Aufsichtsamt für das Versicherungswesen in Berlin, dann kurzzeitig wissenschaftlicher Angestellter beim Bundesaufsichtsamt für das Versicherungs- und Bausparwesen in Berlin, hier zum 1.7.1952 RR, 1953 Ernennung zum Ständigen Mitglied des Bundesaufsichtsamtes für das Versicherungs- und Bausparwesen.
Kirner, Georg 7
Georg Kirner Nicht ermittelt.
Knör, Hans 355
Hans Knör 172507030 1884 Dr. jur. Hans Knör (geb. 1884), Jurist, 1.10.1912 Amtsanwalt Amtsgericht Augsburg, 1917/18 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1.6.1919 Amtsgerichtsrat Amtsgericht München, 1.2.1937 Landgerichtsrat Landgericht München II, 1.8.1938 Amtsgerichtsdirektor Amtsgericht München, 22.8.1946 Abordnung an das StMSo, 1.6.1947 Amtsgerichtspräsident Amtsgericht München, 17.7.1947 Wahl zum stellv. Präsidenten des Bayer. Verfassungsgerichtshofs durch den Bayer. Landtag, 1.2.1948 Ernennung zum Präsidenten des Kassationshofes im StMSo, 1.1.1952 Leiter der Abwicklungsstelle des StMSo beim StMF, Ruhestandsversetzung zum 1.1.1953, über die Ruhestandsversetzung hinaus vom 1.1.1953 bis 31.3.1955 Weiterverwendung als Leiter der Abwicklungsstelle des StMSo beim StMF im Angestelltenverhältnis.
Knott, Georg 787, 803*
Georg Knott 1914 1994 Georg Knott (1914–1994), Automechaniker, Jurist, Politiker, nach nachgeholtem Abitur 1933–1939 Studium der Rechtswissenschaften und Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und an der Universität Innsbruck, 1939 Verhaftung, bis 1944 Untersuchungshaft und Prozeß vor dem Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat, 1945–1948 Bürgermeister von Eggstätt, 1948–1978 Landrat von Rosenheim, 1950–1954 MdL (BP).
Koch, Fritz XXIII, LV, 1ff., 8, 13f., 21, 28, 37, 41, 53, 65, 67f., 80, 90, 111, 126, 143, 148, 162, 184, 199, 222, 227, 243f., 258, 269, 274, 293, 297, 307, 318, 335, 337, 351, 367, 374, 383, 388, 397, 412, 421, 430, 433, 439, 441, 459, 469, 481, 500, 506, 510, 532, 538, 548, 560, 572, 580, 582, 586ff., 592, 602, 604ff., 614, 620ff., 626, 645, 647, 652, 660, 675, 681, 685f., 703, 706, 712, 714f., 720ff., 729, 732, 738, 753, 769, 776, 780f., 787, 791, 806, 813f., 824
Fritz Koch 1896 1967 Dr. jur. Fritz Koch (1896–1967), ev., Jurist, 1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919–1921 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Würzburg, 1921 Promotion, 1924 Großes Juristisches Staatsexamen, 1924–1939 Tätigkeit als Rechtsanwalt in Aschaffenburg, 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 24.10.1945 bis 14.12.1945 kommissarischer Amtsgerichtsdirektor am Amtsgericht Aschaffenburg, Dezember 1945 bis März 1946 wieder Tätigkeit als Rechtsanwalt, 1.4.1946 Ernennung zum Landgerichtspräsidenten Landgericht Aschaffenburg, Mitglied des Stadtrates von Aschaffenburg (SPD), 1947 Berufung an den Bayer. Verfassungsgerichtshof, 18.12.1950 Staatssekretär im StMJu, vom 14.12.1954 im Kabinett Hoegner II bis zum Rücktritt der Regierung am 16.10.1957 Bayer. Staatsminister der Justiz.
Koch, Hans von 260
Hans von Koch Nicht ermittelt.
Kohler, Fritz 477*, 658
Fritz Kohler 1904 1969 Fritz Kohler (1904–1969), Jurist, 1923 Abitur Hum. Gymnasium Dillingen, 1923–1927 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 23.2.1927 Erste, April 1930 Große Juristische Staatsprüfung, 1927 Referendar beim Amtsgericht München, 15.11.1930 Assessor bei der Kreisregierung von MFr./Landesfürsorgeverband, 1.3.1932 Beamter auf Probe und Gerichtsassessor beim Amtsgericht Neu-Ulm, 1.9.1932 Zweiter Staatsanwalt am Landgericht Frankenthal/Pfalz, 1.9.1933 Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Aichach/OB, 1.4.1938 Landgerichtsrat beim Landgericht Landshut, 1943–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und russische Kriegsgefangenschaft, mit Einverständnis der US-Militärregierung im März 1946 wieder Landgerichtsrat in Landshut, keine NSDAP-Mitgliedschaft, laut Spruch der Spruchkammer der Stadt Landshut vom 8.3.1948 vom BefrG nicht betroffen, 16.12.1948 Landgerichtsdirektor beim Landgericht Landshut, 1.7.1954 Oberstlandesgerichtsrat beim Bayer. Obersten Landesgericht, 1.6.1966 Senatspräsident beim Oberlandesgericht München, Ruhestandsversetzung zum 1.5.1969.
Kolb, Walter 419*
Walter Kolb 11871371X 1902 1956 Walter Kolb (1902–1956), Jurist, Politiker, 1920–1924 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Bonn und München, 1924 Mitbegründer des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, 1928 Eintritt in den preußischen Verwaltungsdienst, 1931 Berufung in das preußische Landwirtschaftsministerium, Anfang 1932 kommissarischer Verwalter des Kreises Schmalkalden, dort 1.6.1932 Landrat, nach dem „Preußenschlag“ vom 20.7.1932 Versetzung in den einstweiligen Ruhestand zum 1.10.1932, 1933 Entlassung und vorübergehende Inhaftierung, ab 1934 Tätigkeit als Steuerfachanwalt in Bonn, ab 1941 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, 1944/45 Verhaftung durch die Gestapo, nach Befreiung zum Kriegende Ernennung durch die britische Militärregierung zum Regierungs-Vizepräsidenten von Düsseldorf, hier Oktober 1945 Oberbürgermeister, Februar 1946 Oberstadtdirektor, 1.10.1946 Oberbürgermeister von Frankfurt/M. (SPD). S. NDB Bd. 12 S. 444f.
Kolbe, Bruno 519*
Bruno Kolbe Nicht ermittelt.
Konrad, Anton 609f.*, 643, 652
Anton Konrad